Disney Prinzessinnen haben nichts zu sagen

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Das Klischee: Frauen reden den ganzen Tag, während Männer nur ihre Meinung äußern, wenn sie etwas Sinnvolles zu sagen haben. Forscher haben nun herausgefunden, dass dem so nicht ist – zumindest nicht in Disneyfilmen. Analysen der Trickfilme zeigen, dass nicht etwa Prinzessinnen wie Arielle, Pocahontas und Co. den Dialog dominieren, sondern ihre männlichen Counterparts – besonders zwischen 1989 bis 1999, Disneys sogenannter Renaissance-Ära.

Die US-Linguisten Carmen Fought und Karen Eisenhauer analysierten für ihre Studie Filme wie „Arielle, die Meerjungfrau“, „Die Schöne und das Biest“, „Pocahontas“ und „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“. Was auf den ersten Blick nicht auffällt: In der Handlung mögen die Prinzessin zwar mit die größte Rolle spielen, doch dabei sind sie umgeben von männlichen Charakteren. Etwa die besten Freunde – Arielle und ihr Fabius, Yasmin und der Dschinni, Mulan und ihr Mushu – sind fast ausschließlich männlich. Dazu kommt bekanntlich der gutaussehende Held – der in letzter Zeit nicht immer ein Prinz ist. Auch dieser ist meistens mit einem männlichen Helfer unterwegs.

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Das alles führt dazu, dass in „Arielle, die Meerjungfrau“ (68%), „Die Schöne und das Biest“ (71%) und „Mulan“ (77%) männliche Figuren die Dialoge ganz klar dominieren. Zwar reihen sich auch moderne Filme in diesen Trend ein – in „Die Eiskönigin“ stehen zwei Schwestern im Mittelpunkt, aber 60% der Zeit haben Männer das Wort – doch es gibt auch Ausnahmen. In den älteren Klassiker – „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, „Dornröschen“ und „Cinderella“ – sprechen die Frauen mit mindestens 50% Redeanteil so viel oder mehr als Männer. Bei den moderneren Filmen zeigen „Rapunzel – Neu verföhnt“ und „Merida – Legende der Highlands“ einen ähnlichen Trend.

Bild: Rexfeatures