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Ergebnis einer Studie: 'Peaky Blinders' verherrlicht Gewalt und Nationalismus

Am Set von “Peaky Blinders – Gangs of Birmingham” (Bild: ddp/INTERTOPICS/Empics/Eamon and Jam)
Am Set von “Peaky Blinders – Gangs of Birmingham” (Bild: ddp/INTERTOPICS/Empics/Eamon and Jam)

“Peaky Blinders – Gangs of Birmingham” gehört derzeit zu den populärsten britischen Serien. Doch das Gangster-Epos verherrliche Gewalt und propagiere ein nationalistisches Weltbild, wie eine Wissenschaftlerin meint.

Seit Jahren schon wird die britische Serie “Peaky Blinders – Gangs of Birmingham” mit beachtlichem Erfolg ausgestrahlt. Das Gangster-Epos erfährt sowohl von Zuschauern als auch von Kritikern großen Zuspruch. Dass die Serie demnächst bereits in die fünfte Staffel geht, ist ein Beleg für ihre mitreißende Kraft. Nun sind die Serienschöpfer in die Kritik geraten. Eine britische Wissenschaftlerin wirft ihnen vor, Gewalt zu verherrlichen sowie nationalistische Ideologien und ein fragwürdiges Männlichkeitsbild zu propagieren.

Gewalt wird angeblich verharmlost

“Peaky Blinders” würde ein “nostalgisches Bild vom Nationalismus” zeichnen, eine “extreme Aggression” zur Schau stellen und “rückläufige Männlichkeitsideale” propagieren, schreibt Dr. George Sandra Larke-Walsh von der University of North Texas in ihrer Studie “The King’s shilling”: How Peaky Blinders uses the experience of war to justify and celebrate toxic masculinity”. Die Gewalt würde sich dem Zuschauer in verhüllter Form präsentieren, so Larke-Walsh weiter. Sie werde als entschuldbar dargestellt, da sie als Folge von Kriegserfahrung charakterisiert werde. Die britische Wissenschaftlerin forscht seit 2004 in den USA. Sie bezeichnet sich selbst als Fan der Serie.

Cillian Murphy bei den Dreharbeiten zu “Peaky Blinders – Gangs of Birmingham” (Bild: ddp/INTERTOPICS/Empics/Eamon and Jam)
Cillian Murphy bei den Dreharbeiten zu “Peaky Blinders – Gangs of Birmingham” (Bild: ddp/INTERTOPICS/Empics/Eamon and Jam)

Die Serienschöpfer widersprechen dieser Auffassung. Ihrer Meinung nach sei “Peaky Blinders” zwar provokant, mit dem Gezeigten wolle man aber eine gesellschaftliche Debatte fördern. Die Serie lade die Zuschauer dazu ein, Themen wie Gewalt, mit Waffen ausgetragene Konflikte und Armut sowie ihre schrecklichen Langzeitfolgen zu hinterfragen, heißt es von einem Sprecher.

“Peaky Blinders – Gangs of Birmingham” ist in den 1920er Jahren im englischen Birmingham angesiedelt. Im Zentrum der Handlung stehen Tommy Shelby (Cillian Murphy) und seine Brüder Arthur (Paul Anderson) und John (Joe Cole). Gewalt spielt im Leben der Brüder eine große Rolle. Nach ihrem Einsatz im Ersten Weltkrieg bauen sie sich in der Unterwelt Birminghams ein Imperium auf, das sich auf Pferderennen, illegalen Wetten und Schwarzmarkthandel stützt. In weiteren Rollen sind unter anderem Sam Neill, Tom Hardy und Adrien Brody zu sehen.

Die echten Peaky Blinders

Die hochgelobte Serie von BBC Two wird schon mal als Kreuzung zwischen “Downton Abbey” und “Boardwalk Empire” bezeichnet. Die Idee dazu hatte der britische Drehbuchautor und Regisseur Steven Knight (“No Turning Back”), der sich angeblich von echten Gangs in Birmingham inspirieren ließ. Eine davon soll auch für den Titel Pate gestanden haben.