Deep Fake mit "Terminator 2": Lächelt Sylvester Stallone schöner als Arnold Schwarzenegger?

Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone bei der Premiere von "Terminator: Genisys" in Los Angeles im Juni 2015 (Bild: ddp/INTERTOPICS/PictureLux)
Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone bei der Premiere von "Terminator: Genisys" in Los Angeles im Juni 2015 (Bild: ddp/INTERTOPICS/PictureLux)

Wie wäre die "Terminator"-Reihe geraten, wenn Sylvester Stallone anstelle Arnold Schwarzeneggers den T-800 gespielt hätte? Ein Internet-Nutzer hat die Antwort geliefert, indem er in einer Szene aus "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" Arnie durch Stallone ersetzt hat.

Der Androide T-800 aus der "Terminator"-Reihe ist die Paraderolle Arnold Schwarzeneggers. Doch das Lob seiner Leistung enthielt immer auch eine Kritik. Der Vorwurf, der Arnie immer anhaftete: Er spielt den Roboter aus der Action-Reihe deshalb so überzeugend, weil die Figur mit seiner hölzernen Kamerapräsenz Hand in Hand geht. Als er in "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" sich selbst und seine Kritiker aufs Korn nahm, wurde er von den Filmemachern sabotiert. Einige Szenen des Klassikers, darunter eine lustige, in der Arnie/T-800 das Lächeln übt, fielen im Schneideraum der Schere zum Opfer.

Fast 30 Jahre nach "T2" hat nun ein YouTube-User mit dem Nutzernamen Ctrl Shift Face die Lächel-Szene ausgegraben und sie mit Hilfe der Deep-Fake-Technik digital manipuliert, so dass nun Sylvester Stallone statt Arnold Schwarzenegger zu sehen ist.

  • Hier die besagte Szene im Original:

  • Und hier die Variante mit Stallone:

Täuschend echt: Deep Fake

Der Begriff Deep Fake steht für eine Technik, bei der mittels künstlicher Intelligenz Filmaufnahmen gefälscht werden können. Dabei werden die Originale insofern verändert, als über das ursprüngliche Filmmotiv ein anderes gelegt wird. Das Ergebnis ist – wenn die Arbeit denn gut gemacht ist – nicht nur täuschend echt, es kann auch sehr lustig geraten.

So wie im Fall der Lächel-Szene aus "T2". Das Original kreist um Schwarzeneggers T-800 und dem künftigen Menschenretter John Connor. Zusammen mit Johns Mutter Sarah landen die zwei auf der Flucht vor dem mörderischen T-1000 in einer mexikanischen Wüstenlandschaft. Hier bringt John seinem Freund und Retter weitere menschliche Eigenschaften bei. Will der Roboter in der Menschenwelt nicht auffallen, sollte er nicht nur flotte Sprüche auf Lager haben ("Hasta la vista, baby"), sondern auch lächeln können. Der erste Versuch des T-800 wirkt nicht nur bemüht, das Resultat ist geradezu beängstigend. Weshalb John ihm denn auch rät, lieber vor dem Spiegel weiterzuüben.

Im Deep-Fake-Video von Ctrl Shift Face sieht die Szene etwas anders aus. Darin zeigt nicht Schwarzenegger seine Beißer, an seiner Stelle sieht man Sylvester Stallone. Ausgerechnet den? Ja, und genau das macht das Video so lustig. Der Vlogger ist offenbar nicht nur informationstechnisch versiert, er scheint auch ein Filmfan zu sein. Er wird gewusst haben, dass Schwarzenegger und Stallone in den 1980er und 1990er Jahren um die Gunst desselben Zielpublikums konkurrierten. Und dass Stallone seinerzeit ebenso wie sein Rivale und manch anderer Action-Darsteller mit demselben Image-Problem zu kämpfen hatte: Auch er musste sich in seinen Rollen das Lächeln oft verkneifen.

Jack und Joker mal anders

Humor hat Ctrl Shift Face auch mit anderen Deep-Fake-Videos bewiesen. Etwa mit der Manipulation einiger Szenen des Horror-Klassikers "Shining". Im Original verfällt Jack Nicholson als Jack Torrance bekanntlich dem Wahnsinn, in der Deep-Fake-Version ist es Jim Carrey.

Und im Deep Fake von "Ritter aus Leidenschaft" (Originaltitel: "The Knight's Tale") ist zwar immer noch Heath Ledger als Ritter zu sehen - nun allerdings in Form des Comicschurken Joker aus "The Dark Knight", der einst ebenfalls von Ledger verkörpert wurde. Das Ergebnis: "The Dark Knight's Tale".