Diese sieben Faktoren entscheiden über die Höhe eures Gehalts

Geld macht nicht glücklich – aber es beruhigt. Schließlich gehen Menschen vor allem zur Arbeit, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das Gehalt spielt daher für viele schon bei der Berufswahl eine wichtige Rolle. Und: Eine faire Vergütung führt nicht zuletzt häufig zu mehr Zufriedenheit im Job.

Sicherlich habt ihr eine vage Vorstellung davon, wie in etwa ein angemessenes Gehalt für euch aussieht. Aber wenn ihr euch dabei lediglich auf eure Leistungen stützt, werdet ihr schnell enttäuscht sein. Denn verschiedene Faktoren – nicht alle fair – haben Einfluss darauf, wie hoch eure Vergütung ist und werden kann. Was ist in eurer Branche üblich und dürft ihr in eurer Position mehr Geld verlangen? Business Insider fasst die Top-Einflussfaktoren auf euren Gehalt zusammen.

1. Die Unternehmensgröße

Je größer das Unternehmen, umso besser bezahlt werdet ihr. Das hängt damit zusammen, dass Konzerne mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oft einen größeren Umsatz erzielen und sich aufgrund der positiven Bilanz eine bessere Bezahlung leisten können. Einer Datenanalyse von Gehalt.de zufolge zahlen Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl von über 500 bis 1.000 in Deutschland ein durchschnittliches Einkommen von 57.000 Euro pro Jahr. Ein Kleinstunternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten kann da mit einem Durchschnittsgehalt von 35.000 Euro nicht mithalten. Im Vergleich zu dieser kann das Einkommen bei einer Firma mit über 20.000 Angestellten wiederum um bis zu 85 Prozentpunkte ansteigen – mit einem mittleren Gehalt von etwa 80.000 Euro.

2. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens

Im Gehalt spiegelt sich auch wider, wie gut es dem Unternehmen wirtschaftlich geht. Eine Firma, die rote Zahlen schreibt und deren Umsätze von Jahr zu Jahr eher sinken, wird seinen Mitarbeitern kein allzu üppiges Gehalt zahlen können und auch selten Gehaltssprünge ermöglichen. Daher lohnt sich im Bewerbungsprozess immer ein Blick auf die Unternehmenslage.

3. Die Ausbildung

Die Schullaufbahn sowie die Wahl des Studienfachs hat einen bedeutenden Einfluss auf euer Gehalt. Das ist besonders bei jüngeren Berufseinsteigern der Fall. Später nimmt die Berufserfahrung und Leistung im jeweiligen Unternehmen eine wichtigere Rolle ein. Laut der Jobplattform Stepstone, die wie Business Insider zu Axel Springer gehört, verdienen Akademiker aber im Durchschnitt etwa 30 Prozentpunkte mehr als Nicht-Akademiker. Darunter können Absolventen der Medizin-und Jurastudiengänge bei durchschnittlich über 72.000 Euro im Jahr mit den höchsten Verdiensten rechnen.

Ähnliches gilt für Menschen, die Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik und Ingenieurwissenschaften studiert haben. Wer nicht studiert oder promoviert, kann aber auch durch jahrelange Berufserfahrung punkten: Nach 11-20 Jahren in einer Branche könnt ihr mit rund 67 Prozent mehr Geld als zum Einstieg rechnen. Außerdem sind Soft Skills für eine Top-Bezahlung heutzutage unabdingbar. Dazu gehören beispielsweise rhetorische Fähigkeiten, Organisationstalent und Teamfähigkeit. Diese könnt ihr durch spezielle Kurse und Trainings erlernen oder vertiefen. Wer darüber hinaus mehr als zwei Fremdsprachen beherrscht, verschafft sich im globalen Arbeitsmarkt weitere Vorteile.

4. Die Branche

Die Branchenwahl hat großen Einfluss auf euren Gehalt. Wie der StepStone Gehaltsreport 2021 zeigt, gilt die Bankenbranche mit dem höchsten Durchschnittsgehalt (69.568 Euro) als Spitzenreiter. Knapp darunter liegt die Pharmaindustrie mit 69.450 Euro. Beschäftigte im Bereich Fahrzeugbau und Zulieferer haben bei einem durchschnittlichen Verdienst von 68.483 Euro im Jahr ebenfalls Grund zur Freude. Auch in der Chemie- und Erdölverarbeitenden Industrie verdienen Angestellte 16 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt. Das niedrigste Einkommen bekommen Menschen im Schnitt in der Hotellerie und Gastronomie – dort liegt das Gehalt bei etwa 40.098 Euro im Jahr.

5. Die Region

Im weltweiten Vergleich mag es zwar in Deutschland eher moderat ausgeprägt sein, doch auch hier macht sich das regionale Gefälle beim Gehalt durchaus bemerkbar. Laut dem „Gehaltsatlas 2021“ von Gehalt.de verdienen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Süddeutschland überdurchschnittlich gut. Am besten bezahlen hessische Unternehmen mit im Schnitt 60.936 Euro. Auf dem zweiten und dritten Plätzen folgen Baden-Württemberg (60.182 Euro) und Bayern (60.013 Euro). Wer gut verdienen möchte, hat die besten Chancen darauf demnach in Frankfurt am Main, Stuttgart, und München. Eher schlecht sieht es aus in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, wo der Lohn rund 26 Prozentpunkte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt (56.985 Euro).

6. Der Beruf

Unabhängig vom Ort ist auch die Berufswahl ein entscheidender Faktor für die Höhe des Gehalts. Wer in Deutschland zu den Top-Verdienern gehören will, sollte sich daher seinen Beruf gut überlegen. Die Spitzenpositionen füllen den Daten vom „Gehaltsatlas 2021“ zufolge Chefärztinnen und Chefärzte (196.300 Euro) und Oberärztinnen und Oberärzte (121.700 Euro). Finanzexpertinnen und -Experten, Juristinnen und Juristen, und Unternehmensberaterinnen und -Berater folgen auf der Rangliste. Allerdings ist es kein Zuckerschlecken an diese Berufe zu kommen. Ein hohes Maß an Verantwortung sowie fundiertes Fachwissen sowie oft jahrelange Ausbildungswege sind Voraussetzung.

7. Die Verantwortung

Neben der Wahl des konkreten Berufes spielt auch die Position und damit verbundene Verantwortung im Unternehmen eine zentrale Rolle bei der Bezahlung. Führungskräfte verdienen deutlich mehr als Mitarbeiter, die eher fachlich arbeiten – und je größer das Team, das man leitet, umso höher ist in der Regel die Bezahlung. Denn mit mehr Personalverantwortung kommen komplexere Anforderungen und deutlich mehr Verantwortung, was sich im Gehalt widerspiegelt.