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Buchtour von Michelle Obama: Fans kritisieren absurd hohe Ticketpreise

Arbeitet mit einem Tourveranstalter für Popkonzerte zusammen: Michelle Obama. (Bild: Getty Images)
Arbeitet mit einem Tourveranstalter für Popkonzerte zusammen: Michelle Obama. (Bild: Getty Images)

Demnächst erscheinen die Memoiren der ehemaligen First Lady. Eine Lesereise führt sie durch die Großstädte der USA. Doch werden hauptsächlich Gutverdiener eine ihrer Lesungen besuchen können. Denn die Preise reichen bis zu 3.000 Dollar pro Ticket.

Es sind Dimensionen, die an einen Popstar denken lassen. Die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama, geht ab Mitte November auf Lesereise – und verlangt für ihre Auftritte horrende Summen. In ihrer Autobiografie, die am 13. November erscheint und den Titel „Becoming Michelle Obama“ trägt, berichtet sie von ihren Rollen als Frau, Mutter und Ehepartnerin eines US-Präsidenten.

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Durch zehn US-Metropolen wird sie ihre Reise führen, darunter Los Angeles, Washington, New York und Dallas. Dabei macht die 54-Jährige jedoch nicht in großen Buchhandelungen Halt, sondern wird sich großen Arenen von Interviewern zu ihren Memoiren befragen lassen. Die teuersten Tickets kosten 3.000 Dollar (2.600 Euro) und beinhalten ein Meet-and-Greet mit der Präsidentengattin.

Für Plätze in der fünften Reihe zahlt man bei dem Termin im Barclays Center von Brooklyn 1.256 Dollar (1.070 Euro). Tickets für Rollstuhlfahrer belaufen sich auf 400 Dollar (340 Euro) pro Ticket. Die güngstigsten Sitze befinden sich in den oberen Rängen für 29,50 Dollar (25 Euro). Von den Einnahmen der Buchtour will Michelle Obama 10 Prozent an wohltätige Zwecke spenden.

Die Obamas zählen zu den reichsten Familien der USA. (Bild: Getty Images)
Die Obamas zählen zu den reichsten Familien der USA. (Bild: Getty Images)

Wie die „New York Times“ berichtet, wird die Lesereise nicht von einer Literaturagentur oder einem Verlagshaus organisiert, sondern vom weltweit größten Veranstalter von Popkonzerten – dem Unternehmen Live Nation, das sonst Künstler wie U2, Miley Cyrus oder Beyoncé betreut.

Eine vergleichbare Tour eines Autors gab es in den USA der „New York Times“ zufolge bisher nur bei Anthony Bourdain. Der inzwischen verstorbene Starkoch stellte 2016 bei einer Mega-Tour durch 15 Städte sein Buch „Appetites“ vor. Über die bevorstehenden Events von Michelle Obama schreibt die Zeitung: „Aber so etwas hat es noch nicht gegeben.“

Steven Barclay, ein Literaturagent der bereits Lesereisen für Autoren wie David Sedaris koordiniert hat, sagte gegenüber der „New York Times“: „Es ist, als ob man es mit einer Madonna-Tour zu tun hat. Das ist das erste, was einem dabei einfällt.“

In den sozialen Netzwerken äußern zudem etliche Amerikaner Kritik an ihrer ehemaligen First Lady.

„Ich liebe Michelle Obama, das tue ich. Sie ist alles. Aber ich bin äußerst enttäuscht, wie teuer die Tickets für diese Buchtour sind.“

„Diese Buchtour von Michelle Obama dürfte jene Leute ausschließen, die am meisten davon profitieren würden, sie zu sehen/hören.“

„Tickets für das Michelle Obama Event kosten 2.000 Dollar. Ich warte einfach und schaue mir Melania an, wenn sie in ein paar Jahren die gleiche Rede für weniger Geld hält.“

„Warum kosten Tickets für Michelle Obama so viel, als würde sie für zwei Stunden in diesen Arenen für ihr Buch performen. Ich meine, nehmt euer Geld, aber das ist ein bisschen lächerlich. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie und Barack sich zu sehr wie Promis gebärden.“

Im März 2017 war publik geworden, dass Michelle und Barack Obama einen Deal mit dem Verlagshaus Penguin Random House ausgehandelt haben. Laut „Financial Times“ haben die Obamas 60 Millionen Dollar bekommen. In Deutschland erscheint „Becoming Michelle Obama“ ebenfalls am 13. November, dem Tag der US-Veröffentlichung.

Wann die Memoiren von Barack Obama auf den Markt kommen, steht aktuell noch nicht fest.

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