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Meine Eltern hatten als Rentner nie Geldsorgen — weil sie ihr Leben lang fünf Regeln befolgt haben

Die Autorin, Donna Fenn, mit ihren Eltern.
Die Autorin, Donna Fenn, mit ihren Eltern.

Meine Eltern gingen beide mit Anfang 60 in den Ruhestand. Sie hatten genug Geld und regelmäßige Einkünfte, um mehr als 25 Jahre lang ein komfortables Leben zu führen. Mein Vater starb vor acht Jahren, aber meine Mutter lebt noch und ist jetzt 86 Jahre alt.

Die Jahre im Ruhestand verbrachten sie im Sommer in Vermont und gingen fast jedes Wochenende am Lake Champlain angeln. Den Winter über waren sie in Florida. An beiden Orten hatten sie ein bescheidenes Zuhause und ein kleines Boot, zusätzlich zu ihrem Hauptwohnsitz und ihrem Anlageobjekt in den Berkshire Mountains in Western Massachusetts.

Sie waren keineswegs wohlhabend — mein Vater wuchs auf einem kleinen Bauernhof auf und führte ein Geschäft für Autoteile. Meine Mutter, die Tochter polnischer Einwanderer, die in den Textilfabriken meiner Heimatstadt arbeiteten, war Sekretärin. Nie waren sie verschwenderisch, doch wussten sie instinktiv, wann etwas es wert war dafür Geld auszugeben und wann sie sparen mussten.

Zwar unterscheiden sich meine eigenen Vermögensverhältnisse stark von denen meiner Eltern. Dennoch hat mir ihr Beispiel gezeigt, wie ich mit Geld umgehen und meinen eigenen Ruhestand planen sollte. Diese Dinge habe ich gelernt:

Schulden sind in der Regel kein Freund

Jede Rechnung, die meine Eltern erhielten, bezahlten sie sofort. Sie trugen außerdem nie eine Kreditkarte bei sich und tätigten größere Einkäufe nur, wenn sie diese auch bar bezahlen konnten.

Die große Ausnahme war als sie vor mehr als 50 Jahren nicht nur das Zweifamilienhaus kauften, in dem sie zuvor zur Miete wohnten, sondern auch das Zweifamilienhaus nebenan. Damals gelang es meinem Vater mit einem lokalen Bänker, an dessen Auto er arbeitete und der ihm vertraute, eine hundertprozentige Finanzierung zu vereinbaren. Nach 27 Jahren hatte er diesen Kredit abbezahlt.

Er weigerte sich zudem, sich zu verschulden, um das College zu bezahlen. Und so pflügte er zusätzlich zu seinem Tagesjob nachts Schnee, um zusätzliches Geld für meine Studiengebühren zu verdienen. Das größte Geschenk, das mir meine Eltern machten, war eine schuldenfreie College-Ausbildung. Gleichwohl bestanden sie darauf, dass ich in meinem letzten Schuljahr ein kleines Darlehen aufnahm, damit ich eine gute Kreditwürdigkeit erlangen konnte.

Macht das Sparen zu einer ständigen Gewohnheit, egal wie viel ihr verdient

Meine Eltern sparten für sich selbst, für mich und schließlich auch für ihre Enkelkinder. Als sie noch berufstätig war, eröffnete meine Mutter Sparbücher für meine beiden Kinder. Von jedem ihrer Gehälter zahlte sie zehn oder 15 Dollar auf diese Konten ein. Sie schloss die Konten als darauf je 3.000 Dollar zusammengekommen sind und übergab das Geld an mich und meinen Mann, und wir legten es wiederum für unsere Kinder an.

Wir hielten es für eine gute Idee, ihnen ein paar Apple-Aktien zu kaufen und das erwies sich als eine ziemlich gute Entscheidung. Nun haben sie jeweils eigene Aktien, die ursprünglich von ihrer sehr fleißigen "Babci" finanziert wurden. Hoffentlich wird das Beispiel ihrer Oma in Zukunft ihre eigenen finanziellen Entscheidungen beeinflussen.

