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Burger King bewarb seine veganen Burger auch auf Tiktok – und erntet nach einem Skandal nun heftige Kritik auf der Plattform

Die Fastfood-Kette Burger King hat mit einem Skandal zu kämpfen – in vermeintlich veganen Produkten sei Fleisch gefunden worden, heißt es. - Copyright: picture alliance / empics | Jacob King
Die Fastfood-Kette Burger King hat mit einem Skandal zu kämpfen – in vermeintlich veganen Produkten sei Fleisch gefunden worden, heißt es. - Copyright: picture alliance / empics | Jacob King

Die Fastfood-Kette Burger King hat in Deutschland mit einem Image-Schaden zu kämpfen. In einer Fernsehreportage deckte das RTL-Format "Wallraff" mehrere Missstände bei dem König des Burgers auf.

Unter anderem würden Burger-Patties aus Fleisch als fleischlose Buletten ausgegeben, so die Recherche. Ein Informant sagte zu "Wallraff": "Wenn man keine Long-Chicken-Patties hat als plant-based, dann nimmt man die normalen und wickelt die in Plant-based-Papier". Außerdem sind laut der Dokumentation vegane Patties in der Fritteuse für Fleisch-Produkte gebraten worden.

Eine Maus sei durchs Restaurant gelaufen

Die Liste der Vorwürfe, die das Format erhebt, ist allerdings noch länger. So seien bereits abgelaufene Produkte mit neuem Etikett versehen und auch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums weiter verkauft worden. Auch mit der Hygiene soll es die Burger-Kette nicht so ernst genommen haben. Bei einem verdeckten Besuch entdeckten Reporter demnach eine Maus, die durch das Restaurant huschte.

Die Recherchen, die "Wallraff" am 29. September veröffentlicht hatte, fallen in eine für Burger King unpassende Zeit. In den vergangenen Wochen und Monaten fuhr die Kette eine Kampagne auf der Kurzvideoplattform Tiktok, um die neuen veganen Produkte zu bewerben. Dafür veröffentlichte das Unternehmen Sketche mit namhaften Creatoren, darunter "itsdyma", dem auf Tiktok rund 2,8 Millionen Menschen folgen. In dem Video bringt Dyma seiner Mutter einen Burger mit pflanzlichem Hühnchen-Ersatz mit, ohne ihr zu erzählen, dass es kein Fleisch ist. Sie sagt, das sei der leckerste Burger, den sie je gegessen habe.

Auch der Influencer Clemens Brock, der auf 1,6 Millionen Abonnenten kommt, warb für die pflanzlichen Burger – mit Erfolg. Die beiden Videos sammelten 1,6 beziehungsweise 2,8 Millionen Aufrufe.

Tiktok-Nutzer schlagen zurück

Jetzt aber wird Tiktok für Burger King zum Problem. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe verbreiteten zahlreiche Nutzer kurze Ausschnitte der Doku auf der Plattform weiter – ebenfalls mit Erfolg. Ein Video kommt beispielsweise auf 2,1 Millionen Aufrufe und rund 115.000 Gefällt-Mir-Angaben. Ein anderes erreichte 1,4 Millionen Menschen und wieder ein anderes kletterte auf die Marke von 2,4 Millionen Aufrufen.

Die Kette reagierte prompt – mit einem kurzen Videostatement auf die Vorwürfe. Darin schrieb das Unternehmen, dass die gezeigten Szenen gegen die Standards der Kette verstießen. Die Kommentarfunktion wurde deaktiviert.

Um ihrem Ärger Luft zu machen, kommentierten Nutzer unter älteren Videos von Burger King. Unter einem Video, das vier Arten von Burger-King-Mitarbeitern zeigt, schrieb ein Nutzer: "Es fehlt der, der die Haltbarkeiten immer umetikettiert". In einem anderen Burgerking-Video baut ein Mitarbeiter Türme aus Bechern. Ein Nutzer kommentierte darunter mit einem Augenzwinkern: "Echt schwierig, aber glaube, die Maus ist unter dem linken Becher".