Commerzbank: Ärger in London

Commerzbank: Ärger in London

Die Commerzbank fiel in der Vergangenheit selten durch Skandale und rechtliche Fehltritte auf, ganz im Gegensatz zu so manchem Wettbewerber. Doch in Großbritannien hat das Geldhaus jetzt einen Rüffel der Finanzaufsicht FCA bekommen.

Am Standort London führt die Commerzbank bei Neu- und Bestandskunden eine Legitimitätsprüfung durch. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen an Banken in den vergangenen Jahren muss regelmäßig geprüft werden, ob die Geschäftspartner alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllen, damit das Finanzinstitut mit ihnen Transaktionen machen darf. Das sei in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen, so das Handelsblatt. Zumindest sieht das die FCA so und erteilte der Commerzbank einen Rüffel. Die Maßnahmen zur Prävention von Finanzkriminalität seien mangelhaft. Der Konzern reagiert umgehend und stellt Geschäfte mit bestimmten Kunden vorübergehend ein.

Keine Panik

Sorgen, dass es zu einer Strafzahlung kommt, müssen sich Aktionäre der Commerzbank derzeit nicht machen. Im laufenden Jahr gab es bei der Konkurrenz ähnliche Beanstandungen.

Die Aktie der Commerzbank ist 2017 nach der Lufthansa im DAX der Wert mit der zweitbesten Performance. Um mehr als 67 Prozent legte der Kurs seit Jahresanfang zu. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5 hat der Titel noch reichlich Potenzial. Die Peergroup kommt im Mittel auf 1,4. Leicht steigende Zinsen in der Eurozone und die bestehende Übernahmefantasie sollten auch im kommenden Jahr für anziehende Kurse sorgen.

DER AKTIONÄR bewertet die Aktie nach wie vor positiv und rät zum Kauf. Das Kursziel liegt bei 16,00 Euro. Ein Stopp kann bei 9,00 Euro platziert werden.