Braunbär im Oberallgäu unterwegs

Im bayerischen Landkreis Oberallgäu ist ein Braunbär fotografiert worden. Das Tier zog sich bei Sichtung unmittelbar zurück, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) am Montag mitteilte.

Braunbär
Im Oberallgäu ist ein Braunbär unterwegs. (Bild: AFP)

Nutztierhaltern im Gebiet werde empfohlen, ihre Tiere nachts im Stall unterzubringen sowie Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen, erklärte die Behörde.

Einwohner sowie Besucher der Region wurden gebeten, die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren zu beachten und bei Aktivitäten in der Natur vorsichtig zu sein. So sollten beispielsweise bei Wanderausflügen keine Essensreste oder Müll zurückgelassen werden.

Der Experte Uwe Friedel geht nicht von einem wirklich in Bayern lebenden Bären aus. "Da stellt man sich ein sesshaftes Tier vor", sagte er am Dienstag. Der Artenschutzexperte für große Beutegreifer beim Bund Naturschutz in Bayern glaubt aber eher, dass es sich bei den jüngst im Freistaat nachgewiesenen Braunbären um durchziehende männliche Bären handelt. Von mehr als zwei Tieren geht er derzeit nicht aus.

Friedel denkt, dass es sich um Tiere handeln könnte, die aus der norditalienischen Provinz Trentino abgewandert sind. Dort gebe es eine wachsende Population. "Das sind männliche Bären", sagte er. Diese seien weiter unterwegs als Weibchen.

Nicht der erste Bär, der kürzlich in Bayern gesichtet wurde

In den vergangenen Wochen waren bereits an anderen Orten in Bayern Bären gesichtet worden: Am 8. Mai war ein Bär im südwestlichen Teil des Landkreises Traunstein Oberbayern von einer Wildtierkamera gefilmt worden. Im April hatte ein Bär im angrenzenden Landkreis Rosenheim mehrere Schafe getötet. Zuvor waren Pfotenabdrücke eines Bären im Schnee entdeckt worden. Den davor letzten bestätigten Hinweis auf einen Braunbären in Bayern hatte es dem LfU zufolge im vergangenen Sommer gegeben.

Wie Sie sich bei der Begegnung mit einem Bären richtig verhalten, lesen Sie hier

Die von Bayern aus gesehen nächstgelegene Bärenpopulation lebt laut LfU in der norditalienischen Provinz Trentino, etwa 120 Kilometer Luftlinie vom südlichsten Teil Bayerns entfernt. Dort hatte im April eine Bärin mutmaßlich einen Jogger getötet.

(kbh/mit dpa)

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