Bye Bye Nvidia – Tesla setzt beim eigenen KI-Chip auf AMD

Tesla kommt dem eigenen Chip für den Autopiloten immer näher. Hergestellt bei GlobalFoundries und basierend auf den Patenten von AMD soll der neue Chip die Abhängigkeit von Nvidia verringern. Nachbörslich trieb diese Top-News die Aktie von AMD nach oben, die des Konkurrenten Nvidia hingegen rutschte ab.

Autopilot, Autonomes Auto oder einfach Künstliche Intelligenz (KI). Wenn vollständig selbstfahrende Fahrzeuge auf die Straßen kommen, gleicht das einer Revolution. Was aktuell den Megatrend KI antreibt ist das maschinelle Lernen. Soll heißen: Ein Computer kann durch das Training mittels eines Algorithmus eine Aufgabe erledigen, deren Lösungsweg nicht bereits vorher programmiert wurde.

Diese technologische Revolution wird durch drei neue Entwicklungen möglich. Erstens Big Data, da die KI unglaubliche Datenmengen benötigt, um ein möglichst wahrscheinliches Ergebnis zu erzielen. Tesla erhält die Datenmassen, indem es Testfahrten unternimmt. Zweitens kosteneffiziente Prozessoren, denn traditionelle Chips brauchen zu lange, um die unzähligen Optionen innerhalb eines neuronalen Netzes zu berechnen. Hier kommt der neue KI-Chip ins Spiel. Drittens müssen die Algorithmen für das maschinelle Lernen programmiert werden.

Teslas Chip-Projekt wird angeführt von Jim Keller, der vorher als Chip-Designer bei AMD und Apple tätig war. Neben Keller arbeiten einige weitere AMD-Veteranen in dem Projekt mit. Aktuell nutzen Tesla-Autos noch Nvidia Grafikprozessoren – vorher wurden die Chips von Mobileye verwendet.

Ein aussichtsreicher Kampf für AMD

Diese Meldung zeigt erneut, dass AMD neben Intel zu den zwei großen Chip-Entwicklern gehört. Das Angebot von GPUs über CPUs von x86-Chips zu KI-Chips ist enorm breit. Anzumerken ist jedoch, dass in keiner der genannten Gebiete AMD mit dem jeweiligen Marktführer gleichziehen kann. Doch der Konzern kämpft an allen Fronten um die Vergrößerung der Anteile. Wenn große Konzerne wie Tesla jetzt auf AMD-Technologie wechseln, ist das ein weiteres Zeichen dafür, dass dieser Kampf erste Früchte trägt. DER AKTIONÄR empfiehlt: Beim Turnaround dabei bleiben.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an AMD, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.