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Der Chatbot GPT ist erst seit zwei Monaten auf dem Markt – und sorgt schon jetzt für Chaos

Der Chatbot GPT ist seit zwei Monaten auf dem Markt. - Copyright: CFOTO/Future Publishing via Getty Images
Der Chatbot GPT ist seit zwei Monaten auf dem Markt. - Copyright: CFOTO/Future Publishing via Getty Images

Der Chatbot GPT sorgt für Chaos – und das, obwohl er gerade einmal zwei Monate auf dem Markt ist.

Seit seiner Einführung am 30. November hat der Chatbot viele Menschen beeindruckt und verärgert. Das Gerede über die neue Technologie geht sogar weit über Geschäftswelt hinaus. Sogar der preisgekrönte Songwriters Nick Cave hat sich dazu geäußert – und zwar alles andere als positiv.

ChatGPT wurde bereits mit dem Einführen des iPhones und dem Boom von Kryptowährugen verglichen. Unklar bleibt zwar, wie sich die Technologie auswirken wird. Schon jetzt finden Menschen aber kreative Wege, sie zu nutzen.

Business Insider hat recherchiert, wer schon mit dem Chatbot zu tun hat.

Google offenbar in Panik

Der Chatbot von OpenAI scheint den Suchmaschinen-Riesen Google verunsichert zu haben. Auch, weil Konkurrent Microsoft plant, zehn Milliarden US-Dollar in den Chatbot zu stecken. Im Dezember vergangenen Jahres gab die Google-Geschäftsführung einen "Code Red", wie die US-Zeitung "New York Times" berichtete. Der Chatbot habe Bedenken über die Zukunft der Google-Suchmaschine geweckt, schreibt die Zeitung.

Berichten zufolge plant Microsoft die Einführung einer Funktion für seine eigene Suchmaschine Bing. Sie soll auf der Technologie hinter ChatGPT laufen. Die Funktion soll Nutzern direkte Antworten liefern und nicht nur auf Links verweisen. Sie könnte bereits bis März auf den Markt kommen, berichtete "The Information".

KI-Experten, Suchexperten sowie derzeitige und ehemalige Google-Mitarbeiter erklärten Business Insider, dass ChatGPT aufgrund der ungenauen Antworten wahrscheinlich kein Ersatz für die Google-Suche sein wird.

Angst in der Forschungslandschaft

ChatGPT kann bereits ziemlich gute Aufsätze schreiben – und einige Prüfungen bestehen. Das hat einige Akademiker auf die Palme gebracht.

Während einige Lehrkräfte der Entwicklung eher positiv gegenüberstehen und die Technologie als Werkzeug zur Zeitersparnis oder als Erweiterung von KI-Programmen wie Grammarly sehen, sind andere alles andere als begeistert.

Zwei Philosophieprofessoren erzählten Business Insider, dass sie bereits Studenten dabei erwischt hätten, wie sie versucht hätten, KI-generierte Inhalte als ihre eigenen auszugeben. Sie sagen, sie seien besorgt, dass es immer schwieriger werde, den Bot zu erwischen und dass KI-Plagiate im Rahmen der aktuellen akademischen Regeln schwer zu beweisen seien.

Hilfe für Arbeitssuchende

Fast alle Arbeitssuchenden hassen Anschreiben. ChatGPT könnte dabei helfen, diesen Arbeitsschritt zu umgehen.

Wir haben ChatGPT gebeten, ein Anschreiben zu schreiben und sie an Personalchefs zu schicken, um zu sehen, was sie davon halten. Wir haben den Bot mit echten Stellenbeschreibungen und ein paar kurzen Sätzen über unsere erfundenen Erfahrungen gefüttert.

Die Personalverantwortlichen waren größtenteils beeindruckt und sagten beide, dass sie höchstwahrscheinlich zumindest bei einem der Anschreiben ein Vorstellungsgespräch führen würden. Sie sagten, den Briefen fehle es an Persönlichkeit, und empfahlen den Arbeitsuchenden, den Chatbot eher als Sprungbrett zu nutzen.

Uninspirierte Kreative

Der preisgekrönte Songschreiber und Musiker Nick Cave war von ChatGPT unbeeindruckt. Er nannte einen ChatGPT-Song, der in seinem Stil geschrieben wurde, "eine groteske Verhöhnung dessen, was es heißt, ein Mensch zu sein" und wies ihn in seinem Newsletter als "Bullshit" zurück.

Der Musiker ist nicht der einzige Kreative, der sich mit der neuen Technologie auseinandersetzt. Ammaar Reshi, ein Design-Manager bei einem Fintech-Unternehmen, fand sich inmitten einer hitzigen Debatte über KI und die Kreativbranche wieder, nachdem er ChatGPT zusammen mit dem KI-Kunstprogramm Midjourney zum Schreiben und Illustrieren eines Kinderbuchs verwendet hatte.

Künstler beschuldigten ihn auf Twitter, ihre Werke zu stehlen, während Leser die Qualität der Geschichte kritisierten. "Der Text ist steif und hat überhaupt keine Stimme", schrieb ein Amazon-Rezensent.

Dieser Artikel wurde von Luca Schallenberger aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.