Ranking der „X-Men“-Filme – vom besten zum schlechtesten

Diesen Donnerstag kommt Fox’ neunter „X-Men“-Film in die Kinos und bringt Apocalypse – die Superhelden mussten es noch nie mit solch einem mächtigen Mutanten aufnehmen.

Die 16 Jahre alte Reihe ist eine der langlebigsten Superhelden-Filmreihen. Da der neue Film nun startet, haben wir die bisher veröffentlichten Filme einmal bewertet, darunter auch die drei Spin-offs sowie Regisseur Bryan Singers letztes Filmepos.

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1) X-Men 2

„X-Men 2“, auch bekannt als „X2“, ist bis heute unbestritten der Höhepunkt der Filmreihe. Die Charaktere, die in Bryan Singers Original aus dem Jahr 2000 aufgebaut wurden, wurden hier exzellent eingesetzt (obwohl Cyclops etwas zu wenig beachtet wurde) und der Film spielte in allen Medien mit allen Facetten, die die „X-Men“-Filmreihe zu dem machen, was sie ist.

Nebenfiguren wie Iceman (Shawn Ashmore) sind detaillierter ausgearbeitet (die Szene mit seinen Eltern ist ein Höhepunkt der Filmreihe), aber der wahre Star ist Hugh Jackmans Wolverine. Als Kernpunkt der Geschichte wird er zu einer eigenständigen Figur – unter anderem auch dank der Hilfe von Brian Cox‘ hervorragendem Bösewicht General Stryker.

2) X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

Wenn es bereits sieben Filme der Reihe gibt, dann wollen Filmemacher und auch das Publikum etwas Abwechslung und Zeitreisen ist definitiv etwas, das der Filmreihe neuen Schwung verlieh. „Zukunft ist Vergangenheit“ adaptiert lose die berühmte Chris Claremont Comic-Erzählung, wodurch Singer die älteren „X-Men“-Darsteller mit den jüngeren Darstellern, die in Matthew Vaughns „Erste Entscheidung“ vorgestellt wurden, zusammenbringen konnte.

Das Ergebnis ist ein unterhaltsames Abenteuer, das leichtere und schwerere Handlungsstränge mühelos vereint und viel Spaß mit den Szenen garantiert, die in den 70er Jahren spielen. Auch in den letzten Szenen werden Action und Charakterdarstellung so gut miteinander verbunden, wie es nur wenige Superhelden-Filme geschafft haben.

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3) Deadpool

„Deadpool“ ist der bis heute erfolgreichste „X-Men“-Film, weil er anders ist, als alle bisher erschienenen Superhelden-Filme. Der Film ist so subversiv und seltsam wie die Figur selbst und diese Aufrichtigkeit ist es, warum der Film so gut ankam.

Ryan Renyolds Engagement, den „Merc With A Mouth“ auf die Kinoleinwand zu bringen (und zwar ordentlich, wir kommen später noch zu seinem Debüt) wurde belohnt. Es ist nicht der beste Superhelden-Film aller Zeiten, aber er ist erfrischend anders und er war ein Projekt, das aus Leidenschaft entstand und das merkt man ihm an.

4) X-Men: Erste Entscheidung

„Erste Entscheidung“ war die „Neuauflage“, die die X-Men nach „Der letzte Widerstand“ und „X-Men Origins: Wolverine“ brauchte und Regisseur Matthew Vaughn sowie großartige Darsteller brachten erfolgreich neues Leben in die Filmreihe. James McAvoy und Michael Fassbender sind einfach großartig als Charles Xavier und Erik Lehnsherr, bevor sie zu Professor X und Magneto werden.

Die ersten zwei Drittel von „Erste Entscheidung“ sind ein ausgezeichneter Superhelden-Kostümfilm mit viel Spaß in den 60er-Jahre-Einstellungen. Aber gegen Ende werden viele Rätsel – so wie Fassbenders schlimmer werdender irischer Akzent – aufgelöst.

