Darts-Showdown! Diese Rampensau muss Wright fürchten

Darts-Showdown! Diese Rampensau muss Wright fürchten

Es geht in die ganz heiße Phase in der Unibet Premier League Darts!

In den Halbfinals und im Endspiel um den prestigeträchtigen Major-Titel der PDC in Coventry stehen sich die vier herausragenden Pfeile-Protagonisten gegenüber.

Dabei bekommt es Glen Durrant in den Playoffs zunächst mit Gary Anderson zu tun, ehe sich Weltmeister Peter Wright und Nathan Aspinall duellieren. (Unibet Darts Premier League: Halbfinals und Finale am Donnerstag ab 20 Uhr im LIVESTREAM und im LIVETICKER, Highlights am Freitag ab 0 Uhr und ab 20.15 Uhr im TV auf SPORT1)

Gemeinsames Ziel: Das Erbe des bereits ausgeschiedenen Weltranglisten-Ersten Michael van Gerwen zu übernehmen.

Doch wem ist der Titel und das Sieger-Preisgeld von 250.000 Pfund am ehesten zuzutrauen? SPORT1 macht zusammen mit dem deutschen Darts-Profi Robert Marijanovic den Favoritencheck.

GARY ANDERSON:

Zweimal schon hat der Schotte die Premier League gewonnen (2011, 2015) - und auch wenn Anderson am Ende als Vierter ein bisschen um die Finalrundeneinzug zittern musste, so ist doch Favorit auf den erneuten Triumph. "Die Erfahrung spricht für ihn, genauso wie er mit Drucksituationen umgeht", meint Marijanovic.

Der zweimalige Weltmeister Anderson, der sich in Prä-Pandemiezeiten gern von den Zuschauern und Emotionen treiben ließ, hat inzwischen auch gelernt, sich ohne das Publikum zu pushen. (Die Abschlusstabelle der Unibet Darts Premier League 2020)

"Er ist freier im Kopf als noch vor kurzem, was auch daran liegen mag, dass er aus Sorge vor Corona alle Turniere auf dem europäischen Kontinent abgesagt hat", analysiert der "Robstar".

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Der Arm-Blessur, die Anderson unlängst bei seiner 3:8-Pleite gegen Gerwyn Price schmerzte, will SPORT1-Experte Marijanovic dagegen nicht allzu viel Beachtung schenken. "Anderson sagt ja immer, er sei alt", meint er über den 49 Jahre alten Routinier, "doch das dürfte wohl keinen Ausschlag geben".

GLEN DURRANT:

Doch Andersons Kontrahent ist nicht ganz ohne - und trotz auch schon 49 Jahren einer der beiden Debütanten im verbliebenen Quartett.

Bemerkenswert: Durrant setzte sich auf Anhieb an die Tabellenspitze der Premier League. "Er ist allerdings auch sehr erfahren, war drei Mal BDO-Weltmeister", sagt Marijanovic, der als großen Pluspunkt überdies den ruhigen Charakter des Engländers schätzt: "Da sind keine Emotionen drin, er agiert sehr abgekocht, fast schon unauffällig."

Wie gut Durrant wirklich ist, fällt außerdem kaum auf, weil der 13. der Weltrangliste ein ungemein langsames Spiel aufzieht. "Das sieht bei ihm manchmal etwas behäbig aus, und deshalb erwartet man auch nicht unbedingt diese High Finishes von ihm."

Die langsamen Würfe dürften dem wesentlich fixer werfenden Anderson wenig schmecken.

NATHAN ASPINALL:

Der nächste Playoff-Neuling - und für Marijanovic eine echte "Rampensau". Apsinall hat bisher schon eine Riesen-Show abgeliefert und kann deshalb befreit aufspielen: "Vielleicht ist das sein größter Vorteil gegenüber Peter Wright, der mächtig unter Druck steht."

Was den erst 29 Jahre alten Aspinall zudem auszeichnet, sind seine Allrounder-Qualitäten. "Es ist im Scoring, Finishing und in seinem Spiel auf die Doppel zuletzt immer besser geworden", meint der SPORT1-Experte. Dazu kommt ein stabiles Nervenkostüm trotz seiner vergleichsweise geringen Erfahrung.

Ein Beispiel: Das 8:2-Erfolg in seinem letzten Spiel der Premier-League-Gruppenphase gegen Tabellenführer Durrant, als Aspinall zum Weiterkommen unbedingt punkten musste. "Die spielerische Mischung mit der jugendlichen Unbekümmertheit macht es womöglich aus - im Fußball würde man sagen: Er ist beidfüßig", sagt Marijanovic.

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PETER WRIGHT:

Und dennoch: Mit Wright wartet auf Aspinall ein echtes Schwergewicht. "Snakebite" ist momentan in starker Verfassung, "er liegt bei den Buchmachern vorn und muss auch in den eigenen Augen das Ding endlich gewinnen", meint Marijanovic. Zur Erinnerung: Im Premier-League-Finale 2019 hatte Wright gegen van Gerwen gleich sieben Matchdarts vergeben.

Doch in diesem Jahr hat der Paradiesvogel schon mehrere Turnier für sich entschieden. "Dennoch sehe ich ihn mental gerade ein bisschen angeschlagen", erklärt Marijanović. "Der Ausgang beim Darts World Grand Prix könnte ihm einen kleinen Knacks gegeben haben."

Bei besagtem Major flog der Weltmeister schon in Runde 1 gegen Ryan Joyce raus, Price zog später durch seinen Finaltriumph in der PDC Order of Merit an Wright vorbei und verdrängte den 50-Jährigen von Rang zwei hinter van Gerwen.

Für den Showdown in der Premier League will Marijanovic nichts ausschließen: "Am Ende kann das eine komplette Überraschungskiste und Wundertüte werden. Ich setze trotzdem auf Anderson."