Eis am Stiel: Das machen die Darsteller der Kultfilmreihe heute

Es ist bereits 40 Jahre her, dass der erste Teil der Filmreihe „Eis am Stiel“ in die deutschen Kinos kam. Die Teenager-Komödie ist immer noch Kult und läuft regelmäßig im Fernsehen. Von den drei Hauptdarstellern steht heute allerdings nur noch einer im Rampenlicht.

In der freizügigen Jugendfilmreihe „Eis am Stiel“ erleben die drei Freunde Benny (Yftach Katzur), Johnny (Zachi Noy) und Momo (Jonathan Sagall) im sonnigen Tel Aviv einige Abenteuer und wenden allerlei Tricks für einen Flirt an oder um ihre Eroberungen, wie die junge Nili (Anat Atzmon), zu verführen.

Der erste Film machte die Darsteller 1978 über Nacht berühmt. Zwischen 1979 und 1988 folgten noch sieben weitere Folgen der Kultreihe. In den 80er Jahren kannte jeder ihr Gesicht. Doch was machen die Darsteller heute? Nach der „Eis am Stiel“-Filmreihe konnten die Stars nur kleinere Erfolge in der Filmbranche feiern.

Anat Atzmons größter Erfolg war eine Rolle im Film „Liebe ist ein Spiel auf Zeit“ (1986) neben Tom Hanks. Heute ist sie in Tel Aviv oft auf der Theaterbühne zu sehen.

„Momo“-Darsteller Jonathan Sagall ging nach Los Angeles. Der gebürtige Kanadier bekam eine Rolle im Holocaust-Drama „Schindlers Liste“ und schrieb für die palästinensisch-israelische „Sesamstraße“. Heute hat der 59-Jährige seine eigene Filmproduktionsfirma.

Yftach Katzur besitzt heute seine eigene Werbeagentur, berät Firmen und verkauft Luxusimmobilien. Auch er würde gerne wieder als Schauspieler arbeiten, wie der 59-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse Agentur (dpa) verriet.

Zachi Noy ist der einzige Darsteller, der heute noch regelmäßig auf der Bühne steht und oft im deutschen TV zu sehen ist. 2017 zog der heute 64-Jährige ins „Promi Big Brother“-Haus und stand auch schon bei Dieter Bohlens „Das Supertalent“ auf der Bühne. In der deutschen Netflix-Serie „Deichbullen“ spielt er einen Polizisten.

Neben dem plötzlichen Ruhm durch seine Paraderolle des „dicken und dummen Johnny“ war damals dennoch nicht alles eitel Sonnenschein: „Für mich war das wirklich peinlich. Ich war sehr jung“, gestand Zachi Noy gegenüber der dpa über die vielen Nackt- und Sexszenen. „Ich finde es geschmacklos, dass man meinen Arsch so viel gezeigt hat.“

Auch die Dokumentation „Eskimo Limon: Eis am Stiel – Von Siegern und Verlierern“ des deutschen Grimme-Preisträgers Eric Friedler zeigt ein anderes Bild der heilen „Eis am Stiel“-Welt. Dort erheben die Darsteller schwere Vorwürfe gegenüber den Machern der israelischen Filmreihe. Noy spricht dabei von Ausbeutung und Demütigungen – während die Regisseure Karriere in Hollywood machten, wurden die Schauspieler mit einem lächerlichen Gehalt abgespeist. Dieses und andere erschütternde Statements der drei „Eis am Stiel“-Darsteller sind noch bis zum 13. Mai online in der NDR-Mediathek zu sehen.

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