Die nie realisierten Alien-Filme, die Sie nie sehen werden

Wir alle lieben „Alien“-Filme, aber sie sind immer das Ergebnis zahlreicher Drehbücher und wurden mehrfach umgeschrieben. Und das bedeutet, dass einige tolle – und nicht so tolle – Ideen auf dem Weg unter den Tisch fielen. Hier sind neun „Alien“-Filme, die es nie ins Kino geschafft haben und in den meisten Fällen blieb es beim Drehbuch, aber sie sind trotzdem genial und/oder skandalös…

„Alien – Das unheimliche Wesen aus einer anderen Welt“ – mit einem viel trostloserem Ende

Ridley Scotts originaler „Alien“-Film ist so ziemlich der perfekte Science-Fiction Film – aber wenn es nach Scott gegangen wäre, dann wäre das Ende komplett anders gewesen als das, was wir kennen.

Sir Ridley behauptet, dass er ursprünglich wollte, dass die Kreatur am Ende von „Alien“ Ripleys Kopf abbeißt, bevor sie sich in den Sitz des Rettungsfahrzeugs setzt, um eine Botschaft Richtung Erde zu schicken…mit Ripleys Stimme. Die Verantwortlichen von Fox hatten Erbarmen und konnten Scott zu dem bekannten Ende überreden. Dieses bereitete den Weg für mehrere Fortsetzungen und die Geburt einer Filmreihe. Puh! Das war knapp…

„Aliens – Die Rückkehr“ – James Camerons erster Ansatz

James Cameron setzte bei der Fortsetzung von „Alien – das unheimliche Wesen aus seiner anderen Welt“ weniger auf Überlebens-Horror und mehr auf Action und schuf damit eine der besten Fortsetzungen, die je gedreht wurde. Camerons originale Version von „Aliens – Die Rückkehr“ blieb nahezu unverändert – die Produzenten trafen eine beispiellose Entscheidung: Sie erlaubten Cameron, dass er sich mit dem Drehbuch Zeit bis nach dem Dreh zu „Terminator“ lassen kann. Allerdings gibt es ein paar Handlungsstränge, die entfernt wurden, als ein zweiter Entwurf eingereicht wurde. Zu den fehlenden Szenen gehören unter anderem: ein in einen Kokon eingesponnener Burke; mehr Zeit mit Newts Familie; Ripley nennt einen Facehugger „ein herumlaufendes Sex-Organ“; winzige Albino Krieger-Aliens in der Brutkammer; Newt will Ripleys Tochter werden; viele Marineinfanteristen-Scherze und ähm ja, eine Duschszene.

„Alien3“ – aber mit einem Alien-Virus

Die Realisierung von „Alien 3“ war eine der schwierigsten Produktionen in der Kinogeschichte. Es gab nicht weniger als sechs verschiedene Drehbücher. Romanautor William Gibson war der Erste, der sich am dritten „Alien“-Film versuchte und in seiner Fassung kommt Ripley kaum noch vor – sie verbringt die meiste Zeit des Films im Koma. Stattdessen ist Hicks (Michael Biehn) die zentrale Figur und mit Unterstützung von Newt (Carrie Henn), mittlerweile im Teenageralter, kämpft er auf einer neuen Raumstation gegen Xenomorphe, die mit der milchigen Masse aus den Innereien des Androiden Bishop genetisch verändert wurden. In Gibsons Entwurf können die Menschen sich mit einem über die Luft verbreiteten Virus anstecken, wodurch sie selbst zu Aliens würden und sich letztendlich das Fleisch vom Körper reißen. Die Produzenten fanden das nicht so toll.

„Alien3“ – aber mit komplett neuen Figuren und in einem Dom

Der zweite Anlauf, „Alien 3“ zu realisieren kam vom Autor Eric Red und einige seiner Ideen schafften es letztendlich auf die Kinoleinwand – darunter auch das Geschehen, bei dem die zentralen Figuren aus „Aliens – Die Rückkehr“ getötet werden, noch bevor der Film richtig anfängt. Ripley, Hicks und Newt sind zu Beginn von Reds Entwurf alle tot und Sam Smith, komplett mit kybernetischem Arm, wird als neue Figur vorgestellt. Er führt den Kampf gegen die Aliens auf einer Raumstation, die eine kleine amerikanische Siedlung namens „North Star“ unter einem riesigen Glasdom beherbergt. Es ist ein extrem blutrünstiger Ansatz (zwei Figuren werden anschaulich ausgeweidet während sie Sex haben), der die Filmreihe zu seinen Horror-Wurzeln zurückführt. Aber den Produzenten gefiel es nicht.

