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Was ist die COP26 - und warum ist sie wichtig?

Glasgow/Berlin (dpa) - Rund 25.000 Teilnehmer, fast 200 Staaten - das Treffen im schottischen Glasgow ist gigantisch. Die Aufgaben der Weltklimakonferenz, die am 31. Oktober beginnt, sind es auch: Es geht um nichts weniger als eine Überlebensfrage für Millionen Menschen auf diesem Planeten.

Was ist die Weltklimakonferenz - oder COP26?

Die Weltklimakonferenz findet jährlich statt, immer in einem anderen Land. Auf Einladung der Vereinten Nationen debattieren meist zu Beginn des Winters rund 200 Staaten zwei Wochen lang, wie die Menschheit die Erderhitzung auf ein noch erträgliches Maß eindämmen kann. COP steht kurz für «Conference of the Parties», also die Konferenz der Parteien - gemeint sind jene Staaten, die die sogenannte Klima-Rahmenkonvention unterschrieben haben. Dieses Jahr trifft man sich in Glasgow zum 26. Mal - daher COP26. Es reisen voraussichtlich etwa 25 000 Menschen an - nicht nur die Regierungsvertreter, sondern auch Tausende Journalisten und Klimaschutzaktivisten.

Warum gibt es die Weltklimakonferenz?

Erste Weltklimakonferenzen gab es schon Ende der 70er und in den 80er Jahren. Die erste «COP» unter dem Dach der Klima-Rahmenkonvention fand 1995 in Berlin statt. Deutsche Verhandlungsführerin war damals Angela Merkel, als Umweltministerin unter Kanzler Helmut Kohl (beide CDU). Schon vor mehr als 25 Jahren setzte sich der Gipfel das Ziel, verbindlich festzuschreiben, bis wann und wie stark weltweit der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase reduziert werden soll. Die Wissenschaft hatte zuvor gewarnt: Zu viele Treibhausgase in der Luft, also vor allem Kohlendioxid und Methan, sorgen dafür, dass sich die Erde immer weiter aufheizt und teilweise unbewohnbar für Menschen werden könnte.

Worum geht es bei dieser Klimakonferenz - und warum ist sie wichtig?

Wichtig ist schon, was in den letzten Wochen vor dem Start der Konferenz geschah - oder eben ausblieb. Denn viele Staaten haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Etliche Regierungen haben ihre nationalen Pläne zum Klimaschutz nicht ausreichend verschärft, also vor allem den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas verschleppt sowie den klimafreundlichen Umbau von Verkehr und Landwirtschaft vernachlässigt. Daher bleibt nach Ansicht aller Experten das 2015 gemeinsam gesteckte Ziel auch weiter in beträchtlicher Ferne, die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Im September hat die zuständige UN-Klimaagentur daher laut Alarm geschlagen: Selbst wenn alle vorliegenden Klimapläne umgesetzt werden, steuert die Welt auf eine Erwärmung von 2,7 Grad zu - und sogar auf plus 16 Prozent bei den schädlichen Emissionen. Die fatalen Folgen wären deutlich mehr Dürren, Stürme, Überschwemmungen und Waldbrände, wie wir sie gerade in etlichen Weltregionen und auch in Deutschland miterlebt haben. Auch würden Hunderte Millionen Menschen in Existenznot gestürzt und viele zur Flucht gezwungen. Um das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten bis 2030 die globalen Emissionen aber eigentlich um 45 Prozent gesenkt werden. Spätestens während der Konferenz sind also viel ehrgeizigere Zusagen fällig.

Wann wäre die COP26 erfolgreich?

Am Ende steht eine Art Abschlusserklärung. Darin müsste nachvollziehbar erklärt werden, wie die Staatengemeinschaft konkret auf den 1,5-Grad-Pfad kommen will. Ein anderes Thema ist das Geld, konkret die Finanzhilfe für den Klimaschutz in ärmeren Staaten. Die reichen Länder und Entwicklungsbanken haben nach Analysen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dafür 2019 etwa 79,6 Milliarden US-Dollar (67,6 Milliarden Euro) bereitgestellt. Das bleibt aber hinter dem vereinbarten Ziel zurück, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar zu mobilisieren. Es wäre ein Fortschritt, wenn dieses Versprechen in Glasgow erfüllt würde.