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Das sind die Kino-Highlights in der 2. Halbzeit 2019!

Arnold Schwarzenegger hat in "Terminator: Dark Fate" den fünften Auftritt als Roboter T-800. (Bild: 20th Century Fox)
Arnold Schwarzenegger hat in "Terminator: Dark Fate" den fünften Auftritt als Roboter T-800. (Bild: 20th Century Fox)

Im ersten Halbjahr gab es Filme für jeden Geschmack. Wie aber sieht es in der zweiten Hälfte dieses Kinojahres aus? Wir haben uns die bevorstehenden Starts angeschaut und die vielversprechendsten Filme ausgewählt.

Die erste Hälfte des Kinojahres 2019 ist vorbei, sie hat die Kinofans nicht enttäuscht. Bedient wurde wieder jeder Filmgeschmack. Fans des Spektakel-Kinos kamen mit Blockbustern wie "Avengers: Endgame" auf ihre Kosten und Arthouse-Fans fanden ihr Kinoglück mit Filmen wie "The Favourite – Intrigen und Irrsinn". Wir fühlten uns wohl im Wohlfühldrama "Green Book – Eine besondere Freundschaft", hatten Gänsehaut mit dem Drama "Beautiful Boy" und spürten einen Nervenkitzel durch den Horror-Schocker "Suspiria". Voller Erwartung blicken wir daher auf die zweite Jahreshälfte. Denn das Beste, was dieses Kinojahr zu bieten haben wird, verspricht einmal mehr, wenn schon nicht zum Schluss so doch zumindest nach dem Bergfest zu kommen.

Das Disney-Universum

Los geht es schon am 17. Juli. Denn Disney denkt nicht daran, an seinem Erfolgsmodell etwas zu ändern, nämlich seine Zeichentrick-Meisterwerke als Realfilme neu zu verfilmen. Warum auch? Filme wie "Die Schöne und das Biest", "The Jungle Book" und "Aladdin" waren Welterfolge. Mit "Der König der Löwen" hat der Konzern einen weiteren heißgeliebten Klassiker neu aufgelegt. Die Fans des Originals werden nicht enttäuscht sein, denn das ebenso kraftvolle wie einfühlsam inszenierte Remake gehört zu den besten der Neuverfilmungen Disneys. Die Latte jedenfalls hat der Konzern mit dem Werk noch eine Stufe höher gelegt, weshalb die Macher künftiger Realfilm-Remakes, etwa von "Mulan" oder "Arielle, die Meerjungfrau", nicht zu beneiden sind.

Woody und sein neuer Freund Forky; Szene aus "A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando" (Bild: The Walt Disney Company)
Woody und sein neuer Freund Forky; Szene aus "A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando" (Bild: The Walt Disney Company)

Die Wartezeit bis zum Start dieser und anderer Zeichentrick-Neuverfilmungen können Fans mit anderen Disney-Stoffen verkürzen. Mit "A Toy Story – Alles hört auf kein Kommando" zum Beispiel. Der Animationsfilm, den es niemals geben sollte, ist nun doch da. Denn eigentlich wollten die Pixar-Macher nach dem dritten Teil keinen weiteren nachlegen. Wir lassen mal dahingestellt, ob die Aussicht auf einen weiteren Blockbuster allzu verlockend oder die Idee für eine neue Abenteuergeschichte um Woody, Buzz Lightyear und Co. schlicht unwiderstehlich war. In dem Animationsfilm müssen die Spielzeug-Freunde einen neuen Gefährten retten. Die selbst gebastelte Gabel Forky steckt in einer Identitätskrise. Sie ist überzeugt, kein Spielzeug, sondern bloß Müll zu sein. Ob die Rettungsmission gelingt, das erfahren die Zuschauer ab dem 9. August.

