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Die “Blade Runner”-Prophezeiungen für 2019 im Check

Rutger Hauer (l.) spielt in “Blade Runner” einen Replikanten. (Bild: wenn.com)
Rutger Hauer (l.) spielt in “Blade Runner” einen Replikanten. (Bild: wenn.com)

Er gilt als Klassiker des dystopischen Science-Fiction-Films und spielt im Jahr 2019. Allerdings ist nicht alles, was der Ridley-Scott-Film “Blade Runner” prophezeite, auch tatsächlich eingetroffen.

Egal, ob man es als dystopische Science-Fiction, den Anfang von Cyberpunk oder als futuristischen Film noir sieht: Ridley Scotts Epochalwerk “Blade Runner” ist bis heute ein Maßstab für Sci-Fi-Filme und düstere Zukunftsvisionen. 2019 ist für Fans des Films ein besonderes Jahr: Denn die Handlung des im Oktober 1982 in den Kinos erschienenen Kultstreifens spielt in unserer Jetzt-Zeit, genauer gesagt im November 2019.

Film vs. Realität

Jenes Los Angeles im Jahr 2019, in dem der Film spielt, ist düster, heruntergekommen, überbevölkert, im Grunde unbewohnbar. Tiere gibt es längst keine mehr, dafür Replikanten, die bewohnbare Alternativplaneten zur Erde erschlossen haben. Dass der Klimawandel und das Artensterben auch zu jener Zeit, in der “Blade Runner” geschrieben wurde, absehbar waren, steht außer Frage. Zwar zeichnet der Film ein mögliches Szenario, ganz so düster ist unsere Gegenwart zumindest im Moment noch nicht. Künstliche Intelligenz ist zwar auch für uns ein gegenwarts- und zukunftsweisender Bereich. Replikanten, wie zum Beispiel jenen von Rutger Hauer verkörperten, die sich von Menschen kaum unterscheiden und Emotionen entwickeln, muss man in unserem echten 2019 allerdings zum Glück noch vergeblich suchen.

So verkehrsgeplagt die kalifornische Metropole auch sein mag: Los Angeles sieht 2019 noch nicht aus wie eine mehrspurige, vom Licht aggressiv-greller Neonreklamen durchtränkte mehrspurige “Raumschiffautobahn”. Beim innerstädtischen Luftverkehr hinkt die Realität dem Film also deutlich hinterher – in vielerlei Hinsicht ist das eine gute Sache.

Ridley Scott stellte sich Los Angeles im Jahr 2019 düster vor. (Bild: wenn.com)
Ridley Scott stellte sich Los Angeles im Jahr 2019 düster vor. (Bild: wenn.com)

Superrealismus oder Science-Fiction?

Kommerzielle Besiedelung des Weltraums und die Allmacht künstlicher Intelligenz: All das ist in Ansätzen bereits durchaus in der DNA der Gegenwart verankert. Man denke nur an die Vorhaben und Erörterungen von Tesla-Chef Elon Musk. Nur, dass 2019 einfach noch nicht so weit ist, dass es zu so einer derartigen maschinellen Dystopie kommen kann. Die Beschreibung eines möglichen Bedrohungsszenarios und vielleicht auch eine Warnung ist “Blade Runner” allemal.

Der Autor Philip K. Dick, dessen Buch “Do Androids Dream of Electric Sheep?” als Basis für den Film diente, bezeichnete in den 1980ern in einem Brief an die Macher des Films das Werk als Superrealismus. Egal, ob man diese Einschätzung als optimistisch oder pessimistisch einstufen würde: Das, was sich aus “Blade Runner” für 2019 so richtig bewahrheitete, ist die zunehmende Allmacht der Konzerne. In Sachen Fortschritt im Weltraum ist die Realität Lichtjahre hinterher.

Wie die Sache dann 2049 aussehen wird – jenes Jahr der 2017 erschienenen Fortsetzung “Blade Runner 2049”, wird sich jedoch zeigen. Für den ersten Teil könnte man summieren: Egal, ob es sich um die Ideen urbanen Lebens, dem Grad des Aussterbens der Tierwelt oder der Unbewohnbarkeit der Erde dreht – die Realität mag schlimm sein, aber ganz so schlimm wie im Film ist sie 2019 zum Glück noch nicht.