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"Breaking Bad" unter Freikirchlern

"Breaking Bad" lässt grüßen: Mit "Pure" strahlt Sony AXN eine Serie aus, die sich neben dem gefährlichen Handel mit Drogen auch mit Religion auseinandersetzt. Starke Charaktere und Kontraste schaffen eine Geschichte voller Spannung.

Die Serie "Breaking Bad" wurde zu einem absoluten Hit: Zahlreiche Fans sahen zu, als der Chemielehrer Walter White gemeinsam mit seinem ehemaligen Schüler Jesse Pinkman in das Drogengeschäft einstieg. Obwohl er es zunächst nicht wollte, wurde er immer weiter in die gefährlichen Machenschaften verstrickt, bis er am Ende selbst als Drogenboss endete und die Menschen in seinem Umfeld in Angst und Schrecken versetzte. Ähnliches spielt sich nun auch in der von wahren Ereignissen inspirierten Drogenkrimiserie "Pure" ab, die ab Montag, 16. Dezember, immer montags, um 21.05 Uhr, auf Sony AXN ausgestrahlt wird. Allerdings gibt es einen großen Unterschied: Der freundliche Familienvater Noah Funk (Ryan Robbins) lebt in einem Mennoniten-Dorf im kanadischen Ontario.

Technik ist für die Familie und das gesamte strenggläubige Dorf eine fremde Welt. Sie leben friedlich ihr Leben, kommen mit Pferdekutschen von A nach B, und beten und singen gemeinsam. Doch wie der aufrechte Noah schnell herausfindet, sind Kriminelle nicht weit. Ungewollt wird er als neu gewählter Pastor in die Drogengeschäfte zwischen Mexiko und Kanada miteinbezogen und wird widerwillig Teil eines großen Drogendeals, den er nur mitmacht, um seine Frau Anna Funk (Alex Paxton-Beesley) und seine beiden Kinder zu schützen. Und weil er darin eine Chance sieht, als Insider Beweise zu sammeln, um die Verbrecher zu stürzen. Doch der Sog, in den er hineingezogen wird, hat ihn immer fester im Griff.

Die Serie spielt mit massiven Kontrasten. Friedlich fängt die Geschichte in dem gemütlichen Dorf an, es wirkt alles ruhig und lange nicht so extrem wie bei "Breaking Bad". Doch es dauert nicht lange, da muss Noah am eigenen Leib erfahren, was ihm droht, wenn er nicht gehorcht und sich dem Mafiaboss Eli Voss (Peter Outerbridge) widersetzt. An dieser Stelle wird klar, was für ein brutaler Drogenkrieg im Untergrund lauert, und dass Gier und Gewalt doch gar nicht so weit entfernt sind von Ruhe und Frieden. Sind "Pure" und "Breaking Bad" im Kern zwar recht ähnlich, sind sie in der Umsetzung doch vollständig verschieden.

Einblick in die Welt der Mennoniten

Interessant sind auch die Einblicke in die Welt der Mennoniten - die in diesem Fall allerdings völlig auf den Kopf gestellt wird. Der Pastor hat nie ein Handy besessen und muss sich aufgrund seines neuen "Jobs" nun mit einem auseinandersetzen, obwohl dies so gar nicht seine Welt ist. Seine Tochter Tina (Jessica Clement) dagegen zieht es raus in die "normale" Welt: Sie will endlich sein wie alle anderen um sie herum und fängt an, die Regeln ihrer Religion zu brechen. Ein Schock für den Vater - doch was soll er tun? Sie hat ihn beim Kauf der Handys beobachtet.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist es, wenn die Schauspieler im Original Deutsch sprechen, was sie doch häufig tun. Ihr Dialekt macht es schwierig, ihnen zu folgen. Doch das mindert die Spannung von "Pure" nicht im Geringsten: Das extreme Spiel der Gegensätze, die unerwarteten Momente und die interessanten Einblicke in eine ungewohnte Welt machen "Pure" zu einem weiteren Drogenspektakel, das "Breaking Bad" sogar das Wasser reichen könnte.

Die zweite Staffel der Drogenserie, die 2017 bereits in Kanada ausgestrahlt wurde, ist für 2020 geplant. Nach der Ausstrahlung sind die Folgen auf Abruf in den SONY AXN-Mediatheken von Vodafone, Unitymedia, MagentaTV und Prime Video Channels verfügbar.