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„Der Crash wird sich schnell ausbreiten“: Finanz-Analyst warnt vor neuer Rezession

Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag Kritik gegenüber dem EZB-Anleihenkaufprogramm geäußert. Die Notenbank dürfe zwar viel, aber nicht alles, lautete die simple, aber eindeutige Botschaft an die Europäische Zentralbank.

Die EZB steht derzeit massiv in der Kritik
Die EZB steht derzeit massiv in der Kritik

Der massive Aufkauf von Anleihen im Wert von 60 bis 80 Milliarden Euro pro Monat bewegt sich in einer Grauzone, nahe der Staatsfinanzierung — was für die EZB definitiv verboten ist.

Doch ein klares „Nein“ spricht Karlsruhe nicht aus. Experten sehen darin einen fatalen Fehler. „Das Bundesverfassungsgericht hat sich seiner Verantwortung entzogen und die Entscheidung mit erhobenen Zeigefinger an den Europäischen Gerichtshof weitergegeben. Der ist allerdings selbst eine europäische Institution und hat Interesse daran, dass das Programm weiterläuft“, sagt der Finanzanalyst Claus Vogt vom Börsendienst „Krisensicher Investieren“.

Rückkehr zur Normalität kaum möglich

Finanz-Analyst Claus Vogt warnt vor einem neuen Crash an den Märkten
Finanz-Analyst Claus Vogt warnt vor einem neuen Crash an den Märkten

Somit sei ohnehin klar, wie die Entscheidung ausfalle. Doch nicht nur dafür gibt es Kritik. Noch unverständlicher für den Finanz-Experten ist das Vorgehen der Notenbanken selbst. Die über viele Jahre anhaltenden Rettungsmaßnahmen seien lediglich als Notfallplan gedacht gewesen, um die Wirtschaft nach Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise vor rund zehn Jahren zu stützen. Doch dieses Programm läuft noch heute. „

Mit dem Zinssatz wurde der wichtigste Steuerungsfaktor einer Marktwirtschaft durch die Geldpolitik systematisch außer Kraft gesetzt. Damit wurden Probleme nur verschoben und teilweise sogar erheblich verschlimmert.“

Banken und sogar ganze Länder hängen am Tropf der EZB und eine Normalisierung der Geldpolitik scheint für viele Experten mittlerweile unmöglich. Und doch müssen die Notenbanken irgendwann gegensteuern, weil niedrige Zinsen auf Dauer ebenfalls zum Problem werden — doch der Exit aus dieser Politik wird für Vogt sehr schmerzhaft.

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