Crash an der Wall Street? "Auf keinen Fall!"

"Aktienrückkäufe sind kein Allheilmittel"

Die Rekordfahrt an der Wall Street ist immer mehr Investoren suspekt. Mittlerweile befürchtet sogar Börsenguru Jim Rogers einen Einbruch historischen Ausmaßes (DER AKTIONÄR berichtete). Einer vertritt eine völlig andere Meinung, er sagt: "Die Rallye ist noch nicht vorbei."

"Viele Leute nicht dabei"

Dieser Meinung ist Jim McCaughan, CEO von Principal Global Investors, eine Vermögensverwaltung mit 424 Milliarden Dollar Assets under Management. Seines Erachtens betrachten viele Leute den seit 2009 anhaltenden Bullenmarkt von der Seitenlinie aus.

"Aber der Markt hat noch kein Blasenniveau erreicht", so McCaughan gegenüber MarketWatch. "Er ist noch nicht an dem Punkt, an dem er wie 1999 überbewertet ist." Damals wären KGVs von 50 die Regel gewesen, heute liege es bei 18. Das sei hoch, aber nicht so hoch wie bei den Anleiherenditen. "Ich bin deshalb der Ansicht, dass US-Aktien bei Rücksetzern weiter kaufenswert sind, so der Fondsmanager.

20 Prozent in diesem Jahr

Laut McCaughan könnte der US-Markt in diesem Jahr um 10 bis 20 Prozent steigen. Aktuell liegt der Dow Jones neun Prozent vorne, das heißt, im besten Fall sind das noch elf Prozent. Donald Trumps Steuerpläne und Investitionsprogramme seien nicht der Grund für seinen Optimismus. Hauptargument sei der sehr starke private Sektor, der sich nicht wegen, sondern trotz der Regierung in Washington so gut entwickle.

McCaughan sehe auch nicht, warum 2018 nicht ein weiteres gutes Jahr werden sollte. Insbesondere wegen der guten Performance der Unternehmen. Die nächsten Quartalsergebnisse sollten das belegen.

Europa vor USA

DER AKTIONÄR ist bekanntermaßen bullish für Aktien. Allerdings sollten Anleger europäische Aktien den amerikanischen vorziehen. Aus Trader-Sicht muss man sich noch etwas gedulden, in den DAX neu einzusteigen, wenn man noch nicht dabei ist.