Eine Entwicklung in der Bankenbranche zeigt, dass sich der Crash von 2008 schon bald wiederholen könnte

Der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers gilt als Höhepunkt der Finanzkrise, die vor rund zehn Jahren begann. Nachdem die US-Regierung bereits vor der Lehman-Insolvenz die drei großen Banken Bear Stearns, Fannie Mae und Freddie Mac jeweils mit einem Milliardenbetrag gerettet hatten, wurde der Druck zu groß.

Entgegen dem damals vorherrschenden Begriff „too big to fail“ — also zu mächtig zum Scheitern, oder auch systemrelevant — wurde die Bank nicht weiter unterstützt und in die Insolvenz gehen lassen. Das kostete rund 25.000 Mitarbeitern innerhalb kürzester Zeit den Job — und Sparern, die in Lehman-Zertifikate investiert hatten, ihr Geld.

Sparer tragen Emittentenrisiko

Denn: Das Geld, das in Zertifikaten angelegt wird, ist im Falle einer Pleite des Emittenten — also des ausgebenden Unternehmens — nicht abgesichert. „Sparer erhalten ihr Kapital in solch einem Fall nicht zurück, oder aber erst nach einem langwierigen Insolvenzverfahren, bei dem er als Gläubiger seine Ansprüche anmelden muss. Da es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldverschreibungen und damit nachrangige Posten handelt, ist im Falle einer Insolvenz auch hier die Chance nicht groß, sein Kapital zurück zu erhalten“, warnt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen im Gespräch mit Business Insider.

Darum war die Zertifikate-Branche nach dem Crash auch unter Druck: Durch den Crash haben Anleger und Sparer erfahren, dass die Risiken real sind und eben nicht nur auf dem Papier stehen. Doch jetzt, knapp ein Jahrzehnt später, feiert die Zertifikate-Branche ein Comeback: Der Markt dieser Finanzprodukte ohne Kapitalschutz ist jetzt auf 39 Milliarden Euro gewachsen — höhere Werte gab es nur vor dem Lehman-Crash, das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

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