Diese Firma verkauft benutzte Taschentücher für 70 Euro

Der Däne Oliver Neissen hat eine seltsame Marktlücke entdeckt: Er gründete die Firma “Vaev Tissue”, um benutzte Taschentücher zu verkaufen. Das Unternehmen will seinen Kunden die Freiheit geben, selbst zu entscheiden, wann sie krank werden. Das Geschäft brummt angeblich.

Die Firma “Vaev Tissue” sitzt in Los Angeles und stellt kontaminierte Taschentücher her, um sie für 79,99 US-Dollar (ca. 70,30 Euro) weiterzuverkaufen. Gründer Oliver Neissen erklärt gegenüber der britischen Zeitung “The Sun”, wie das vonstattengeht: “Wir haben eine Rotation von Menschen hergestellt, die krank werden. So ist garantiert, dass immer mindestens eine Person krank ist, um mehr herzustellen.” Die erkrankte Person niest dann auf ein gewöhnliches Papiertaschentuch, das Produkt wird daraufhin in eine schicke Box gesteckt und verkauft.

Der Kunde soll selbst entscheiden, wann er krank wird

Die Idee zu dem Produkt kam Neissen, als er sich kurz vor einem Urlaub eine Erkältung einfing, die damals in seinem Büro kursierte. “Ich wusste, dass ich mich früher oder später anstecken würde”, sagte er der “The Sun”, doch er wusste nicht, wann es so weit sein würde. Hätte er sich nur ein bisschen früher angesteckt, hätte er vor seinem Urlaub Zeit gehabt, sich zu auszukurieren.

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“Wir finden einfach, dass es einen Weg geben sollte, selbst zu entscheiden, wann man mit Keimen und Erkältungen in Berührung kommt.” Neissen gibt zu, dass das Unternehmen keine Ärzte beschäftigt. Vaev Tissue sei schließlich kein medizinisches Unternehmen und verkaufe vielmehr ein Wellness-Produkt.

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Gibt es tatsächlich Leute, die 70 Euro ausgeben, um sich ein benutztes Taschentuch unter die Nase reiben zu können? Sehr wohl, behauptet die Firma. Man käme mit dem Produzieren der Ware gar nicht hinterher.

Auch zum jetzigen Zeitpunkt sind die Taschentücher auf der Webseite des Unternehmens ausverkauft. Auf die ungläubige Nachfrage hin, ob er das alles ernst meint, besteht Neissen darauf, dass es sich nicht um einen Scherz handelt.

Umstrittene Wellness-Produkte auf dem Vormarsch

Er vergleicht sein Unternehmen mit anderen erfolgreichen Marken aus dem Esoterik-Wellness-Bereich, die auch erst belächelt wurden. Marken wie “Raw Water” oder “Goop” sind gerade im hippen Silicon Valley zu Trendsettern geworden.

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“Raw Water” verkauft “reines Quellwasser” mit Haltbarkeitsdatum. Das Wasser verfärbt sich bei Lagerung im Sonnenlicht grün und kostet umgerechnet 13 Euro pro Flasche. Das Unternehmen “Goop” von Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow bringt unterschiedliche Kosmetik- und Lifestyle-Produkte an die Frau. Es steht aufgrund wissenschaftlich nicht belegter Gesundheitstipps in der Kritik und wird dennoch auf einen Marktwert von 25 Millionen Dollar geschätzt. Ob Neissen mit seinen benutzten Taschentüchern ähnlich erfolgreich sein kann, wird sich zeigen.

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