„Das Versprechen eines Lebens“: Drama mit Russell Crowe

Russell Crowe scheint es nicht mehr genug gewesen zu sein als Schauspieler nur Befehle entgegenzunehmen. Nach rund fünfzig Filmrollen wollte er sich nun auch einmal auf dem Regiestuhl erproben. Bei seinem Debütfilm „Das Versprechen eines Lebens“ hat er sich sogleich ein historisch heikles Thema herausgepickt, um damit gleich in die Liga der ganz großen Filmemacher aufsteigen zu können.

Der australische Farmer Joshua Connor (Russell Crowe) hat mit einem schweren Verlust zu leben. Seine drei Söhne kämpften im Ersten Weltkrieg auf der Seite des Commonwealth. Nach der Schlacht von Gallipoli galten sie allesamt als verschollen. Joshua fühlt sich seitdem elend. Im Jahr 1919  lässt er deshalb seine Arbeit im Outback zurück, um sich auf die Suche nach den Überresten seiner Kinder zu machen.

Bei seiner Reise ins Osmanische Reich begleitet ihn stets auch die Hoffnung, dass er vielleicht mehr als nur die leblosen Körper seines Nachwuchses nach Hause tragen kann. Schließlich wurde ihm der Tod der Söhne nie von offizieller Stelle bestätigt. Doch in Konstantinopel angekommen, hält sich die Bereitschaft einem Angehörigen des Kriegsgegners zu helfen in Grenzen. Allein die schöne Hotelbesitzerin Ayshe (Olga Kurylenko) interessiert sich für Joshuas Probleme und bietet ihm ihre Hilfe an.


Joshua Connor auf der Suche nach seinen Söhnen (Bild: Universal Pictures)
Joshua Connor auf der Suche nach seinen Söhnen (Bild: Universal Pictures)


Zu Beginn der Dreharbeiten zu „Das Versprechen eines Lebens“ hatte Russell Crowe starke Zweifel an dem Projekt. Als Filmemacher fühlte er sich plötzlich nicht mehr so selbstsicher wie vor der Kamera. Doch mit der Zeit lernte er sich in seine neue Rolle einzufühlen. Diese Entwicklung ist auch dem 111-minütigem Epos anzumerken. Mit fortschreitender Spielzeit weiß Crowe immer besser seine Charaktere in den Fokus zu rücken.

Crowe ließ sich bei seinen ersten Gehversuchen als Regisseur stark von anderen Legenden dieser Zunft beeinflussen. Bei der früheren Zusammenarbeit mit Ridley Scott („Gladiator“) und Ron Howard („A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“) konnte er sich offensichtlich einiges Handwerkszeug abgucken. Somit wartet sein Erstlingswerk mit beeindruckenden Szenerien, emotional einnehmenden Figuren und einem historischen Kontext auf, der solide umgesetzt ist. Russell Crowe hatte sogar so viel Freude an dem Filmprojekt, dass er zukünftig nur noch die Doppelrolle als Regisseur und Darsteller übernehmen möchte.

„Das Versprechen eines Lebens“ kommt am 07. Mai 2015 in die deutschen Kinos.