Derby: Unions Max Kruse ist der Letzte seiner Art

Berlin. Der Vater war dagegen. Sein Sohn sollte seine Fähigkeiten nicht einfach so verschleudern. Also triezte er den Filius, seine Einstellung zu ändern. Hin zu mehr Professionalität in seinem Beruf, um das Talent, das dem Profifußballer mitgegeben wurde, zu veredeln. Und der Sohn tat wie ihm geheißen. Weil er Lust darauf hatte. Weil Max Kruse ohnehin nur das tut, worauf er Lust hat.

Instinktfußballer, Entertainer, einer der letzten echten Typen der Branche – so wird er von seinen Fans gefeiert. Gescheitertes Talent, Großmaul, ein Zocker mit Realitätsverlust sind die Schubladen, in die seine Kritiker ihn verorten. Davon hat Kruse einige, weil er tut, was er immer schon getan hat: das, worauf er nun mal Lust hat.

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Kruse findet es schwierig, es allen recht zu machen

Max Kruse ist der Spieler, über den man in Berlin vor dem Derby spricht. Weil er „seinem“ 1. FC Union zum ungeahnten Höhenflug verholfen hat. Weil er der Mann ist, der die Partie gegen Hertha BSC entscheiden kann. Und weil er sich seine Freiheiten nimmt. Fern von Zwängen, ob sportlich oder gesellschaftlich. Kruse polarisiert, man ist für oder gegen ihn, und damit erreicht er jene Ebene, die im Profifußball, in der Unterhaltungsbranche allgemein die einzig entscheidende ist: Aufmerksamkeit. Nur dann findet man in der Öffentlichkeit auch statt, kann seinen Bekanntheitsgrad steigern. Seinen Marktwert, im Fußball eine nicht unwichtige Komponente. Kruse ist bek...

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