Wenn die Märchenschmiede Disney ihre erfolgserprobten Stoffe nicht neu auflegt, dann setzt sie deren Geschichten gerne fort. So wie mit "Maleficent 2: Mächte der Finsternis" (Kinostart: 17. Oktober). In dem düsteren Märchenfilm um die böse Fee aus dem Perrault-Märchen "Die Schöne, die im Walde schlief" und dem Zeichentrick-Klassiker "Dornröschen" zeigt sich die Titelfigur wieder von ihrer dunklen Seite. Denn die intrigante Königin Ingrith treibt einen Keil ins Bündnis von Maleficent und Prinzessin Aurora. Für die Fortsetzung von "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren" hat sich Disney ganze sechs Jahre Zeit gelassen – eine halbe Ewigkeit in der Franchise-Industrie Hollywoods. Kein Wunder, galt es doch, die Millionen Fans des Vorgängers, des erfolgreichsten Zeichentrick-/Animationsfilms Disneys aller Zeiten also, nicht zu enttäuschen. In "Die Eiskönigin 2" (Kinostart: 28. November) erleben die Prinzessinnen Anna und Elsa ihr nächstes großes Abenteuer. Zusammen mit Kristoff und Olaf wollen sie einem Geheimnis des Königreichs Arendelle auf die Spur kommen.

Mit dem Kriegsdrama "Midway" betritt Roland Emmerich Genre-Neuland. (Bild: Universum Film)
Mit dem Kriegsdrama "Midway" betritt Roland Emmerich Genre-Neuland. (Bild: Universum Film)

Und Action …

In der Traumfabrik werden auch außerhalb des Mickey-Mouse-Konzerns Filmträume geschmiedet. Lionsgate zum Beispiel bringt im September den fünften Teil der legendären "Rambo"-Reihe heraus. Was Anfang der 1980er Jahre mit "First Blood" (Originaltitel von "Rambo") begann, scheint mit "Rambo: Last Blood" (19. September) an ein Ende zu gelangen. Darin legt sich Vietnam-Veteran John Rambo mit der organisierten Kriminalität an. Der Grund: Die Menschenhändler haben es gewagt, die Tochter seiner Haushälterin zu entführen. Nicht in die Unterwelt der Mafia, sondern in den Schrecken des Zweiten Weltkrieges werden die Zuschauer mit "Midway" (7. November) entführt. Mit dem Kriegsdrama nimmt sich Roland Emmerich, Experte für fiktive Untergangsszenerien, einer realen Katastrophe an. Es geht um die so genannte "Schlacht um Midway" zwischen der US-Navy und der Luftwaffe des japanischen Kaiserreichs.

Episch dürften auch die Schlachten in "Terminator: Dark Fate" (24. Oktober) ausfallen. Im sechsten Teil der Action-Reihe steht einmal mehr das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel. Liegt dieses in unserer Hand oder ist es unabänderlich? Sicher ist: Auf der Seite der Guten, will heißen: der Menschen befindet sich Sarah Connor. Sie kämpft um das Leben einer jungen Frau namens Dani Ramos. Unterstützt werden sie von einer Maschine, die auf den Namen Grace hört. Sie fliehen vor einem hochentwickelten Terminator aus der Zukunft. Aber wo bleibt John Connor? Und welche Rolle hat der T-800 von Arnold Schwarzenegger bei der Weltrettungsmission eigentlich genau? Zugegeben, der Trailer des Sci-Fi-Spektakels lässt einen eher ratlos zurück. Gespannt darf man trotzdem sein, wie Regisseur Tim Miller den komplexen Stoff umgesetzt hat.

