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Deutsche Anleihen bauen Verluste kräftig aus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag stark gesunken. Nach moderaten Verlusten im frühen Handel ging es ab dem frühen Nachmittag deutlich nach unten. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future <DE0009652644> fiel am frühen Abend um 0,40 Prozent auf 174,60 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf minus 0,53 Prozent. In allen Ländern der Eurozone gab es einen mehr oder weniger starker Anstieg der Renditen.

An den Finanzmärkten zeigte sich eine wachsende Konjunkturzuversicht, die für mehr Risikobereitschaft bei den Investoren sorgte. Während Aktien gefragt waren, gerieten vergleichsweise sichere Anlagen wie Bundesanleihen unter Druck.

Für Zuversicht sorgten vor allem Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung. Am Dienstag haben die Mainzer Firma Biontech <US09075V1026> und der US-Pharmariese Pfizer <US7170811035> mitgeteilt, dass sie bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) bereits am Montag die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in der EU beantragt haben. Sie folgen damit dem US-Konzern Moderna <US60770K1079>.

Gestützt wird die Hoffnung auf eine kräftige Erholung der Weltwirtschaft auch durch jüngste Konjunkturdaten aus China. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hatte sich die Stimmung in mittleren und kleineren Industriebetriebe im November überraschend aufgehellt. Ein entsprechender Stimmungsindikator stieg auf den höchsten Stand seit zehn Jahren.

Darüber hinaus hatte US-Notenbank-Präsident Jerome Powell am Nachmittag eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik in der Corona-Krise signalisiert. Die Fed werde alle ihre Instrumente nutzen, bist die Gefahr vorbei sei, sagte Powell vor einem Ausschuss des US-Senats. Die Unterstützung werde "sehr stark" bleiben, versicherte der Notenbanker.