Zahlt zusätzlich in das Rentenkonto eures Arbeitgebers ein oder schließt eine individuelle Altersvorsorge ab

Obwohl meine Eltern nur bescheidene Gehälter verdienten, waren sie sehr engagiert, in die Rentenversicherung ihrer jeweiligen Arbeitgeber einzuzahlen. Bei wem das Geld knapp ist, der ist leicht davon überzeugt, dass er unmöglich auch auf nur einen Cent des Gehaltsschecks verzichten kann. Dabei reichen schon kleine zusätzliche Beträge, die sich im Laufe der Jahre summieren, vor allem wenn der Arbeitgeber euren Versicherungsbeitrag zahlt.

Seid ihr hingegen selbstständig, so wie ich, dann eröffnet ein individuelles Rentenkonto und zahlt gewissenhaft darauf ein. So habt ihr letztlich eine weitere Einkommensquelle, auf die ihr euch in euren Rentenjahren verlassen könnt.

Schließt eine Langzeitpflegeversicherung ab

Und tut es jetzt, solange ihr noch jung und gesund seid. Im Ernst: Jetzt gleich. Je jünger ihr seid, desto billiger ist es. Seid ihr außerdem nicht wohlhabend, stehen die Chancen gut, dass ihr es brauchen werdet.

Während chronische Gesundheitsprobleme meinen Vater daran hinderten, eine Langzeitpflegeversicherung abzuschließen, schloss meine Mutter eine ab als sie 64 war. Sie ist vor kurzem in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gezogen und profitiert nun von den Versicherungsleistungen.

Die Miete ihrer neuen Wohnung entspricht in etwa der einer bescheidenen Einzimmerwohnung in einer guten Nachbarschaft in Brooklyn. Ohne die Versicherung wäre sie also unbezahlbar. Der nationale Median der Kosten für betreutes Wohnen liegt in Amerika bei 4.000 Dollar pro Monat und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt zweieinhalb bis drei Jahre. Da die Krankenkasse diese Kosten nicht trägt, müsstet ihr also etwa mit 144.000 Dollar rechnen oder möglicherweise auch viel mehr, wenn ihr medizinische Betreuung bei Gedächtnisschwierigkeiten benötigt.

Ich weiß, das ist nichts, worüber ihr schon jetzt nachdenken möchtet. Dennoch rate ich euch, tut es trotzdem. Mein Mann und ich haben beide eine Langzeitpflegeversicherung abgeschlossen. Ich bin zuversichtlich, dass es sowohl unsere Kinder als auch unser Vermögen entlastet, wenn wir in den kommenden Jahrzehnten betreutes Wohnen benötigen sollten.

Investiert in eine regelmäßige Einnahmequelle

Jetzt, da ich mich um die Finanzen meiner Mutter kümmere, verstehe ich, dass die Einkünfte im Ruhestand aus vielen verschiedenen Quellen kommen. Die meisten Menschen werden nur mit ihren Sozialversicherungsleistungen nicht in Rente gehen können. Daher ist es wichtig, andere Quellen für ein regelmäßiges Einkommen zu haben.

Meine Eltern hatten nie besonders viele Aktien, aber sie behielten die beiden Häuser, die sie 1968 für 15.000 Dollar gekauft hatten und lebten die meiste Zeit ihres Ehelebens im Erdgeschoss eines der beiden Häuser. Die Verwaltung von Eigentum kann einem manchmal Kopfschmerzen bereiten und ist sicherlich nicht für jeden etwas. Aber diese Immobilien, die seit vielen Jahren unbelastet von Hypotheken sind, bieten meiner Mutter eine wichtige regelmäßige Geldquelle. Und ich weiß, dass ihr Verkauf oder eine Hypothek genug Geld einbringen wird, damit sie auch weiterhin sorgenfrei leben kann, falls sie die Vorteile ihrer Langzeitpflegeversicherung überlebt.

Dieser Artikel erschien bei Business Insider bereits im Dezember 2020. Er wurde nun erneut geprüft und aktualisiert.