Dating-Chaos bei "Are You the One?": Moderator Jan Köppen von Kandidaten genervt

Nur wenn aus 20 hoffnungslosen Liebesfällen zehn "perfect matches" werden, knacken die Kandidaten von "Are You the One?" den 200.000-Euro-Jackpot. In der dritten Doppelfolge regierte allerdings das Gefühlschaos mehr denn je. Moderator Jan Köppen wirkt zunehmend verzweifelt.

"Die Liebe ist ein seltsames Spiel. Sie kommt und geht von einem zum andern" - dieses Phänomen besang Connie Francis bereits 1964. Eine zeitlose Beobachtung, wie die Ereignisse in der dritten Doppelfolge der Dating-Show "Are You the One?" bestätigen. In dem seltsamen Spiel, welches die Zuschauer bei RTL und TVNOW verfolgen können, kommen die 20 Singles dem großen Ziel scheinbar nicht näher. Nur wenn zehn "perfect matches" sich bis zum Finale finden, wird der 200.000-Euro-Jackpot ausgeschüttet. Doch einmal mehr wirken manche Kandidaten, als würden sie Amor absichtlich sabotieren.

Dominic und Melissa haben sich seit der ersten Episode blendend verstanden und kleben seither aneinander. Dennoch wissen sie seit der letzten Folge: Sie sind - aus Expertensicht - kein perfektes Match. Nachdem Dominic das nicht wahrhaben will, muss Melissa diesmal deutlicher werden und erklärt Dominic, dass sie dem Team zuliebe ihr wahres "Match" suchen will. In Kevin findet Dominic einen Leidensgenossen. Kevins Favoritin Katharina scheint wie Melissa emotional noch weit entfernt von Wolke Sieben. "Ich will nicht wie ein Hund hinterherlaufen", lamentiert Kevin.

Laufen müssen zunächst ohnehin die Damen - bei der Challenge. Die Frauen dürfen die an Marterpfähle gebundenen Herren beschnuppern und denjenigen freibinden, den sie dufte finden. Den ersten beiden Paarungen, die auf den Buzzer drücken, winkt ein Doppeldate. Die Ladys nehmen jedoch den Erstbesten - um als Erste zu buzzern. "Das war ein Fehler von allen", kritisiert Moderator Jan Köppen, sichtlich angefressen.

"Plus mal Minus ergibt ... äh ... Gegensätze ziehen sich an."

Möglicherweise ist diese Eile der Grund warum nun zwei Kandidaten erneut daten sollen, bei denen bereits seit dem letzten Rendezvous feststeht, dass sie kein Match sind: Mo und Ivana. Beim Doppeldate dabei sind Aline und Laurin. Mo schlägt einen Partnertausch vor, sodass er bei Aline Platz nimmt und Laurin mit Ivana plaudert.

Das Team soll danach die Paarung wählen, die es für perfekt hält. Und tatsächlich stellt sich in der Match Box heraus: Aline und Mo sind das erste "perfect match"! Aleksandar philosophiert im Gespräch mit Juliano: "In der Physik ist es auch so: Plus mal Minus ergibt ... äh ... Gegensätze ziehen sich an." Aline wiederholt immer wieder, wie "krass" sie diese Info findet. Mo ist ebenfalls geplättet: "Ich muss das erst mal verarbeiten." Das klingt eher wie das sonore Brummen des Gedankenkarussells als nach den Flügelschlägen von Schmetterlingen im Bauch. Bei der gemeinsamen Nacht in der Honeymoon Suite unterhalten sich beide sachlich und schlafen mit einem Sicherheitsabstand ein, den auch Virologen gutheißen würden.

Man weiß nicht, was man hat, bis es zu spät ist. Dieses ewige Dilemma der Liebe bekommt Ivana zu ihrer eigenen Überraschung zu spüren. Seit Mo keine Option mehr ist, wird er in ihren Augen zum "Einzigen, zu dem ich mich hingezogen gefühlt habe". Das hört ihr Verehrer Elisa natürlich ungern. Erst bietet er sich als Tröster an, doch als er erkennt, dass Ivana nur noch Augen für den unerreichbaren Ex-Mitbewohner hat, verkündet er, unter den anderen Kandidatinnen sein perfektes Match zu suchen. Gegenüber der Kamera gibt er geknickt zu: "Ich hatte eine Top 3, jetzt habe ich eine Top Null."

"Ich liebe dich, du kleiner W...!"

Auch Madleine hat Liebeskummer. Dass Ferhat erst mit ihr unter einer Decke steckte, um dann bei der letzten Matching Night Aline zur Favoritin zu küren, hat sie noch immer nicht überwunden. Ferhat fleht holprig um Gnade: "Wenn du sagst 'Ne, ich will den nicht', ist es scheiße für mich, aber trotzdem gut: Ich habe Scheiße gebaut, aber dann habe ich die Scheiße in meiner Hose und kann damit leben." Das ist hoffentlich alles metaphorisch gemeint. Madleine beschreibt im Gegenzug ihre eigene Gefühlslage: "Das war voll ein Schlag in die Fresse." Immerhin: Die Rivalin ist keine mehr, seit Aline mit Mo aus der Villa ausgezogen ist.

Bei der Matching Night setzt das Team auf Taktik statt Herz. Alle folgen Laurins Plan, die Paarungen der vorigen Matching Night bis auf eine Ausnahme auch in der diesmaligen beizubehalten. "Ich weiß nicht, ob das so gut ist", krittelt der angefressene Moderator. Es leuchten drei Matching-Lichter. Die einzige neue Erkenntnis ist also, dass die neu gesetzte Paarung Ferhat und Michelle kein "perfect match" ist. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass erst zwei der 20 Kandidaten "the one" gefunden haben. Ob sich der mangelnde Mut zum Risiko rächt, wird sich spätestens im Finale zeigen.

Immerhin eine Liebeserklärung gibt es dann doch noch am Ende. Allerdings ganz anders als von den Erfindern des Formats geplant! Nachdem Laurin mehrfach Kritik an Ferhats Umgang mit Madleine geübt hat und Ferhat daran, dass Laurin dies vor allen anderen tat, liegen sich beide schluchzend in den Armen. Laurin schwärmt: "Du bist mir mehr ans Herz gewachsen als alle anderen, Digger!" Seine Gefühle werden erwidert: "Ich liebe dich, du kleiner W...ser!", bekundet Ferhat. Jetzt müssen die beiden nur noch Frauen finden, für die sie ähnlich große Gefühle entwickeln.