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Diese Eiskunstläuferin hat zwar keine Medaille gewonnen, aber ihre Hose eroberte das Netz

Maé-Bérénice Méité am 11. Februar 2018 bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Gangneung, Südkorea. (Bild: Getty Images)
Maé-Bérénice Méité am 11. Februar 2018 bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Gangneung, Südkorea. (Bild: Getty Images)

Während des Kurzprogramms der Frauen eroberte die französische Eiskunstläuferin Maé-Bérénice Méité die Herzen der Zuschauer, indem sie zu Musiktiteln wie den Beyoncé-Hits „Halo“ und „Run the World (Girls)“ lief. Aber dies war nicht der einzige Aspekt ihres Auftritts, der für Aufmerksamkeit sorgte. Méité setzte sich von den Massen mit einem Bodysuit mit Hose ab. Ja, genau: Eine Eiskunstläuferin trat bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang ohne Rock an.

Die 23-Jährige betrat das Eis mit schwarzen Leggings, die augenscheinlich mit dem gold-schwarz glitzernden ärmellosen Oberteil verbunden war. Und ihre Kür war genauso bezaubernd wie sie in einem gerüschten Rock gewesen wäre, wenn nicht sogar noch besser, denn es war mutig. Méité lief und wirbelte ausdrucksstark über das Eis und eroberte – trotz ihres Sturzes – die Herzen der Zuschauer weltweit mit ihrer außergewöhnlichen Musikauswahl (erstmals dürfen Eiskunstläufer bei den Olympischen Spielen Musik mit Text verwenden) und dem noch gewagteren Ensemble. Diese Twitter-Reaktionen fassen es gut zusammen:

Das ist Maé-Bérénice Méité, eine olympische Eiskunstläuferin aus Frankreich.
– Dunkelhäutige schwarze Frau
– Trug eine Hose für ihre Kür
– Lief zu Beyoncé

HAPPY BLACK HISTORY MONAT

Wie sie abschnitt, ist egal; dass Maé-Bérénice Méité zu einem Beyonce Mix in Hosen lief, macht sie zu meiner neuen Königin und 2018 Stimmung #Olympics

Ich liebe alles an Maé-Bérénice Méités Outfit. Glitzer und Hose. Wünschte, sie wäre besser gewesen #Olympics

Ich liebte das geniale Hosen-Outfit der französischen Eiskunstläuferin (Maé-Bérénice Méité) und den Bey Song. Wünschte, sie hätte ein ganzes Programm mit Beyonce Songs gehabt.

Frankreichs Maé-Bérénice Méité lief IN HOSE und beendete ihr Beyoncé-Medley mit „Run the World (Girls)“. Mädchen, du bist ein #OlympischerHeld

Maé-Bérénice Méité zu Beyonce in Hose. Gefällt mir. Nicht mal sauer wegen der ersten beiden Sprünge. #Olympics

Ist mir egal, wie sie läuft, aber dass Maé-Bérénice Méité Hosen trägt und zu Beyoncé läuft, ist wirklich beeindruckend.

Leider waren die Juroren weniger beeindruckt und sie erhielt eine Punktzahl von 46,62, womit sie auf dem neunten Platz landete. Erhielt sie wegen ihrer Hose einen Punktabzug? Nicht möglich. Laut der NBC Webseite zu den Olympischen Spielen können „Frauen, Einzel und Paare einen Rock, eine Hose oder eine Strumpfhose tragen”. Aber das war nicht immer so. Nachdem Katarina Witt 1988 das Eis nur mit ein paar Federn betrat, die sie kaum bedeckten, verfasste die Internationale Eislaufunion eine Regel, der zufolge Frauen Röcke tragen müssen. Diese Regel wurde Anfang 2000 wieder abgeschafft und machte den Weg frei für Hosen.

Katarina Witt bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary in einem blauen Kleid, woraufhin die sogenannte Katarina-Regel eingeführt wurde. (Bild: David Madison/Getty Images)
Katarina Witt bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary in einem blauen Kleid, woraufhin die sogenannte Katarina-Regel eingeführt wurde. (Bild: David Madison/Getty Images)

Warum also tragen nicht mehr Frauen Hosen? Zum einen scheinen nicht alle die aktuellen neuen Regeln zu kennen. Vergangene Woche sagte Kostümdesigner Jan Longmire gegenüber „InStyle“: „Die Vorschriften ändern sich immer mal, aber alle Mädchen müssen einen Rock tragen – sie können nicht nur in einem Trikot herauskommen.“

Außerdem sind Röcke schöner anzusehen und stehen mehr für Weiblichkeit – und genau darum geht es beim Eiskunstlauf. Aber wenn Frauen Smokings auf dem roten Teppich tragen können und genauso elegant sind, dann können Eiskunstläuferinnen das auch auf der Eisfläche tun. Und das haben sie.

Méité bevorzugt scheinbar Hosen. Sie trat in demselben Kostüm beim Kurzprogramm der Frauen beim ISU Grand Prix of Figure Skating Internationaux de France in Grenoble, Frankreich, im November auf. Auch für ihre Kür bei den Olympischen Spielen 2014 trug sie eine Hose – der Gymnastikanzug war ähnlich, aber das glitzernde Oberteil war silber, blau und schwarz.

Die amerikanische Eiskunstläuferin Polina Edmunds trug für ihr Kurzprogramm der Frauen am 3. Januar in San Jose, Kalifornien bei den Prudenntial U.S. Figure Skating Championships 2018 einen lilafarbenen Bodysuite. (Bild: Getty Images)
Die amerikanische Eiskunstläuferin Polina Edmunds trug für ihr Kurzprogramm der Frauen am 3. Januar in San Jose, Kalifornien bei den Prudenntial U.S. Figure Skating Championships 2018 einen lilafarbenen Bodysuite. (Bild: Getty Images)

Kurz nachdem die Zeit des Rock-Zwangs zu Ende war, trug die russische Eiskunstläuferin Irina Slutskaya bei den Olympischen Spielen 2006 einen ausdrucksstarken Bodysuit.

Irina Slutskaya bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin, Italien. (Bild: Getty Images)
Irina Slutskaya bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin, Italien. (Bild: Getty Images)

Méité könnte also einen Trend anstoßen. Mit den Worten von Beyoncé: die coole Eiskunstläuferin in Hosen ist ein tolles Vorbild für Mädels, „die die Welt übernehmen“.

Maggie Parker