Ang Lee probt mit Will Smith eine Szene von "Gemini Man". (Bild: Paramount Pictures/Skydance/Jerry Bruckheimer Films)
Ang Lee probt mit Will Smith eine Szene von "Gemini Man". (Bild: Paramount Pictures/Skydance/Jerry Bruckheimer Films)

Die Welt von morgen

Hoffen wollen wir auch, dass Ang Lee sich wieder gefangen hat. Der taiwanisch-US-amerikanische Meisterregisseur hatte in den letzten zehn Jahren mit seinen Filmprojekten weniger Glück. Sie floppten entweder und kamen bei Kritikern nicht gut weg ("Die irre Heldentour des Billy Lynn") oder sie wurden überbewertet wie "Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger". In "Gemini Man" (3. Oktober) erzählt Lee zum ersten Mal eine Sci-Fi-Geschichte. Mit Will Smith und Clive Owen prominent besetzt, kreist der Film um einen alternden Auftragskiller, der sich zur Ruhe setzen will. Damit wird er zur Zielscheibe eines Kollegen. Es handelt es sich um die 25 Jahre jüngere Version seiner selbst.

Um eine Zukunftsvision geht es auch in "Ad Astra – Zu den Sternen". In dem Science-Fiction-Drama erzählt James Gray von einer Weltraummission, welche die Existenz außerirdischen Lebens nachweisen soll. Freuen auf den im September startenden Film können sich auch die Fans von Brad Pitt, er spielt an der Seite von Tommy Lee Jones und Ruth Negga die Hauptrolle. Was wäre ein Jahr ohne eine Kino-Reise in jene "weit, weit entfernte Galaxie"? Dort herrscht noch immer der nicht enden wollende Krieg der Sterne, der Krieg also zwischen Gut und Böse, finsteren und helleren Mächten, der Ersten Ordnung und dem Widerstand. Welche Seite der Macht wird als Sieger hervorgehen? Ab dem 19. Dezember werden wir die Antwort wissen, wenn mit "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" der neunte und angeblich letzte Teil der Reihe in die Kinos kommt.

Bill Skarsgard in "Es Kapitel 2" (Bild: Warner Bros. Pictures)
Bill Skarsgard in "Es Kapitel 2" (Bild: Warner Bros. Pictures)

Schurken, Monster und Lebenskünstler

In Sachen Comicverfilmungen ist das zweite Halbjahr 2019 rar gesät, mit "Joker" (10. Oktober) können wir uns dennoch auf einen vielversprechenden Genre-Beitrag freuen. In der langerwarteten DC-Comics-Verfilmung wagt Regisseur und Ko-Drehbuchautor Todd Phillips einen anderen, im Kino noch nicht erprobten Interpretationsansatz um den Erzfeind Batmans. Joker ist ein gescheiterter Clown, der irre wird und zum Großverbrecher mutiert. Sehenswert ist auch die Besetzung des Films: Eine Rolle in der Comicverfilmung hat neben Titeldarsteller Joaquin Phoenix auch Oscar-Preisträger Robert De Niro übernommen.

Zu den Oscar-Kandidaten Anfang nächsten Jahres dürfen wir schon jetzt "Der Distelfink" (12. September) und so manchen an dem Drama Beteiligten vor und hinter der Kamera rechnen. In der Verfilmung eines der größten Bucherfolge der letzten Jahre, Donna Tartts gleichnamigem Roman, spielt Ansel Elgort einen jungen Mann, der als Kind seine Mutter bei einem Bombenanschlag auf ein New Yorker Museum verliert. Bei seiner Odyssee durchs Leben begleitet ihn ein Bild, das seit der Terrorattacke in seinem Besitz ist: Carel Fabritius’ titelgebendes Gemälde.

Weniger episch dafür umso gruseliger geht es in den zwei Romanverfilmungen zu, deren Dreh- und Angelpunkt der Horror-Meister schlechthin ist, Stephen King. Auf dessen Bücher basieren beide Filme. In "Es Kapitel 2" (5. September) wird die Geschichte des Klubs der Verlierer weitererzählt. Dessen Mitglieder sind nun erwachsen, haben es aber noch immer mit dem teuflischen Clown Pennywise zu tun. Bei "Doctor Sleep" (21. November) handelt es sich um die Fortsetzung von Kings Grusel-Klassiker "Shining". Auch hier ist der Held einer vorausgegangenen Geschichte längst erwachsen. Danny Torrance hat seine traumatischen Kindheitserlebnisse nicht verwunden, er ist alkoholkrank, hat aber noch immer das Shining, das zweite Gesicht.

