„Run All Night“: Action-Thriller mit Liam Neeson

Da haben sich zwei gefunden: Hollywoodstar Liam Neeson und der spanische Regisseur Jaume Collet-Serra arbeiteten bereits für „Unknown Identity“ (2011) und „Non-Stop“ (2014) erfolgreich zusammen. Mittlerweile haben sie das Gespür für die Bedürfnisse des jeweils anderen perfektioniert und vertrauen einander blind. Also konnte das Motto ihrer dritten Kollaboration „Run All Night“ problemlos durchgezogen werden: höher, weiter, schneller.

Früher war Jimmy Conlon (Liam Neeson) als der „Totengräber“ überall bekannt und gefürchtet. Der Profi-Killer machte seinen Job stets tadellos. Doch mittlerweile haben ihn die Schuldgefühle eingeholt und selbst sein hoher Alkoholkonsum vermag es nicht ihn von den schmerzhaften Gedanken an seine damaligen Taten zu befreien. Aber dann soll seiner voranschreitenden Selbstzerstörung ein besonders kniffliger Problemfall dazwischenkommen.

Danny Maguire (Boyd Holbrook), Sohn des Paten Shawn Maguire (Ed Harris), ist im Begriff Jimmys Sohn Mike (Joel Kinnaman) umzubringen. Aber das weiß Jimmy natürlich zu verhindern und so erschießt er Danny schließlich aus Notwehr. Seine Kurzschlusshandlung soll Schlimmes nach sich ziehen. Denn nun setzt der gnadenlose Pate alles daran, seinen Sohn umfangreich zu rächen. Daraus resultiert eine Nacht mit einer unvergleichlichen Hetzjagd und jeder Menge Blut.

Liam Neeson (l.) und Joel Kinnaman rennen um ihr Leben (Bild: ddp images)
Liam Neeson (l.) und Joel Kinnaman rennen um ihr Leben (Bild: ddp images)


Bei „Run All Night“ kann dem Zuschauer schon mal die Luft wegbleiben. Nicht nur die Action erweist sich in den 114 Minuten als rasanter geschnitten und mutiger denn je inszeniert. Auch Filmemacher Jaume Collet-Serra legt ein Produktionstempo hin, bei dem einen schwindelig werden kann. Fast jährlich beglückt er Action-Fans mit einer neuen ausgeklügelten Geschichte, in deren Zentrum Liam Neeson und eine geladene Knarre stehen.

Interessanterweise wirken Collet-Serras Stories noch immer nicht ausgelutscht oder langweilig. Dafür wählt der Spanier viel zu gern immer wieder neue aufregende Blickwinkel, spannende Wendungen und die facettenreichsten Darsteller, welche die Filmbranche zu bieten hat. Während Liam Neeson und Ed Harris mit ihren Performances erneut ihre früheren Oscar-Nominierungen auf solide Weise rechtfertigen können, ist Joel Kinnaman die wahre Überraschung des Films. Der gebürtige Schwede weiß jede Szene ganz und gar für sich zu vereinnahmen. Vielleicht sollte Collet-Serra das nächste Mal lieber das 35-jährige Allround-Talent als Aushängeschild für seinen kommenden Action-Streifen casten anstatt den schon allseits gut bekannten Neeson. Es wäre in jedem Fall eine willkommene Herausforderung für den Schauspieler wie auch für den Regisseur.

„Run All Night“ kommt am 16. April in die deutschen Kinos.