Drama um Alec Baldwin: Regieassistent bei anderem Dreh wegen Waffenunfall entlassen

Auf der Bonanza Creek Ranch in New Mexico ereignete sich die Tragödie. Ein Blumenstrauß erinnert an die getötete Kamerafrau Halyn Hutchin. (Bild: 2021 Anadolu Agency/Anadolu Agency)
Auf der Bonanza Creek Ranch in New Mexico ereignete sich die Tragödie. Ein Blumenstrauß erinnert an die getötete Kamerafrau Halyn Hutchin. (Bild: 2021 Anadolu Agency/Anadolu Agency)

Nachdem Alec Baldwin bei Dreharbeiten eine Kamerafrau erschoss, kommen neue Details ans Licht. Der Regieassistent, der ihm die Waffe aushändigte, war laut US-Medienberichten bei einem früheren Dreh wegen eines Waffenuffalls entlassen worden.

Die Bilder des knienden Schauspielers gingen um die Welt: Nachdem US-Schauspieler Alec Baldwin (63) bei Dreharbeiten offenbar ohne jede Absicht einen tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins abgab, erhebt eine Produktionsfirma nun Vorwürfe gegen den Regieassistenten, der ihm die Waffe aushändigte.

Demnach sei der Mann nicht das erste Mal mit einem Schusswaffenunfall konfrontiert. Am Montag berichtete ein Produzent des Films "Freedom's Path" der Nachrichtenagentur AFP, Halls sei bereits 2019 im Zuge der Dreharbeiten zu diesem Film entlassen worden. Damals sorgte der Vorfall für eine leichte Verletzung eines Teammitglieds.

Am vergangenen Donnerstag erschoss Alec Baldwin wohl versehentlich eine Kamerafrau, während er für den Western "Rust" vor der Kamera stand. Die Dreharbeiten fanden in New Mexico statt, der Schauspieler feuerte eine Requisitenwaffe ab. Halyna Hutchins erlag ihren Verletzungen in einer Klinik.

Neben dem Regieassistenten im Fokus der polizeilichen Ermittlungen: Film-Waffenmeisterin Gutierrez-Reed (24), die für die Sicherheit der Requisitenwaffen verantwortlich gewesen sein soll. Mehrere Medien berichteten, dass Mitglieder des Filmteams nur einen Tag vor dem tödlichen Vorfall Schießübungen machten - mit scharfer Munition.

Alec Baldwin feuerte eine Requisitenwaffe ab und tötete dabei eine Kamerafrau. (Bild: Mark Sagliocco / Getty Images for National Geographic)
Alec Baldwin feuerte eine Requisitenwaffe ab und tötete dabei eine Kamerafrau. (Bild: Mark Sagliocco / Getty Images for National Geographic)

Waffe nach Pause nicht mehr geprüft?

Auch zum tödlichen Schuss selbst gibt es weitere Details. So soll Alec Baldwin bei dem Vorfall direkt auf die Kamera gezielt haben. Dies berichtete US-Sender NBC unter Berufung auf das Vernehmungsprotokoll von Regisseur Joel Souza. In einer eidesstattlichen Erklärung soll Souza, der bei dem Vorfall angeschossen wurde, ausgesagt haben, Baldwin habe während der Proben in einer Kirche die Waffe gezückt und auf die Kamera gerichtet - dann löste sich der Schuss.

Der Regisseur stand nach eigener Aussage direkt hinter der später verstorbenen Halyna, er habe ihr "über die Schulter geschaut", als er den Schuss hörte. Dieser habe sich angehört "wie eine Peitsche und dann lautes Knallen". Dann verspürte er Schmerzen im Bauch und sei blutend zusammengebrochen, auch an der Schulter soll der 48-Jährige laut Protokoll geblutet haben.

Laut Bericht wurde der Schuss nach einer Mittagspause abgefeuert. Souza gab an, er sei nicht sicher, ob die Waffe nach der Pause erneut geprüft wurde. Unterdessen gab ein Kameramann an, dass es keine Aufnahmen des Vorfalls gäbe. Als sich der Schuss löste, befanden sich Darsteller und Crew noch in der Vorbereitung der Szene.

Opfer des Unfalls: Kamerafrau Halyna Hutchins starb in der Klinik an ihren Verletzungen. (Bild: Fred Hayes / Getty Images for SAGindie)
Opfer des Unfalls: Kamerafrau Halyna Hutchins starb in der Klinik an ihren Verletzungen. (Bild: Fred Hayes / Getty Images for SAGindie)