Doctor Stranges Post-Credit-Szenen – eine Erklärung

„Doctor Strange“ startet diese Woche in den deutschen Kinos, und so wie in den anderen Marvel Cinematic Universe-Filmen gibt es auch hier ein paar Zusatzszenen am Ende. Also bleiben Sie im Kino sitzen, bis das Licht angeht.

Benedict Cumberbatch – Bild: Marvel Studios/Disney

Also was geschieht im Abspann von „Doctor Strange“ und welche Andeutungen auf zukünftige Marvel-Filme werden gemacht?

Wir verraten es Ihnen, aber Vorsicht, der folgende Text enthält Spoiler!

Die Szene während des Abspanns – Der Doctor wird Sie jetzt empfangen

Die erste Szene beginnt unmittelbar nach dem Ende von Michael Giacchinos genialem Titel „The Master of the Mystic End Credits“. Wenn Sie diesen noch nicht gehört haben, tun Sie sich einen Gefallen und holen Sie das schnellstmöglich nach.

In dieser Szene sieht man Benedict Cumberbatchs Doctor Strange wie er in seinem Sanctum Sanctorum in New York, wo der Held mit dem Umhang jetzt wahrscheinlich wohnt, einen Gast empfängt. Eine bekannte Stimme fragt: „Jetzt gibt es Zauberer auf der Erde?“, und nach einem Schnitt erkennen wir Thor in Zivilkleidung wie er Tee trinkt.

Es gibt ein paar Neckereien über die vorhandenen Getränke, und Strange setzt seine Zauberkraft ein, um sie auszutauschen: Thors Teetasse gegen einen riesigen Humpen Bier, der sich scheinbar von selbst wieder auffüllt – sehr zur Freude von Odins Sohn.

Chris Hemsworth, Tom Hiddleston und Taika Waititi am Set von ,Thor 3’ – Bild: Twitter/Daley_Pearson

Strange will wissen, was Thor und Loki (den wir nicht sehen) in New York machen. Thor erklärt, dass sie im Big Apple nach ihrem Vater Odin (Anthony Hopkins) suchen, und Strange bietet an: „Erlaubt mir, euch zu helfen“, und dann wird schwarz ausgeblendet.

Dies scheint direkt auf „Thor: Ragnarok“ bezogen zu sein, und wir glauben, diese Szene könnte direkt aus dem Film selbst stammen, so wie die Garagenszene aus „The First Avenger: Civil War“, die das erste Mal im Abspann von „Ant-Man“ zu sehen war.

Der Ausschnitt scheint auch die Gerüchte zu bestätigen, dass Strange in „Thor 3“ auftauchen wird. Der Verdacht kam auf, als Fotos mit Chris Hemsworths Thor und Tom Hiddlestons Loki veröffentlicht wurden, wie sie nach 177A Bleecker Street suchen, der Adresse des New Yorker Sanctum Sanctorum.

Spoiler-Alarm? Bild: Twitter/@daley_pearson

Stranges Hilfsangebot impliziert, dass die Figur im dritten „Thor“-Film einen Gastauftritt haben wird, auch wenn Produzent Kevin Feige zuvor verkündete, dass nur ein kleiner Teil des Films auf der Erde spielen wird. Also wird sein Auftritt wohl eher nur flüchtig sein.

Aber warum suchen die asgardischen Brüder auf der Erde nach Odin? Es muss etwas Entscheidendes in Asgard vorgefallen sein, sodass Thor und Loki ihre Fehde begraben und sich zusammengetan haben, um ihren Vater zu finden. Das letzte Mal sahen wir Odin in „Thor – The Dark Kingdom“, wie er von Loki heimlich entthront wurde und dieser sich als sein Vater ausgab, um über Asgard zu herrschen.

Konnte Odin sich aus den Fängen seines Sohnes befreien und folgte er Thor auf die Erde? Set-Fotos von „Thor: Ragnarok“ zeigen Anthony Hopkins‘ Charakter, der eher wie ein Landstreicher aussieht und nicht wie ein mächtiger nordischer Gott, was die Annahme unterstreicht, dass er sich in New York versteckt.

Die Szene nach dem Abspann – Gib mir Mordo

Chiwitel Ejiofor und Benedict Cumberbatch als Mordo und Strange – Bild: Marvel Studios/Disney

Nach dem Hauptabspann sehen wir Chiwitel Ejiofors Mordo, der – das muss man gestehen – einer der interessantesten Charaktere des Films ist.

Die Szene zeigt eine Figur mit Kapuze, die in einer spärlich beleuchteten Werkstatt herumschleicht, wo ein Mann etwas schweißt. Der Schweißer ist Benjamin Bratts Jonathan Pangbourne, eine Figur, die bereits im Film zu sehen war und ihre eigene Lähmung mit Magie heilte, und die Figur mit Kapuze ist Mordo.

Wie sich herausstellt, will Mordo Ärger. Er erklärt Pangbourne, dass er „aus der Form geraten“ ist und die „Natur verdreht“ hat, als er seine Zauberkräfte missbrauchte, um seine Lähmung zu heilen. Anschließend zwingt er Pangbourne mit seinen Kräften in die Knie, entzieht ihm seine Zauberkraft und lässt ihn verkrüppelt am Boden liegend zurück.

Chiwtel Ejiofor als Mordo - und wie er in den Marvel Comics dargestellt wird. – Bild: Disney/Marvel

Er gibt zu verstehen, dass er sich auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen Zauberer befindet, weil es „zu viele Magier“ auf der Welt gibt. Bedeutet das etwa, dass er auch Doctor Strange im Visier hat?

Fans der Comicbücher werden wissen, dass Mordo tatsächlich ein mächtiger Gegner von Doctor Strange ist, deshalb wäre es keine allzu große Überraschung, wenn er auf die dunkle Seite wechseln würde. Obwohl er im Film Stranges Verbündeter und Gefährte ist, kann man erkennen, wie Mordo im Laufe der Zeit mehr und mehr von der Magie und der Ancient One enttäuscht ist.

Der Kampf mit Dormammu am Höhepunkt des Films scheint für Mordo der Tropfen zu sein, der das Fass zum Überlaufen bringt, und diese letzte Post-Bild-Szene lässt die Möglichkeit offen, dass er zu einem späteren Zeitpunkt im Marvel Cinematic Universe zurückkehrt.

Wir finden, er wäre ein großartiger Protagonist in „Doctor Strange 2“, oder wir könnten uns auch vorstellen, dass er sich in „Avengers: Infinity War“ mit Thanos zusammentut.

„Doctor Strange“ läuft am 27. Oktober in den deutschen Kinos an.

Tom Butler

Senior UK Autor