"Aubergenius"? Oder Motz-Gary? Mit wem wir jetzt mitfiebern

"Aubergenius"? Oder Motz-Gary? Mit wem wir jetzt mitfiebern

Nach der dramatischen Niederlage von Gabriel Clemens ist kein deutscher Profi mehr bei der Darts-WM 2021 dabei.

Trotzdem sind noch genügend Teilnehmer im Feld, mit denen Millionen Darts-Fans in der heißen Phase des Turniers kräftig mitfiebern werden.

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SPORT1 stellt Ihnen einige der verbliebenen Spieler vor, denen Sie im restlichen Turnierverlauf die Daumen drücken könnten.

Der Auberginen-König:

Dirk van Duijvenbode ist inzwischen fast schon besser unter dem Spitznamen "Auberginen-König" bekannt. Hintergrund: Der Niederländer arbeitet nebenbei auf einer Auberginen-Farm - ein zeitintensiver Job, wenn man seinen Worten Glauben schenkt.

"Ich habe eine halbe Stunde Pause - und da muss ich auch noch essen", antwortete van Duijvenbode jedenfalls auf die Frage, warum er so wenige Interviews gibt. Der 28-Jährige ist einer der Aufsteiger des Jahres und unterstrich dies bei der WM mit Siegen gegen Ex-Weltmeister Rob Cross sowie gegen Premier-League-Sieger Glen Durrant.

Beim World Grand Prix 2020 schaffte es "The Titan", so sein offizieller Spitzname, bereits sensationell ins Finale. Frühzeitiges Einschalten zahlt sich beim "Aubergenius" extra aus: Sein Walk-on zu hartem Elektro ("Glimpse of the Future" von DJ Typhoon) ist spektakulär!

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Der Clemens-Bezwinger:

Ausgerechnet jener Krzysztof Ratajski, der Gabriel Clemens auf dramatische Art und Weise aus dem Turnier geworfen hat? Ja, genau der. Dabei geht es weniger darum, dass hinterher gesagt werden kann, dass der Deutsche an einem späteren Finalisten oder gar Sieger scheiterte.

Ein solches Abschneiden von Ratajski könnte aber vor allem Clemens helfen. Schließlich gibt es genügend Beispiele von Profis in anderen Einzelsportarten, die nach einer knappen Niederlage gegen einen späteren Sieger mehr denn je an sich glaubten und in der Folge ebenfalls einen großen Wurf schafften.

Zudem hatte der oft so cool wirkende Ratajski im Duell mit dem "German Giant" gezeigt, dass in ihm auch viele Emotionen stecken. Wie nervös der 43-Jährige war, zeigte sich deutlich, als er im Entscheidungsleg reihenweise Matchdarts vergab und vor lauter Verzweiflung neben dem Tisch in sich zusammensackte.

Der wetternde Schotte:

Superstar und Sympathieträger Gary Anderson hat bei dieser WM vor allem mit seinen Aussagen nach dem Match gegen Mensur Suljovic für Aufsehen gesorgt.

Der "Flying Scotsman" beschwerte sich unter anderem über das langsame Spiel des Österreichers und störte sich auch daran, dass dieser sich nicht an den ihm zugelosten Tisch gestellt hatte. Anderson drohte sogar mit seinem Rücktritt, falls er so etwas noch einmal erlebt.

Als auch noch TV-Experte Wayne Mardle die Spieler zum "langsam Spielen" aufforderte, platzte Anderson der Kragen: "Ich stehe da oben, um Darts zu spielen. Egal, ob ich gewinne oder verliere. Aber ich würde nie ein Spiel langsamer machen. Spiel einfach ordentliches Darts! Versuche, den Gegner zu schlagen mit dem, was du in der Hand hältst. Und nicht mit Gerede oder Taktik oder was auch immer Wayne sagt, was zu tun ist."

Trotz des ganzen Wirbels abseits des Oches glänzte Anderson im Achtelfinale mit seiner besten Leistung des Jahres und einem Statement-Sieg mit Titelansage. Es bereitet viel Spaß, einem gut aufgelegten Anderson mit seinem oftmals spektakulären Spiel zuzuschauen - das sieht auch Bayern-Fußballprofi Fiete Arp so.

Keiner kann ein derartiges 180er-Festival hinlegen wie der 50-Jährige, der nun den Siegeszug des Auberginen-König stoppen will.

Der fröhliche "Family Guy":

Das fröhliche Grinsen von Stephen Bunting, während er seine Pfeile zielsicher auf die Scheibe wirft, ist ansteckend. Mit seiner früheren Einlaufmusik 'Surfin Bird' bewies der Engländer reichlich Humor, da er damit selbst auf seine Ähnlichkeit mit Peter Griffin aus 'Family Guy' anspielte (Anm. d. Red.: Es ist der Lieblingssong der Zeichentrickfigur.).

Inzwischen findet sich Bunting aber zu alt für solchen Gimmick und fokussiert sich mehr denn je auf den Dartssport an sich. Wie gefestigt er inzwischen agiert, bewies er im Match gegen den erfahrenen James Wade, als er sich weder von einem 0:2-Satzrückstand noch dessen Neun-Darter aus der Ruhe bringen ließ.

Auch gegen Ryan Searle zeigte "The Bullet" in der folgende Runde Nerven aus Stahl, als er einen 0:2-Rückstand im entscheidenden siebten Satz mit zwei späten Breaks noch drehte. Nun geht es gegen Clemens-Bezwinger Ratajski.