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„Der kleine Tod. Eine Komödie über Sex“: Orgasmen in Down Under

Mit sexuellen Vorlieben ist das so eine Sache. Aus einem ganz einfachen Grund: Geschmäcker sind verschieden. Was dem einen unvergessliche Höhepunkte beschert, ist dem anderen ein Graus. Und so kommt es, dass selbst die innigste Seelenverwandtschaft am Ende eine Beziehung nicht retten kann, wenn man im Land der Feuchtgebiete nicht wirklich zueinanderfindet.

„Es ist eine Fantasie von mir!“ – „Aber ich möchte es nicht tun.“ Auf diese kurze Formel lässt sich „Der kleine Tod. Eine Komödie über Sex“ bringen. Der Dialog entstammt dem Film und illustriert: Guter, ja fantastischer Sex ist manchmal eine schwierige Angelegenheit, für die es oft eine Reihe von Widerständen zu überwinden gilt.

Der kleine Tod, oder wie die Franzosen sagen: le petite mort – der Orgasmus als kleiner Bruder des Todes. Um nichts weniger geht es in der australischen Filmkomödie, die nicht nur jene französische Phrase aufgreift, sondern auch mit dem Humor und der Ästhetik französischen Kinos aufwartet. Und ein Film, der sich seit Woody Allens „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten“ wieder mit einem Augenzwinkern dem Bettgeflüster zuwendet.

Zusammen ist man weniger allein, aber nicht immer befriedigt. (Foto: ddp)
Zusammen ist man weniger allein, aber nicht immer befriedigt. (Foto: ddp)


Erzählt wird die Geschichte einiger Bewohner einer australischen Vorstadtstraße. Ihnen allen gemein ist: Ihr Sexleben ist so gut wie kaputt. Fünf Paare und ein weiterer Nachbar kämpfen je um ihre Bett-Autonomie. Da ist etwa Maeve, die brutale Sehnsüchte hegt, die ihr Lebensgefährte Paul nicht erfüllen will. Oder kann.

In allen Fällen ist der eine Partner sexperimentierfreudiger als der andere. „Der kleine Tod“ ist der visuelle und philosophische Gegenentwurf zu „Fifty Shades of Grey“, wo in humorvergessener Weise Sex und Lust zu einer erzählerischen Qual werden. „Was ist nur aus dem guten alten stinknormalen Sex geworden?“, fragt einer der Protagonisten in „Der kleine Tod“, im Blick eine Sexwelt, die bunt tut, aber doch nur fünfzig Schattierungen von grau vorzuweisen hat.

Letztlich wirft „Der kleine Tod“ einen Blick auf die liberal-konservative Sexualität des 21. Jahrhunderts, in der alle individuellen Vorlieben locker und luftig diskutiert werden dürfen, es nur hin und wieder an der Umsetzung derselben hapert. „Die Leute verkomplizieren alles mit ihrem kranken Scheiß.“ So spricht es einer von seinen Nachbarn angewiderter Protagonist aus. Ja, Sex könnte so viel Spaß machen – hätten nur alle die gleichen Drecksfantasien.

Am 9. April kommt „Der kleine Tod. Eine Komödie über Sex“ in die deutschen Kinos.