"Bo und der Weihnachtsstern": Die Weihnachtsgeschichte neu erzählt

In der Weihnachtszeit lassen wir uns im Kino gerne verzaubern. Da kommt dieser Film gerade recht: Die Geschichte von Maria und Joseph wird in "Bo und der Weihnachtsstern" (Originaltitel: "The Star") neu interpretiert. Aus der Sicht des waghalsigen Esels Bo erzählt US-Regisseur Timothy Reckart in seinem ersten großen Kinofilm ein detailverliebtes Abenteuer, das Kindern näher bringen soll, worum es an Weihnachten wirklich geht. Am 7. Dezember startet der Film in den deutschen Kinos.

Wer ist Bo und was hat er mit dem Weihnachtsstern zu tun?

Ein kleiner Esel mit großen Träumen: Bo wünscht sich nichts sehnlicher, als seinen Alltagstrott und die nicht enden wollende Schufterei an der Dorfmühle für immer hinter sich zu lassen. Für das Abenteuer seiner Träume nimmt er eines Tages all seinen Mut zusammen und reißt kurzerhand aus. Endlich in Freiheit, trifft Bo zusammen mit seinem Kumpel, der vorlauten Taube Dave, auf das liebenswerte Schaf Ruth, das seine Herde verloren hat.

Die ungleichen Freunde folgen einem großen Stern am Horizont. Doch noch ahnen sie nicht, dass sie die unwahrscheinlichen Helden der wohl großartigsten Geschichte aller Zeiten werden sollen: dem allerersten Weihnachten...

Doch bevor das Jesuskind in einem Stall in Bethlehem zur Welt kommen kann, muss erst so einiges passieren. In "Bo und der Weihnachtsstern" sind die biblischen Figuren Maria und Joseph ein junges Paar, das kurz vor der Hochzeit steht. Die eigentlichen Hauptfiguren der Weihnachtsgeschichte werden in dem Animationsspaß allerdings zu Nebenfiguren.

Missverständnisse sind vorprogrammiert

Im Fokus stehen ganz klar Bo und seine sprechenden Tierfreunde. Ein Umstand, der den Film heiter und abwechslungsreich macht, denn natürlich läuft für die Tiere nicht alles so wie gedacht. Was unter anderem daran liegt, dass sie sich zwar untereinander verständigen können, für Menschen wie Maria und Joseph aber einfache Tiere bleiben. Es kommt daher beispielsweise zu lustigen Missverständnissen, wenn sie versuchen, den Menschen zu erklären, warum sie in großer Gefahr sind. Für den ein oder anderen Slapstick-Moment, bei dem sich Kinder vor Lachen die Bäuche halten dürften, ist definitiv gesorgt.

Und obwohl es mit dem Ausgesandten von König Herodes auch einen furchteinflößenden Bösewicht gibt, der stets zwei auf Krawall gebürstete Hunde im Schlepptau hat, wird der Kinderfilm nie zu brutal. Er ist daher auch für eher schwache Kindernerven bestens geeignet. Wer allerdings ein rasantes und spannendes Kino-Abenteuer erwartet hat, wird sich im Kinosessel vermutlich langweilen. Mit seinen gut auszuhaltenden 86 Minuten und der Altersfreigabe FSK 0 ist das Zielpublikum klar definiert.

Ein kleiner Wermutstropfen

Einziger Minuspunkt der deutschen Version - der aber ebenfalls nur den älteren Zuschauern etwas negativ auffallen dürfte: Im englischsprachigen Original des Weihnachtsfilms leihen Show- und Musikgrößen wie Oprah Winfrey (63), Kelly Clarkson (35) oder Kris Kristofferson (81) den Leinwandfiguren ihre Stimmen. Wer sich den Film auf Deutsch ansieht, muss auf die bekannten Stimmen leider verzichten.

Fazit

Vor allem für das jüngere Publikum hat der neue Animationsfilm "Bo und der Weihnachtsstern" einen Mehrwert, auch wenn er nicht an das Format teurer Disney-Produktionen heranreicht. Wie kinderfreundliche Weihnachtsfilme eben so sind, erinnert auch dieser daran, um welche Botschaft es an den Feiertagen eigentlich geht. Zwar wird die biblische Geschichte insgesamt etwas durcheinander gewürfelt - die Heiligen Drei Könige tauchen beispielsweise fast zeitgleich nach Maria und Josephs Ankunft in Bethlehem auf - doch das tut der Botschaft keinen Abbruch.

Foto(s): Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH, Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH, Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH