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Belgien und Moskau legen Rangfolge bei Corona-Impfungen fest

(Bloomberg) -- Belgien setzt Prioritäten, Putin ordnet Impfungen an, und ein Bürgermeister spricht eine dramatische Warnung aus: Der Corona-Überblick.

Belgien hat festgelegt, welche Bevölkerungsgruppen als erste gegen das Coronavirus geimpft werden sollen. Demnach sollen medizinisches Personal und Bewohner von Pflegeheimen bevorzugt Impfungen erhalten. An zweiter Stelle in der Rangfolge stehen ältere Menschen ab 65, gefolgt von 45- bis 65-Jährigen mit Vorerkrankungen. Danach kommen Personen, die eine “unentbehrliche” soziale oder wirtschaftliche Funktion ausüben, wobei noch offen ist, wie diese Gruppe definiert wird. Laut Pedro Facon, dem Chefkoordinator der belgischen Pandemiepolitk, erwartet das Land in den ersten Monaten des kommenden Jahres rund 600.000 Impfstoffdosen.

In Moskau startet am kommenden Samstag eine vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordnete Massenimpfung. Die ersten Spritzen werden Lehrer, medizinisches Personal und Mitarbeiter der städtischen Sozialdienste erhalten, schrieb Bürgermeister Sergei Sobyanin in einem Blog. Mit der Verfügbarkeit weiterer Impfstoffdosen werde die Liste der Berechtigten erweitert, erklärte er.

Die USA haben einen neuen Höchstwert bei den Todeszahlen erreicht. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität sind zuletzt mehr als 2.700 Corona-Patienten binnen 24 Stunden gestorben. Erstmals stieg die Zahl der stationär Behandelten über die Marke von 100.000. In Los Angeles wurden die Bürger angewiesen, zu Hause zu bleiben. Um “unnötiges Leid und Tod” zu verhindern, müssten die Bewohner ihre Kontakte so weit wie möglich einschränken, schrieb Bürgermeister Eric Garcetti. Die Stadt nähere sich einem “verheerendem Kipppunkt”, der das Krankenhauswesen überfordern würde, warnte er.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs haben sich auf eine Verlängerung der geltenden Corona-Beschränkungen bis zum 10. Januar geeinigt. Zugleich stimmte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Deutschen auf eine weitere Verschärfung der Maßnahmen im kommenden Jahr ein.

“Die Frage ist, ob wir das Land die ganze Zeit in dieser Art von Halbschlaf halten können - oder ob wir nicht irgendwann noch mal überlegen müssen, an einigen Stellen sehr deutlich und konsequent tiefer heranzugehen”, sagte Söder am Mittwochabend in Berlin mit Blick auf die steigende Zahl an Corona-Toten. Die täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung lagen in Deutschland zuletzt nahe dem Höchstwert von Mitte April.

Deutschland hat nach Angaben der Johns Hopkins Universität vom Donnerstagmorgen in den zurückliegenden 24 Stunden 23.275 Corona-Neuinfektionen und 482 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurde das Virus in der Bundesrepublik damit bei insgesamt 1.117.953 Personen festgestellt. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg auf 17.659.

Laut Robert Koch Institut am Vorabend lag die Reproduktionszahl, der sogenannte 4-Tage-R-Wert bei 0,84, nach 0,94 am Vortag. Das R-Maß gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt; die Zahl sollte unter 1,0 liegen, um eine exponentielle Ausbreitung zu verhindern, die das Gesundheitssystem überfordern könnte.

(Ergänzt um Belgien im 2. und Moskau im 3. Absatz)

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