Bruni ist erleichtert, Macron nervös: Das Leben als Première Dame

Wie lebt es sich als "First Lady" Frankreichs? Die ehemalige und die amtierende Première Dame, Carla Bruni und Brigitte Macron, haben beide über das Leben als Präsidentenfrau gesprochen. Das Ergebnis: ernüchternd.

Wird der eigene Ehemann zum Präsidenten gewählt, steht man automatisch im Mittelpunkt und nimmt eine zentrale Rolle im Land ein - ob man will, oder nicht. Wie es sich als Frau an der Seite des wichtigsten Staatsdieners des Landes lebt, weiß Carla Bruni (49, "French Touch"), Ehefrau von Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy (62), nur zu gut. Brigitte Macron (64), die amtierende Première Dame Frankreichs, lernt es jetzt gerade kennen. In verschiedenen Interviews sprachen die beiden über ihre Erfahrungen.

Bruni ist "enorm erleichtert"

Carla Bruni wirkt im Interview mit dem "Stern" heilfroh, dem Élysée-Palast den Rücken gekehrt zu haben. Dass Nicolas Sarkozy nicht erneut zum Präsidenten gewählt wurde, stimmt sie alles andere als traurig: "Ich bin enorm erleichtert!" sagte sie dem Magazin. Die Première Dame gewesen zu sein bezeichnet sie als "spannende Erfahrung", aber: "Das Leben ist jetzt einfacher."

Es hatten sie nur noch Politjournalisten interviewen wollen und Fragen zu ihrem Mann gestellt, ihre eigene Person trat in den Hintergrund. Auch ihrer musikalischen Karriere hatte die erhöhte Aufmerksamkeit nicht genützt. "Meine Ehe brachte mir ein paar Bekanntheitsgrade, aber sie hat mir Glaubwürdigkeit geraubt, besonders in Frankreich war man ein bisschen sauer auf mich." Auch ihr Mann könne nun wieder "ein ziemlich normales Leben" führen. Selbst Leute, die früher sauer auf ihn gewesen waren, seien heute nett zu ihm.

Macron war "schrecklich nervös"

Bei so viel Erleichterung bei der alten Première Dame - wie ergeht es da der neuen? Tatsächlich war Brigitte Macron zunächst mulmig zumute, als ihr Mann Emmanuel Macron (39) zum Präsidenten gewählt wurde, wie sie "Elle" erzählt. Als das Wahlergebnis feststand sei sie "schrecklich nervös" geworden und hatte sich gefragt, ob sie ihrer Rolle gerecht werden könne.

Wie Bruni bekommt auch Macron die Einschränkungen ihres neuen Lebens zu spüren: "Zum Beispiel werde ich von ein bis zwei Sicherheitskräften begleitet, wenn ich den Élysée-Palast verlassen will. Und ich verlasse ihn jeden Tag."

Doch sie sieht auch das Positive an ihrer neuen Aufgabe: "Das größte Geschenk ist für mich, dass ich die Chance habe, verschiedenen Menschen zu begegnen. Aber mir ist auch sehr bewusst, dass die Franzosen Emmanuel gewählt haben und nicht mich."

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