Antonio Banderas spielt in Pedro Almodóvars "Leid und Herrlichkeit" das Alter Ego des Regisseurs. (Bild: StudioCanal Germany)
Antonio Banderas spielt in Pedro Almodóvars "Leid und Herrlichkeit" das Alter Ego des Regisseurs. (Bild: StudioCanal Germany)

Kunst statt Kommerz

Natürlich gibt es auch im zweiten Halbjahr 2019 nicht nur Blockbuster- und Genre-Filme zu sehen. Freunde der etwas anspruchsvolleren Kino-Unterhaltung werden ebenso bedient. Etwa von Pedro Almodóvar. Der spanische Filmemacher erzählt in "Leid und Herrlichkeit" (25. Juli) die sehr persönliche Geschichte eines Filmregisseurs, dessen körperlichen und seelischen Schmerzen ihn unfähig zum Arbeiten machen. Sehr sehenswert in der Tragikomödie ist auch Hauptdarsteller Antonio Banderas, der für seine Leistung dieses Jahr in Cannes zu Recht mit dem Darsteller-Preis ausgezeichnet wurde.

Von einer bissig-ironischen Seite zeigt sich einmal mehr Quentin Tarantino, der mit "Once Upon a Time in Hollywood" (15. August) eine Hommage an das alte Hollywood gedreht hat. Dieses ist in der Zeit, in der die Satire angesiedelt ist, im Untergang begriffen – und als Symptom für diese Entwicklung weist Tarantino die so genannte Manson-Sekte aus, deren Opfern in den 1960er Jahren auch die Schauspielerin Sharon Tate wird. Im Vergleich zur Orgie aus Ironie und Gewalt, die Tarantino wieder entfesselt, schlägt Richard Linklater mit "Wo steckst du, Bernadette?" (12. Dezember) deutlich leisere Töne an. Der Independent-Regisseur erzählt in der Komödie von einer Architektin, die kurz vor einem Familienausflug spurlos verschwindet. Auf der Suche nach ihr landen Tochter und Ehemann nicht nur in der Antarktis, sie stoßen auch auf eine unbequeme Wahrheit.

Szene aus der Siegfried-Lenz-Verfilmung "Deutschstunde" mit Levi Eisenblätter und Ulrich Noethen (Bild: Wild Bunch)
Szene aus der Siegfried-Lenz-Verfilmung "Deutschstunde" mit Levi Eisenblätter und Ulrich Noethen (Bild: Wild Bunch)

Kino aus Deutschland

Das deutsche Kino steht auch dieses Jahr im Zeichen von Verfilmungen wuchtiger Romanklassiker. Nachdem Christian Petzold Anna Seghers’ Meisterwerk "Transit" verfilmt hat, legt Christian Schwochow mit der gleichnamige Adaption von Siegfried Lenz' NS-Roman "Deutschstunde" nach. Das Drama ist symbolträchtig ab 3. Oktober in den Kinos zu sehen. Literarische Vorlagen bleiben für hiesige Filmemacher Vorwand, um sich weiter mit dem Thema Hitler-Deutschland auseinanderzusetzen. So fand Caroline Link die Geschichte zu "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" (26. Dezember) in Judith Kerrs Roman mit dem gleichen Titel. Im Zentrum steht eine jüdische Familie, für die mit der Machtergreifung der Nazis eine Flucht-Odyssee durch Europa beginnt. Hinter Bora Dagtekins "Das perfekte Geheimnis" (31. Oktober) steckt weder eine Literaturvorlage, noch hat die Komödie auch nur ansatzweise etwas mit dem Nationalsozialismus zu tun. Dafür findet man auf der Besetzungsliste die Crème de la Crème des deutschen Films, darunter Karoline Herfurth, Elyas M'Barek, Florian David Fitz, Frederick Lau und Wotan Wilke Möhring.