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Deepfake: Unechter Bruce Willis macht Werbung in Russland

Bruce Willis lässt sich für einen russischen Werbeclip bezahlen - ganz, ohne dafür tatsächlich vor der Kamera stehen zu müssen. (Bild: 2019 VCG/VCG via Getty Images)
Bruce Willis lässt sich für einen russischen Werbeclip bezahlen - ganz, ohne dafür tatsächlich vor der Kamera stehen zu müssen. (Bild: 2019 VCG/VCG via Getty Images)

Ein russischer Mobilfunkanbieter wirbt mit einer täuschend echten Deepfake-Version von Bruce Willis. Der Schauspieler wird sogar für den Clip bezahlt.

Nanu, was ist denn hier los? Das fragt sich momentan wohl so mancher Fernsehzuschauer, wenn Bruce Willis derzeit als Testimonial für einen russischen Mobilfunkanbieter vor der Kamera steht: Irgendetwas scheint anders zu sein an dem Hollywood-Star. Dass es sich bei der Person im Video nicht tatsächlich Bruce Willis handelt, wird allerdings erst auf den zweiten Blick klar.

Bei der Technik, mit der der Werbeclip erstellt wurde, handelt es sich um die sogenannte "Deepfake"-Technologie. In dem rund 45-sekündigen Video ist der russische Komiker Asamat Mussaghalijew zu sehen, der - gemeinsam mit dem vermeintlichen Bruce Willis - an einen Pfahl gefesselt ist und von einer tickenden Zeitbombe bedroht wird. Eigentlich sitzt der Schauspieler Konstantin Solowjow neben ihm, doch dessen Gesicht wurde durch das von Willis ersetzt.

Tatsächlich wird auch Bruce Willis für die Werbung bezahlt - und das, obwohl er keine Sekunde dafür gearbeitet hat. Der "Stirb langsam"-Star hat die Nutzung seines Gesichts nämlich offiziell an den russischen Mobilfunkanbieter Megafone und die verantwortliche Werbeagentur Instinct lizenziert. Laut dem Nachrichtendienst "heise" wurden für die Produktion manuell passende Szenen aus verschiedenen Perspektiven und Farben aus etwa 40 Filmen mit Bruce Willis ausgewählt. Mehr als 34.000 verschiedene Bilder des Schauspielers sollen letztendlich gesammelt worden sein.