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BMW und Daimler besiegeln Carsharing-Fusion – Kampfangsage an Uber und Co

Die deutschen Autobauer BMW und Daimler besiegeln die Carsharing-Fusion und gründen ein Joint Venture. Der neue Mobilitätsdienstleister soll vor allem der Konkurrent aus Übersee wie Uber und Co. die Stirn bieten.

Die Autobauer BMW und Daimler machen ihren Deal perfekt. Die Carsharing-Fusion der beiden Konzerntöchter DriveNow und Car2go geht in einem Joint Venture auf. Der neue Mobilitätsdienstleister soll Kunden neben dem klassischen Carsharing aber auch Mitfahrdienste, Taxivermittlung oder auch die Suche nach Parkplätzen oder Ladesäulen für E-Autos bieten. Die beiden Konzerne planen vier Millionen Kunden durch das neue Unternehmen zu erreichen. Möglich machen soll dies unteranderem eine Fahrzeugflotte von rund 20.000 Autos. Die Bewertung sehen beide Konzerne bei einer Milliarde Euro.

Grünes Licht durch Kartellbehörden?

Bevor sich die Konzerne aber an die Arbeite machen können, steht die Entscheidung durch die Kartellbehörden noch aus. Sollte es grünes Licht für die Gründung des Joint Ventures geben, würde sich dies auch positiv auf die BMW und Daimler Bilanz auswirken. Die Vorsteuerergebnisse beider Konzerne würden sich im günstigen Falle etwas verbessern.

Welche Rolle spielt Geely?

Interessant wird auch die Rolle des Chinesischen Autobauer Geely sein. Haupteigentümer Li Shufu hatte sich im Februar mit rund zehn Prozent an Daimler beteiligt. In Sachen Mobilitätsdienstleistungen ist Geely ein paar Schritte weiter wie BMW und Daimler. Mit cao-cao hat Geely mehr als 10 Millionen Nutzer und damit fast doppelt so viele wie car2go und MyDrive zusammen. Besonders im wichtigen Markt China wäre cao-cao der schärfste Rivale vom neu gegründeten Joint Venture.

Gut aufgestellt

Neben der Zusammenarbeit im Bereich Carsharing und Co. sind beide Autobauer aber auch in Sachen Ladeinfrastruktur miteinander verbunden. Das sich in Gründung befindliche Unternehmen „Ionity“, welches zusammen mit Porsche aus der Asche gehoben wurde, soll sich als Ladesäulenanbieter auf dem Markt positionieren.
Mit Audi zusammen kauften die Münchner und Stuttgarter außerdem bereits 2015 den digitalen Kartenabieter „Here“ für knapp drei Milliarden Euro.

Volle Kraft in Richtung Zukunft

Die Gründung des neuen Joint Ventures der beiden Autokonzerne ist der nächste logische Schritt in Richtung Zukunft. BMW und Daimler haben berechtigte Bedenken von den Tech-Konzernen aus Übersee wie Uber, Google oder Apple in Sachen Mobilitätsdienstleitungen abgehängt zu werden. Um nicht als reiner Produzent von PKWs abgestellt zu werden lassen sich beide Konzerne die Investition in die Zukunft einiges Kosten. Die Zusammenarbeit ist aber als durchweg positiv zu betrachten, denn so könnte es BMW und Daimler gelingen, neben dem klassischen Autogeschäft sich ein zweites Standbein aufzubauen.

Die Papiere beider Autokonzerne befinden sich derzeit aufgrund der schlechten Gesamtmarktlage unter Druck. Die BMW-Aktie befindet sich nach einem guten Jahresstart in einer Seitwärtsbewegung.
Die Aktie von Daimler bewegt sich seit Januar ebenfalls eher Abwärts – befindet sich aber immer noch über der wichtigen 65,00 Euro-Marke.
Gefolgt von einem weiter anhaltenden positiven Newsflow rund um das neugegründete Joint Venture beider Autobauer, sowie der Zustimmung der Kartellbehörden könnten sich die Papiere von BMW sowie Daimler wieder positiv entwickeln. Für investierte Anleger gilt: Dabeibleiben.