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Deutschland auf der Seite Russlands? Es hagelt Kritik aus Polen

Der Besuch von Polens Außenminister in Berlin wird überschattet von der Kritik aus Warschau an den zögerlichen Waffenlieferungen Deutschlands für die Ukraine. Zbigniew Rau nannte den Krieg in der Ukraine auch ein "Scheitern der deutschen Ostpolitik" und sagte, er hoffe auf ein Umdenken in der deutschen Regierung.

In den vergangenen Tagen hatte auch der CDU-Politiker Kiesewetter bei "Anne Will" in der ARD daran gezweifelt, dass der deutsche Kanzler alles tut, um der Ukraine gegen Russland zum Sieg zu verhelfen.

Die deutsche Außenministerin verwies auf die Probleme bei der Bundeswehr. Annelena Baerbock sagte: "Klar ist, das sehen wir an allen Ecken und Enden - sonst hätten wir dieses Instrument des Ringtausches uns ja nicht gemeinsam überlegt -, dass wir gerade schweres Material nicht per Knopfdruck oder per Fingerschnipps liefern können, gerade auch nicht aus deutschen Beständen."

Ich bewundere Deinen Mut. (...) Wir brauchen mehr aktive deutsche Politik dieser Art.

Baerbocks Amtskollege aus Warschau Zbigniew Rau übte indirekt Kritik an Olaf Scholz, indem er Annalena Baerbock ausdrücklich lobte. Er erklärte auf der Pressekonferenz in Berlin: "Ich bewundere Deinen Mut, den Du mit Deiner Reise nach Kiew bewiesen hast, wir brauchen in Europa mehr aktive deutsche Politik dieser Art."

Die Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse zwischen Deutschland und Polen konnten allerdings wohl nicht ganz ausgeräumt werden. Beide Seiten betonten in Berlin die Notwendigkeit des direkten Dialogs.