Commerzbank vor neuem Kaufsignal: So geht Konzernumbau

Commerzbank-CEO Martin Zielke hat mit der „Strategie 4.0“ im September vergangenen Jahres ein ehrgeiziges Umbauprogramm gestartet. Die Kostenquote von zuletzt 80 Prozent soll bis zum Jahr 2020 auf mindestens unter 66 Prozent sinken. Der größte Kostenblock sind nach wie vor die Mitarbeiter. Doch jetzt hat die Commerzbank einen wichtigen Punktsieg beim Personalabbau erzielt.

Bis 2020 will die Commerzbank die Anzahl der Stellen um insgesamt 9.600 reduzieren. Bereits im Mai kündigte der Konzern an, einen Großteil des Abbaus durch Altersteilzeit und Vorruhestand erreichen zu wollen. Dazu wurden rund 2.800 Beschäftigte gezielt angesprochen. Laut Handelsblatt haben davon 40 Prozent oder 1.100 Mitarbeiter nun das jeweilige Angebot angenommen. Sie erhalten eine „Sprinter-Prämie“ von 30.000 Euro.

Ein Commerzbank-Sprecher sagt: „Mit der Resonanz auf unser Altersteilzeitprogramm sind wir sehr zufrieden.“ In der Tat kommt die Commerzbank beim Stellenabbau schneller voran, als gehofft: Anstatt mehr als eine Milliarde im laufenden Jahr und 2018 für die Stellenkürzungen zurückzustellen, hat der Konzern im zweiten Quartal das Thema mit einer Buchung von 807 Millionen Euro abgehakt. Für die Aktionäre ist das positiv, denn der Konzern spart sich so 300 Millionen Euro. Die Unsicherheit über weitere Belastungen durch den Personalabbau ist damit verflogen.

Vor neuem Kaufsignal

Die Commerzbank hat noch einen weiten Weg vor sich, bevor Zielke bei der „Strategie 4.0“ Vollzug melden kann. Allerdings kommt der Konzern bisher gut voran und hat beim Stellenabbau den Großteil der Probleme gemeistert. Bis Ende des Jahres will sich der Vorstand mit den Arbeitsnehmern noch über Details einigen.

Mit einem KGV von aktuell 24 ist die Aktie der Commerzbank deutlich teurer als die Vergleichsgruppe, die im Schnitt 11 erreicht. Im kommenden Jahr soll das KGV der Commerzbank laut Expertenschätzungen aber auf 15 sinken. Zudem ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,48 deutlich niedriger als das der Peergroup von 1,3.

Charttechnisch steht die Aktie zudem vor dem Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend bei 11,14 Euro, der Anfang des Monats ausgebildet wurde. Gelingt es, die Hürde zu nehmen, wartet um 11,37 Euro der nächste Widerstand. Eine Unterstützung liegt dagegen bei 10,75 Euro. Die 200-Tage-Linie verläuft auf Höhe von 8,71 Euro.

DER AKTIONÄR empfiehlt die Commerzbank-Aktie zum Kauf und hat ein Kursziel von 14,00 Euro ausgegeben. Ein Stopp sollte bei 9,00 Euro platziert werden.