5) X-Men

X-Men war der erste moderne Superhelden-Blockbuster. Im Lauf der 16 Jahre hat sich so viel verändert, dass Bryan Singers Original nicht mehr der beste ist, aber er ist nach wie vor ein gutes Superhelden-Abenteuer. Der Film bleibt auf einem guten Platz, weil Patrick Stewart und Ian McKellan hervorragende Darsteller sind, die ihren Rollen Xavier und Magneto stets die richtige Tragweite verliehen haben.

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6) X-Men: Apocalypse

Der neue Film ist der actionreichste der Filmreihe, aber enthält trotzdem noch genug Spaß, und es kommen sowohl alte als auch junge Mutanten gleichermaßen zum Zug. McAvoy und Fassbender kehren zurück und spielen an der Seite von Jennifer Lawrence als Mystique, Hank McCoy als Beast und neuen Gesichtern in bekannten Rollen.

Wegen der Fülle an Charakteren wird die Handlung einfach aber wirkungsvoll gehalten und erstmals vereint sich ein wiedererkennbares X-Men-Team (in ihrer eigenen Zeit), um Oscar Isaacs Apocalypse zu bekämpfen – einen aus der Antike stammenden Mutanten, der die Welt zerstören will und eine so große Gefahr darstellt, wie es sie in der Filmreihe bisher nicht gegeben hat.

Die Kritiken sind durchwachsen, aber „Apocalypse“ ist bestimmt einen Kinobesuch wert.

7) Wolverine: Weg des Kriegers

Hugh Jackman verdiente wirklich einen eigenen Wolverine-Film, der besser war, als der erste. Obwohl der Film „X-Men Origins: Wolverine“ beim Publikum nicht so gut ankam, ließ Fox sich nicht davon abbringen, es erneut zu versuchen und hatte dieses Mal mehr Erfolg.

„Wolverine: Weg des Kriegers“ ist ein weiterer gut gemachter Superhelden-Film, der so erfolgreich war, weil er Wolverine richtig darstellt und auch die Nebendarsteller gut zur Geltung kommen. Als der Film veröffentlicht wurde, hatte jedoch „X-Men: Erste Entscheidung“ der Filmreihe bereits neues Leben eingehaucht, wodurch sich dieses Abenteuer mehr als nur ein bisschen überflüssig anfühlt.

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8) X-Men: Der letzte Widerstand

In „X-Men: Apocalypse“ merkt Sophie Turners Jean Grey an, dass „der dritte immer der schlechteste ist“, als sie aus einer Vorführung von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter” herauskommt. Es war eine selbst-referentielle Textzeile, aber auch eine Anspielung auf Brett Ratners „X-Men: Der letzte Widerstand“.

Bryan Singer kam nicht zurück, um seine Trilogie zu vollenden. Er unterschrieb stattdessen für „Superman Returns“ und überließ Ratner die Arbeit an der Handlung, die ausreichend für zwei volle Filme gewesen wäre. Er scheiterte.

Das Ergebnis ist ein Film, der das Potenzial der Dark Phoenix Saga verschwendet, die in „X-Men 2“ angedeutet wird. Er trug nicht dazu bei, die Filmreihe in eine neue Richtung zu stoßen und machte aus bedeutungsvollen Toden von Charakteren melodramatische Reinfälle.

Immerhin gab er uns Vinnie Jones’ Juggernaut.

9) X-Men Origins: Wolverine

„X-Men: Der letzte Widerstand” hat zwar viele Fehler gemacht, aber er ist bei weitem nicht so schlecht wie „X-Men Origins: Wolverine“, der nicht nur der der schlechteste „X-Men“-Film ist, sondern auch ein guter Kandidat für den schlechtesten Film mit großem Budget in der jüngeren Filmgeschichte.

Es ist ein schwülstiges Desaster, das beinahe das Ende der Filmreihe bedeutet hätte und die Fehler des Films werden von der Figur Deadpool verkörpert – ein Charakter, der für seine große Klappe bekannt ist – und die Filmemacher entschieden sich, ihm den Mund zuzunähen.

Sehen Sie hier den Trailer zu “X-Men: Apocalypse”:

Bilder: 20th Century Fox

Ben Skipper