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Diese Job-Nebenkosten haben die wenigsten auf dem Schirm: Wie ihr eure beruflichen Ausgaben reduziert

Der ÖPNV, der Sprit, das Mittagessen, der Kaffee zwischendurch – das sind die sichtbaren Nebenkosten der Arbeit. Doch es kommt noch vieles dazu: das Hemd, die Schuhe, die Brille, die Tasche. Die Therapie, die Selbsthilfebücher, der Online-Shopping-Rausch am Abend zum Stressabbau. Arbeiten kostet Geld, das übersehen Menschen leicht. Und für Angestellte sind die meisten dieser Kosten noch nicht einmal absetzbar. Dabei kommen bei durchschnittlichen Gehältern schnell dreistellige Summen heraus.

Wer die Nebenkosten seiner Arbeit sichtbar macht, der kann sie auch reduzieren. Dafür schlägt die Frugalismus-Expertin Vicki Robin einen Weg zur drastischen Ehrlichkeit vor: konsequent notieren, wohin das Geld fließt und es radikal ehrlich der Arbeit zuordnen, wenn die Ausgabe in diese Kategorie gehört. Robin hat gemeinsam mit Joe Dominguez das Buch „Money or Your Life“ geschrieben, auf Deutsch unter dem Titel „Mehr Geld für mehr Leben“ veröffentlicht. Sie teilt die Ausgaben in verschiedene Kategorien ein. Alle diese Ausgaben sprechen nicht gegen die Arbeit. Sie müssen aber sichtbar gemacht werden, um sie dem Gehalt gegenüberzustellen – und gegebenenfalls den Bedarf aufzudecken, nachzuverhandeln.

Mobilität

Zu den Mobilitätskosten gehören nicht nur das ÖPNV-Ticket oder der Sprit. Möglicherweise bedingen die Jobs sogar, dass in einer Partnerschaft ein zweites Auto angeschafft werden muss, wo sonst nur eines notwendig wäre. Der Verschleiß des Autos zählt dazu und natürlich auch ein Teil der Anschaffungskosten. Entfallen 60 Prozent der gefahrenen Kilometer auf die Pendelstrecke, dann gehören auch 60 Prozent des Anschaffungspreises in die Kategorie „Job-Nebenkosten“.

Natürlich lässt sich diese Ausgabe damit schönreden, dass das Auto sowieso notwendig gewesen wäre – analog die Monatskarte. Das ändert aber nichts daran, dass die Ausgabe (in unserem Rechenbeispiel) zu 60 Prozent der Arbeit dient.

Kleidung

Schöne Klamotten sind schön, aber oft genug sind sie das eben doch nur in der Firma. Kleider, Hemden, bestimmte Schuhe, das Jackett, die seriöse Brille oder die praktischen Kontaktlinsen – mindestens teilweise, oft aber vollständig, sind sie dazu da, bei der Arbeit eine gute Figur zu machen. Deshalb gehören diese Ausgaben zu den Job-Nebenkosten. Wer ehrlich mit seinen Ausgaben umgeht, der sollte sagen: Sie reduzieren das Einkommen.

Essen

Die offensichtlichen Posten in dieser Kategorie sind Lunchdates zum Mittag, die Ausgaben in der Kantine oder das Restaurant um die Ecke, der Kaffee am Vormittag, der Schokoladenriegel am Nachmittag. Sie sind leicht festzuhalten – macht nur keiner. Aber mal eine Beispielrechnung: Wer für sieben Euro isst, für zwei Euro Kaffee trinkt und für einen Euro einen Schokoriegel isst, der gibt im Monat im Schnitt 200 Euro für Essen aus, im Jahr (Urlaub und Krankheitstage ausgerechnet) 2100 Euro. Und da sind die „heute lassen wir’s mal krachen“-Tage noch nicht eingerechnet.

Frustrationskosten

Zigaretten können dem Networking dienen, fallen aber gleichzeitig in die Kategorie Frustration. Shoppingtouren oder Online-Eskalationen, Abende in der Bar oder mit mittelmäßigem Wein zu Hause, teure Tinder-Dates, Spa-Wochenenden und die „ich brauch ’das einfach“-Nächte im Berghain – sie alle können zu den Frustrationskosten der Arbeit gehören. Ja, das ist alles schön und ja, Arbeit muss sein, Ausgleich auch. Aber das ändert nichts daran, dass sie im monatlichen Ausgabenwust in die Kategorie Arbeitsnebenkosten gehören.

Diese Kosten reduzieren das reale Einkommen eines Menschen oder einer Familie. Die Finanzämter teilen diese Auffassung nicht, aber in der eigenen Kasse muss so viel Ehrlichkeit sein, um das eigene Budget realistisch bestimmen zu können, das echte Arbeitseinkommen – und den monatlichen Finanzbedarf im Fall einer Kündigung. Auch Sparpotential könnt ihr so aufdecken.

Ihr wollt mehr zu dem Thema lesen? Dann schaut doch mal ins Buch:

Vicki Robin mit Joe Dominguez: Money or Your Life (Penguin) oder „Mehr Geld für mehr Leben“ (Redline).