Bundesregierung unterstützt US-Kandidaten für Weltbank-Führung

Die Bundesregierung unterstützt den US-Kandidaten für die Führung der Weltbank. Wie Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Mittwoch mitteilte, sagte sie dies nach einem Gespräch mit Ajay Banga zu. US-Präsident Joe Biden hatte den 63-jährigen früheren Chef des Zahlungsdienstleisters Mastercard Ende Februar für den Posten vorgeschlagen.

Schulze sah die Weltbank "vor großen Veränderungen". Sie müsse "mehr als in der Vergangenheit eine echte Transformationsbank werden". Deutschland fordere im Schulterschluss mit anderen Anteilseignern "die größte Reform der Weltbankgruppe seit ihrer Gründung". Sie müsse bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen zur Vorreiterin werden. Schulze nannte einen sozial gerechten Klima- und Umweltschutz und Wohlstand für alle. Banga habe ihr zugesichert, "sich für genau diesen Wandel einzusetzen", sagte Schulze.

Der Präsident der in Washington ansässigen Weltbank, deren zentrale Mission der Kampf gegen die Armut  ist, kommt traditionell aus den USA. Der ebenfalls in der US-Hauptstadt ansässige Internationale Währungsfonds (IWF) wird dagegen traditionell von einem Europäer oder einer Europäerin geführt.

Der amtierende Weltbank-Präsident David Malpass hatte im Februar überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Er wird den Posten Ende Juni räumen und damit knapp ein Jahr vor dem eigentlichen Ende seiner Amtszeit. Malpass, der durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump nominiert worden war, galt als scharfer Kritiker der Institution Weltbank und hatte im vergangenen Jahr mit Äußerungen zum Klimawandel irritiert.

Banga ist in Indien geboren und aufgewachsen und hat dort auch seine ersten Berufsjahre verbracht. Er ist derzeit Vizechef der Investmentfirma General Atlantic.

mt/mhe