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BROOKLYN - EINE LIEBE ZWISCHEN ZWEI WELTEN
Der vorläufige Höhepunkt einer bemerkenswerten Karriere. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans des irischen Schriftstellers Colm Tóibín spielt Saoirse Ronan eine junge Frau, die in den 1950er Jahren Irland Richtung Amerika verlässt. In New York findet Eilis eine Anstellung in einem Modegeschäft, doch Heimweh und die Sehnsucht nach Mutter und Schwester nagen sehr an der sensiblen Frau. Erst als sie den Italoamerikaner Tony (Emory Cohen) kennenlernt, kann sie ihre Einsamkeit überwinden. Dann aber ruft eine Familientragödie die junge Frau zurück nach Irland, wo ein anderer Mann ihre Aufmerksamkeit sucht. “Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten” ist ein kleines Wunder. In ruhigem Erzähltempo bündelt John Crowley in seinem leisen Film Themen wie Heimat, Entfremdung, Einsamkeit, Familie und Liebe - ohne die Balance zu verlieren. “Brooklyn” ist Coming-of-Age-Drama, Romanze, Melodram und Sozialsatire in einem und dabei berührend, poetisch und spannend zugleich. Die alles überstrahlende Mitte aber ist Hauptdarstellerin Ronan, die für ihre Leistung zurecht eine Oscar-Nominierung erhalten hat.
Kinder haben es in der Filmbranche nicht leicht. Oft kommt nach dem steilen Karriereanstieg der tiefe Fall. Sei es, weil das Talent nicht ausreicht, um konstante Leistungen zu erbringen. Weil die Rolle, mit der man den Durchbruch schafft, zu einer Bürde wird. Oder weil man den Anforderungen des plötzlichen Ruhms nicht gewachsen ist. Eine, die es geschafft hat, ist Saoirse Ronan. Die 21-Jährige ist seit ihrer Kindheit dick im Geschäft, dreht einen guten Film nach dem anderen. Doch während alle Welt von Jennifer Lawrence spricht, stolpern die meisten Menschen schon über den schönen, aber schwer aussprechlichen Vornamen der Irin. Eine Hommage.