„Alien3“ – das erinnerte an „Pitch Black – Planet der Finsternis“

Der dritte Autor, der sich an „Alien 3“ versuchte, war David Twohy. Die abgelehnten Ideen verwendete er letztendlich für seinen eigenen Science-Fiction Film „Pitch Black – Planet der Finsternis“ aus dem Jahr 2000. In Twohys Drehbuch taucht Ripley überraschenderweise nicht mehr auf – zur Erinnerung: Sigourney Weaver ist toll und war für „Aliens Die Rückkehr“ für einen Oscar nominiert – um sich stattdessen auf eine ganze Reihe neuer Figuren zu konzentrieren. Die Handlung spielt auf einem Gefängnis-Planeten/Erz-Raffinerie. Wie Sie vielleicht schon vermutet haben, wurden Teile von Twohys Drehbuch (zumindest teilweise) für die finale Version von „Alien 3“ verwendet, darunter das Konzept einer Raumstation als Strafkolonie und kriminelle Insassen (siehe oben). Aber war das Studio damit zufrieden? Nein, es blieb beim Entwurf.

„Alien3“ – aber auf einem hölzernen Planeten

Endlich, Ripleys Rückkehr! Der vierte Entwurf für „Alien 3“ ist bei weitem der interessanteste und erhielt sogar grünes Licht, allerdings erst nachdem die Produzenten die meisten Ideen und Konzepte so sehr verändert hatten, dass Drehbuchautor Vincent Ward das Projekt verließ. Es ist eine Schande, weil Wards „Alien“-Welt wirklich spektakulär war: Die Handlung sollte auf einem von Menschen erschaffenen hölzernen Planeten spielen, der von Mönchen erbaut wurde, die ein Leben der Technologie ablehnten. Ripley landet mit dem Raumschiff Sulaco auf dem Planeten Arceon und wird von den Einwohnern des Planeten als Ketzerin angesehen, weil sie das Böse des Xenomoph mit sich gebracht hat. Nachdem die Produktion bereits gestartet war, entschied sich 20th Century Fox gegen die Idee mit dem hölzernen Planeten (die Filmsets waren bereits gebaut) und kombinierte die Idee mit Twohys Konzept einer Strafkolonie. Diese Version wurde letztendlich der Film, der in die Kinos kam – nach zwei weiteren Skripten von Walter Hill und Produzent David Giler.

„Alien – Die Wiedergeburt“ – Joss Whedons Originalversion

Whedon äußerte sich öffentlich, dass ihm die Kinofassung von „Alien – Die Wiedergeburt“ von Regisseur Jean-Pierre Jeunet nicht gefällt. Whedons erster Entwurf war etwas witziger und verspielter, aber als Jenuet an Bord geholt wurde, wurde der Ton des Films ernster und seriöser. Ursprünglich sollte es Newt sein, die geklont wird und nicht Ripley (das änderte sich, als Weaver einen Vertrag für 9,7 Millionen Euro unterzeichnete, um die Rolle erneut zu übernehmen) und die finale Schlacht findet auf der Erde statt. Whedon schrieb fünf verschiedene Enden – eines auf einer Entbindungsstation im Krankenhaus, eines auf einem Schrottplatz, eines an einer Klippe, eines in einer Wüste und eines in einem verschneiten Wald. Das „Neugeborene“ hatte ursprünglich vier Beine, roten Venen auf dem Kopf und Zangen mit denen es seine Beute festhielt, während es die Lebensenergie entzieht.

James Camerons „Alien 5“

Cameron verriet auf Reddit, dass er sehnsüchtig darauf gewartet hatte, nach „Alien – Die Wiedergeburt“ zum „Alien“-Universum zurückzukehren – aber „Aliens vs. Predator“ schob dem einen Riegel vor. Der Regisseur sagte: „Ich schlug vor, dass ich ihn schreiben und produzieren kann und Ridley würde der Regisseur sein und wir trafen uns beim Mittagessen und sprachen darüber und wir waren absolut einer Meinung und dann passierte nichts. Was passierte war, dass Fox an ‚Aliens vs. Predator‘ arbeitete…und dann verlor ich das Interesse einen „Alien“-Film zu machen“. Natürlich sind Crossover-Filme und geteilte Universen gerade total angesagt, aber das konnte er damals nicht wissen.

„Prometheus – Dunkle Zeichen“ – mit religiösem Unterton

Der Entwurf mit dem Titel „Alien: Engineers“ wurde von Damon Lindelof neu geschrieben und wurde letztendlich zum Nebenfilm „Prometheus – Dunkle Zeichen“ der „Alien“-Filmreihe. Dieser bekam allerdings Gegenwind, weil er lauter Fragen offenließ, ähnlich wie bei „Lost“. Als sein Entwurf durchsickerte, wurde Spaihts damit beauftragt, eine interessante und nachdenkliche Geschichte zu erzählen – diese schaffte es jedoch nie in die Kinos. Als richtige „Alien“ Prequel wurde das Konzept der Xenomorphs als biologische Waffen untersucht, die von einer Master-Rasse geschaffen wurden; Adroid David war offen böse; Wissenschaftlerin Shaw (hier Jocelyn Watts genannt) war weniger religiös. Noch passender war der Vorschlag, dass Jesus der Engineer gewesen sei (siehe oben) und dass er die Xenomorphs schuf, um die Menschheit für seine Kreuzigung zu bestrafen.

Bilder: Rex Features/20th Century Fox/Facebook

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