China sieht nur 'Lippenbekenntnisse' der G7 gegenüber armen Ländern

PEKING (dpa-AFX) -China hat den reichen Industrieländern vorgeworfen, gegenüber den Entwicklungsländern nur "Lippenbekenntnisse ohne praktische Unterstützung" abzulegen. Vor dem G7-Gipfel großer demokratischen Wirtschaftsmächte im japanischen Hiroshima wies Pekings Außenamtssprecher Wang Wenbin am Donnerstag in Peking darauf hin, dass diese Länder in den 70er Jahren schon versprochen hätten, 0,7 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen, was aber nicht erfüllt wurde.

Ferner hob der Sprecher weiter darauf ab, dass auch das Versprechen nicht eingehalten worden sei, den ärmeren Ländern jährlich 100 Milliarden US-Dollar jährlich für den Umgang mit dem Klimawandel zur Verfügung zu stellen. Wang Wenbin reagierte damit auf einen Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam, die errechnet hatte, dass die reichen G7-Staaten den Entwicklungsländern eigentlich 13 Billionen US-Dollar an nicht geleisteter Entwicklungshilfe sowie Entschädigung für Verluste und Schäden durch den Klimawandel "schulden".

Anstatt ihre Verpflichtungen zu erfüllen, verlangten die G7-Staaten und ihre Banken vom globalen Süden vielmehr pro Tag Schuldenrückzahlungen in Höhe von 232 Millionen US-Dollar, hatte Oxfam aus Anlass des Gipfels beklagt. Zu den G7-Staaten gehören die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Italien und Kanada. Ihr Gipfel in Hiroshima dauert von Freitag bis Sonntag. Der Umgang mit China und dessen forscheres Auftreten auf der Weltbühne gehören zu den zentralen Themen.