Wachsende Sorge angesichts der Entwicklung im Ukraine-Konflikt
Wachsende Sorge angesichts der Entwicklung im Ukraine-Konflikt
EU-AuΓenbeauftragter Josep BorrellAngesichts der Berichte ΓΌber zunehmende Gewalt sowie russische Truppenbewegungen unweit der ukrainischen Grenze wΓ€chst die Sorge, der Ukraine-Konflikt kΓΆnnte wieder eskalieren. Der EU-AuΓenbeauftragte Josep Borrell Γ€uΓerte sich am Sonntag nach einem Telefonat mit dem ukrainischen AuΓenminister Dmytro Kuleba beim Onlinedienst Twitter besorgt und sicherte Kiew die "standhafte EU-UnterstΓΌtzung fΓΌr die SouverΓ€nitΓ€t und territoriale IntegritΓ€t der Ukraine" zu. Russland kΓΌndigte an, den Tod eines FΓΌnfjΓ€hrigen untersuchen zu wollen, der bei einem Angriff der ukrainischen Armee getΓΆtet worden sei.
Das russische Investigativ-Komitee erklΓ€rte, die ukrainische Armee habe am Freitag das Waffenstillstandsabkommen verletzt und zivile Infrastruktur im Dorf Oleksandriwske in der selbsternannten Volksrepublik Donezk angegriffen. Dabei seien ein FΓΌnfjΓ€hriger getΓΆtet und seine 66-jΓ€hrige GroΓmutter verletzt worden.
Bei einem weiteren Zwischenfall sei ein 46-jΓ€hriger Dorfbewohner in der selbsternannten Volksrepublik Luhansk getΓΆtet worden, teilte das Investigativ-Komitee mit. Die Berichte konnten nicht unabhΓ€ngig bestΓ€tigt werden. Die ukrainische Armee informierte ihrerseits ΓΌber den Tod eines Soldaten durch einen Sprengsatz nΓΆrdlich von Donezk.
Der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, sagte am Montag, der Kreml verfΓΌge ΓΌber keine "verifizierten Informationen" zum Tod des Jungen. Er sehe aber keinen Grund, an den Berichten zu zweifeln.
Der EU-AuΓenbeauftragte Borrell kΓΌndigte an, das Thema diesen Monat mit Kuleba und den AuΓenministern der 27 EU-LΓ€nder zu besprechen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung zieht Russland tausende MilitΓ€rs an seinen nΓΆrdlichen und ΓΆstlichen Grenzen sowie auf der von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zusammen.
Peskow hatte dazu erklΓ€rt, Russland sei frei, seine Truppen auf seinem eigenen Territorium zu verlegen. Den Vorwurf, dass es die Rebellen in der Ostukraine militΓ€risch unterstΓΌtze, hat Russland wiederholt zurΓΌckgewiesen.
In dem seit 2014 andauernden Konflikt um die Ostukraine wurden mehr als 13.000 Menschen getΓΆtet. Im Juli vergangenen Jahres hatten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Seit Mitte Februar gibt es aber verstΓ€rkte Kampfhandlungen, die den ohnehin fragilen Waffenstillstand untergraben. Moskau und Kiew machen sich gegenseitig dafΓΌr verantwortlich.
Deutschland und Frankreich, die in dem Konflikt als Vermittler auftreten, zeigten sich "besorgt ΓΌber die steigende Zahl der Waffenstillstandsverletzungen, nachdem sich die Situation in der Ostukraine seit Juli 2020 stabilisiert hatte".
"Wir beobachten die Situation, insbesondere die Bewegungen russischer Truppen, sehr aufmerksam und rufen die Parteien zur ZurΓΌckhaltung und sofortigen Deeskalation auf", erklΓ€rten am Samstagabend ein Sprecher des AuswΓ€rtigen Amtes in Berlin und eine Sprecherin des franzΓΆsischen AuΓenministeriums gemeinsam.
Sie bekrΓ€ftigten die UnterstΓΌtzung ihrer LΓ€nder fΓΌr "die SouverΓ€nitΓ€t und die territoriale IntegritΓ€t der Ukraine". Auch US-PrΓ€sident Joe Biden bekundete "die unerschΓΌtterliche UnterstΓΌtzung der Vereinigten Staaten (...) angesichts der andauernden russischen Aggression im Donezkbecken und auf der Krim".
fwe/ju