Doping? Olympiasieger mit Knutsch-Ausrede

Kurioser Freispruch für Olympiasieger Gil Roberts, der im März von der US-Anti-Doping-Behörde wegen eines positiven Dopingtests gesperrt wurde.

Der Richter sah es als erwiesen an, dass beim 28-Jährige wegen allzu zärtlicher Einheiten mit Freundin Alex Salazar das Verschleierungsmittel Probenecid nachgewiesen wurde.

Roberts: "Habe sie leidenschaftlich geküsst"

Salazar nahm dieses als Bestandteil eines Erkältungsmedikaments während eines Aufenthaltes in Indien zu sich. Nach ihrer Rückkehr habe Roberts sie nach eigener Aussage "oft und leidenschaftlich" geküsst, weshalb das Mittel in seinen Körper gelangen konnte.

Kurz darauf wurde der Olympiasieger von Rio mit der 4x400-Meter-Staffel auf verbotene Substanzen getestet und gesperrt.

Probenecid kann nicht nur dazu verwendet werden, um Steroidmissbrauch zu verschleiern, sondern ist auch als Wirkstoff in Moxylong enthalten, einem Mittel gegen Nasen-Nebenhöhlenentzündung.

"Geschmack des Medikaments nicht mehr wahrnehmbar"

Seine kuriose Begründung hörte sich für den unabhängigen Richter schlüssig an: "Er konnte nicht ahnen, dass Küsse mit seiner Freundin ein verbotenes Mittel auf ihn übertragen können. Und als er sie küsste, war der Geschmack des Medikaments in ihrem Mund nicht mehr wahrnehmbar."

Die Sperre müsse ihn daher "wie einen Blitz getroffen" haben, führte der Richter weiter aus. "Er hat die Beweislast erbracht."

Durch das Urteil kann Roberts nun bei den Meisterschaften in den USA starten und hat damit auch die Chance, sich für die Weltmeisterschaften nächstes Jahr in London zu qualifizieren.