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Die größten „Time’s Up“-Momente bei den BAFTA Awards 2018

Lily James, Rungano Nyoni, Emily Morgan und Gemma Arterton: Bei den BAFTA Awards waren die Gäste erneut ganz in Schwarz gekleidet. (Bild: Getty Images)
Lily James, Rungano Nyoni, Emily Morgan und Gemma Arterton: Bei den BAFTA Awards waren die Gäste erneut ganz in Schwarz gekleidet. (Bild: Getty Images)

Nachdem die Hollywood-Stars der „Time’s Up“-Bewegung bei den Golden Globes, den Critics’ Choice Awards und den Grammys durch emotionale Reden und spezielle Outfits bereits viel Aufmerksamkeit schenkten, durften die Stars der BAFTA Awards in London nun auch beweisen, wie wichtig ihnen das Thema ist.

„Absolutely Fabulous“-Star Joanna Lumley, die als Gastgeberin durch den Abend führte, nutze in ihrer Eröffnungsrede die Möglichkeit, an die Errungenschaften der Frauenrechtlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhundert zu erinnern. „Vor hundert Jahren haben die Suffragetten die Grundlage für den hartnäckigen Widerstand und den starken Protest geschaffen, der heute mit der ‚Time’s Up’-Bewegung vorangetrieben wird – und damit die Entschlossenheit, die Ungleichheit und den Missbrauch von Frauen in der Welt auszurotten.“

Joanna Lumley war Gastgeberin der BAFTA-Gala. (Bild: AP Photo)
Joanna Lumley war Gastgeberin der BAFTA-Gala. (Bild: AP Photo)

Etliche Männer demonstrierten am Abend der „British Academy of Film and Television Arts“-Awards ihre Solidarität mit der „Time’s Up“-Bewegung auf unterschiedliche Art und Weise. Wer sich nicht – wie zahlreiche Anwesende – wohlwollend über seine starken und herausragenden Kolleginnen äußerte, trug zumindest einen „Time’s Up“-Anstecker am Smoking.

Schauspieler Sam Rockwell, der mit dem BAFTA Award als bester Nebendarsteller für seine Darbietung im Film „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ausgezeichnet wurde, lobte in seiner Dankesrede die wichtigsten Frauen in seinem Leben. „Während wir uns mit dieser längst überfälligen Diskussion über Frauen am Arbeitsplatz beschäftigen, bin auch ich auf Frauen angewiesen – starke, intelligente, aufrichtige Frauen, die mein Leben vervollständigt haben“, erklärte der Golden-Globe-Gewinner.

Folgende Worte richtete er dabei an seine Schauspiel-Kollegin Frances McDormand: „Fran, du bist der Fels in der Brandung nicht nur für diesen Film, sondern für jeden Film. Jeder Film, an dem du teilnimmst, verlässt sich auf dich. Du machst mich stolz, ein Schauspieler zu sein.“ Auch für seine Partnerin, die Schauspielerin Leslie Bibb, hatte Rockwell eine rührende Liebeserklärung parat: „Leslie, mein Leben ist wegen dir vollständig, durch dein Mitgefühl, deinen Intellekt, dein Talent und vor allem deine Liebe.“

Martin McDonagh, der Regisseur des Films „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, der den Preis für das beste Drehbuch entgegennahm, machte deutlich: „Wo wir besonders stolz drauf sind bei diesem Film, gerade in diesem „Time’s Up“-Jahr, ist, dass es ein Film über eine Frau ist, die sich weigert, irgendeinen Scheiß mitzumachen, gespielt von einer Frau, die sich immer geweigert hat, irgendeinen Scheiß mitzumachen, Danke, Frances, für eine ebenso unmissverständliche wie furchterregende Leistung“, lobte er ebenso Frances McDormand.

Regisseur Guillermo del Torro fiel als einer der wenigen Männer auf, der keinen Anstecker trug. Nachdem er für seinen Film „Shape of Water“ in der Kategorie „Beste Regie“ ausgezeichnet wurde, entschuldigte er sich: „Das einzige, was ich sagen kann, ist: Jetlag und Verspätung. Ich denke, dass ich durch meine Arbeit und im Laufe der Jahre mich lautstark geäußert habe, ich war unterstützend. Ich habe nicht nur versucht, mehr weibliche Regisseure am Drücker sitzen zu lassen, sondern habe auch versucht, kraftvolle Rollen für Schauspielerinnen zu schreiben, die nicht nach Schema F waren“, machte der Mexikaner deutlich.

Während die Herren des Abends kein schlechtes Wort über ihren Kolleginnen verloren, konnte sich Schauspielerin Salma Hayek bei ihrer Rede den sarkastischen Unterton und die eiskalte Miene nicht verkneifen. „In diesem sehr wichtigen und historischen Jahr für Frauen stehe ich hier, auf dieser legendären Bühne, um Männer zu zelebrieren“, erklärte sie bei ihrer Rede zur Preiskategorie „Bester Hauptdarsteller“.

Andere Damen des Abends zeigten sich da etwas diplomatischer. „Lily und ich möchten euch allen dafür danken, dass ihr heute Nacht für Gerechtigkeit und Gleichheit eintretet“, lauteten die Worte der britischen Schauspielerin Gemma Arterton und ihrer Kollegin Lily James ans Publikum.