Werbung

Cannes 2022: „Kino und Politik sind nie voneinander zu trennen“

Die französische Mittelmeerküste lockt mit Sommerwetter und bis zum 28. Mai mit Kino von Weltrang. Die 75. Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes beginnt. Frédéric Ponsard blickt für euronews auf elf Kinotage voraus.

„Die Filmfestspiele von Cannes werden heute Abend eröffnet - nach zwei Auflagen, die von der Pandemie geprägt waren, während in der Ukraine Krieg herrscht. Cannes, das ist Glanz und das sind Stars, aber auch Filme aus aller Welt, in denen es um den Zustand der Erde und diejenigen, die sie bevölkern, geht.

In diesem Jahr nehmen Filme von allen Kontinenten am Wettbewerb teil. Aus Russland: Tschaikowskys Frau von Kirill Serebrennikow, der in seinem Heimatland lange unter Hausarrest stand und der in diesem Jahr hier sein wird. Die USA mit dem neuen Film von David Cronenberg, Crimes of the Future mit Kristen Stewart und Léa Seydoux in einer kalten und grauenvollen Zukunft. Europa ist mit nicht weniger als 14 Filmen aus Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, Rumänien und Schweden vertreten.

Die Ehrenpalme wird Forest Whitaker für seine Laufbahn als Schauspieler und Produzent überreicht. Er kommt mit einem Dokumentarfilm über den Sudan im Gepäck auf die Croisette.

Ein weiterer US-Amerikaner einer anderen Stilrichtung wird ebenfalls geehrt: Tom Cruise für den Film Top Gun: Maverick. Er zeigt sich morgen auf dem roten Teppich und wird von Tausenden erwartet.

Und schließlich der Film Coupez! vom Franzosen Michel Hazavanicius, der heute Abend das Geschehen einläutet. Der Film ist eine verrückte Huldigung von Zombiefilmen. Das Werk hätte eigentlich Z heißen sollen, wegen der unheilvollen Nutzung des Buchstabens durch die russische Armee entschied sich der Regisseur aber, den Titel zu ändern, um eine Verwechslung zu vermeiden.

Kino und Politik sind nie voneinander zu trennen, auch darin liegt die Bedeutung der Filmfestspiele von Cannes."