Dieser Dürener gewann schon gegen die Bayern

Dieser Dürener gewann schon gegen die Bayern

Adam Matuschyk weiß, wie es geht. Der gerade erst vom 1.FC Düren neu verpflichtete defensive Mittelfeldspieler hat schon einmal gegen den großen FC Bayern gewonnen.

Am 5. Februar 2011 war das, damals steuerte der 21-malige polnische Nationalspieler sogar die Vorlage zum entscheidenden Tor beim 3:2 des 1. FC Köln gegen die Münchner bei.

DFB-Pokal, 1. Runde: 1. FC Düren - FC Bayern am Donnerstag ab 19 Uhr live im TV auf SPORT1, im Stream und auf SPORT1.de

"Ich erinnere mich auch noch genau daran, wie wir nach dem 0:2-Pausenrückstand in der Kabine saßen und uns nochmal eingeschworen haben", sagte Matuschyk dem Express. "Ich glaube, niemand hat daran geglaubt, dass wir das Ding noch drehen würden. Dass ich meinen Beitrag liefern konnte, war sensationell. Das Spiel war eines meiner größten Karriere-Highlights."

Nun trifft er mit seinen neuen Kameraden aus er Oberliga Mittelrhein erneut auf den deutschen Rekordmeister. Und zumindest bei der Anreise darf sich Fünftligist auf Augenhöhe mit den Bayern fühlen. Denn Düren erhielt für die über 600 km lange Fahrt aus der Voreifel zum Erstrunden-Duell im DFB-Pokal beim Quintuple-Sieger vom Bayern-Sponsor den modellgleichen Mannschaftsbus des Münchner Starensembles vor die heimische Westkampfbahn gestellt.

In den luxuriös-komfortablen Sitzen ließe sich für den Mittelrhein-Pokalsieger sicher gut vom großen Coup träumen. Doch weil Trainer Giuseppe Brunetto ganz genau weiß, dass der Auftritt im Münchner "Fußballtempel" für jeden aus seinem Team das "Spiel des Lebens" sein wird, gibt der Italiener eine ganz andere Devise aus.

"Natürlich bekommen die Spieler einen Plan, und natürlich wollen wir uns auch gut aus der Affäre ziehen. Aber wir werden uns nicht so auf dieses Spiel vorbereiten wie sonst auf ein Meisterschaftsspiel", sagte Brunetto im SID-Gespräch: "Wir wollen einfach nur genießen."

Zwei Dürener spielten schon mit Sané

Im Alltag arbeitet der Coach im Außendienst eines Dienstleisters. An der Seitenlinie schaut Brunetto "schonmal ein wenig hoch zu den üblichen Verdächtigen Jürgen Klopp, Pep Guardiola oder Antonio Conte, auch weil er ein Landsmann von mir ist".

In seiner Mannschaft hingegen sind auch über Matuschyk hinaus vereinzelt noch weitere Berührungspunkte zum großen Fußball vorhanden: Adis Omerbasic spielte im Nachwuchs von Schalke 04 mit Münchens neuem Stürmerstar Leroy Sané zusammen, Mittelstürmer Marc Basnic tat dies zuvor bei Bayer Leverkusen, und Innenverteidiger Joran Sobiech ist der jüngere Bruder des ehemaligen Erstliga-Spielers Lasse Sobiech und Cousin des Nürnberger Zweitliga-Profis Felix Lohkemper.

Dürens Sobiech: "Sind nicht Hoffenheim"

Der 24-Jährige will seine Familienbande vor dem "großen Tag" auch anzapfen: "Klar hole ich mir bei meinem Bruder ein paar Tipps", sagt Sobiech und schmunzelt dabei. Denn trotz Münchens Problemen zuletzt gegen Hertha BSC (4:3) und bei der TSG Hoffenheim (1:4) ist eine Überraschung für den Abwehrspieler jenseits aller Vorstellungskraft: "Wir sind nicht Hoffenheim."

Immerhin aber ist der erst 2017 gegründete Fusionsklub, der wegen Corona sein Heimrecht an die Bayern abtrat, in der Mittelrheinliga auf dem Weg zum angestrebten Regionalliga-Aufstieg mit bisher drei Siegen optimal in die neue Saison gestartet.

Entsprechend will Omerbasic, der im Landespokalfinale nur einen Tag nach seiner Verpflichtung Dürens Siegtor gegen den großen Nachbarn und Ex-Bundesligisten Alemannia Aachen erzielte, auch nicht nur staunend Spalier stehen.

Barca und Schalke als Vergleich für Düren

"Wenn wir so lange wie möglich die Null halten und die Bayern uns etwas unterschätzen...", setzt der Deutsch-Bosnier zu einem zarten Träumchen an, um gleich wieder realistisch zu werden: "Aber die Bayern machen ja in jedem Spiel Ernst."

Etwas Ehrgeiz allerdings haben die Underdogs in ihrem neuen Luxus-Bus auch im Gepäckraum und wollen München Düren spüren lassen. Ausgerechnet der große FC Barcelona und Schalke 04 haben die Messlatte nämlich durch ihre gleich acht Gegentore gegen die Bayern niedriger gelegt: "Wir wollen", sagt Vereinschef Wolfgang Spelthahn, "besser als Schalke und Barcelona sein."

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)