Tom Cruise im Interview zu "Mission: Impossible – Rogue Nation"

Tom Cruise sprach mit uns über die ständige Herausforderung, mit jedem Film der "Mission: Impossible"-Reihe noch einen drauflegen zu müssen.

Auch im 5. Teil von „Mission Impossible“ verkörpert Tom Cruise den Ethan Hunt (Bild: Paramount)
Auch im 5. Teil von „Mission Impossible“ verkörpert Tom Cruise den Ethan Hunt (Bild: Paramount)


 "Ich weiß noch, als ich die CIA-Sequenz (im ersten) 'Mission: Impossible' gemacht habe, da sagten alle 'Das kannst du nie toppen!'", lacht Tom Cruise. In "Phantom Protokoll" kletterte Cruise auf das höchste Gebäude der Welt, also schnallte er sich diesmal an die Seite eines Flugzeugs – was er als "das Gefährlichste, was ich je getan habe" bezeichnet. Der US-Schauspieler und sein Regisseur Chris McQuarrie erzählten uns alles über den Titel, die neue Besetzung, die Handlung und einen Stunt, der sogar noch schwieriger war als die Flugzeugszene.

Was bedeutet der Titel "Rogue-Nation"?

McQuarrie: "Das bezieht sich nicht auf die IMF (Impossible Mission Force), sondern auf den Gegner in diesem Film. Dieser besteht komplett aus ausländischen Agenten, die sich aus dem Dienst zurückgezogen haben, eine Koalition gebildet haben und gegen das System kämpfen, das sie ausgebildet hat. Die Anti-IMF."

CIA-Bos Alec Baldwins hasst die IMF

Cruise: "Alec Baldwin ist der Leiter der CIA. Es gab immer Spannungen zwischen der CIA und der IMF. Alec schlägt hier richtig zu, schaut sich an, was die IMF gemacht hat, berücksichtigt ihre Erfolge nicht und benutzt das, um die IMF zum Abschluss zu bringen."

Jeremy Renner und Simon Pegg arbeiten nicht mehr für die IMF

McQuarrie: "Alec Baldwin integriert die IMF in die CIA, also arbeiten Jeremy Renner und Simon Pegg jetzt für die CIA. Ethan Hunt ist irgendwo da draußen; niemand weiß, wo er ist. Er will Ethan Hunt finden und ihn für die Sachen zur Rechenschaft ziehen, die er in den Filmen getan hat. Alec sieht sie als Verbrechen und ist entschlossen, ihn festzusetzen, aber leider kann er ihn nicht finden!"

Erster Trailer zu "Mission: Impossible – Rough Nation":



Sean Harris ist als Schurke "tödlich"

Cruise: "Sean Harris ist unglaublich mysteriös und sehr wirkungsvoll auf dem Bildschirm. Er ist der mächtigste Schurke, den wir bei 'Mission: Impossible' bisher hatten. Es ist tatsächlich wie eine Schachpartie zwischen ihm und Ethan; er ist Ethan stets einen Schritt voraus und schlägt ihn den ganzen Film lang nieder. Der Typ ist sehr charmant und intelligent, aber tödlich. Es ist köstlich. Als wir erfahren haben, dass Sean Interesse hatte, haben wir die Rolle speziell auf Sean zugeschnitten."

Rebecca Ferguson ist eine mysteriöse Liebhaberin

Cruise: "[Ihr Filmcharakter] ist dem von Ethan Hunt ebenbürtig. Sie ist beeindruckend und sehr mysteriös. Welche Richtung wird sie einschlagen? Ist sie gut? Ist sie böse? Rebecca Ferguson ist eine außergewöhnliche neue Schauspielerin und wir schätzen uns glücklich, sie bei diesem Film dabei haben zu können."  

Der Ton ist ähnlich wie bei "Phantom Protokoll"

McQuarrie: "Ich hatte mit Tom bei 'Phantom Protokoll' zusammengearbeitet und wir fanden einen Ton, der uns gefiel und den wir wirklich auch in diesem Film beibehalten wollten. Ich war fest entschlossen, etwas Leichteres, Lustigeres zu machen, aber dann entwickelte sich dieser Schurke, die Geschichte entwickelte sich, unser Team entwickelte sich und führte das Ganze in eine andere Richtung."

"Rogue Nation" wird eine Hommage an die anderen M:I-Filme

McQuarrie: "Ich fragte mich, wie ich all die charakteristischen Elemente der Serie besonders betonen konnte: eine charakteristische Sequenz wie die von (Brian) De Palma, einen Schurken wie den von JJ Abrams oder die Stunts von Brad. Man wird im Laufe des Films Anspielungen auf all diese Filme sehen. Es gibt [auch] eine versteckte Überraschung für alle, die gut aufpassen – es ist fast das Gegenteil von etwas aus einem der früheren Filme."

London als Stadt ist ein wichtiger Teil des Films

Cruise: "London ist so eine wunderbare Stadt, mit dem Kopfsteinpflaster und dem nächtlichen Nebel. Mir gefällt, dass die Stadt eine gewisse Rätselhaftigkeit ausströmt, eine ganz eigene Bedrohung und Romantik. Sie ist perfekt für dieses Spiel mit Licht und Schatten."

Cruise hatte kürzlich zugegeben, vor diesem Stunt Angst gehabt zu haben (Bild: Paramount)
Cruise hatte kürzlich zugegeben, vor diesem Stunt Angst gehabt zu haben (Bild: Paramount)


Der Flugzeugstunt war irrwitzig

Cruise: "Worum wir uns alle große Sorgen machten, waren Partikel auf der Startbahn und Vogelschläge. Worüber außer mir niemand nachdachte, war der Treibstoff. Direkt hinter mir kam Düsentreibstoff heraus, weil ich mich auf dem Flügel über den Triebwerken befand. Selbst wenn wir nur rollten, atmete ich den Rauch ein und er gelangte in meine Augen."

Warum Cruise seine eigenen Stunts macht

Cruise: "Es bestand kein Zweifel daran, dass ich den [Flugzeug-]Stunt machen würde. Wenn man sich Harold Lloyd, Charlie Chaplin und Buster Keaton anschaut - wenn ich die körperlich anspruchsvollen Sachen, die sie taten, als Zuschauer sehe - es versetzte mich mehr in die subjektive Realität der Figuren in diesen Geschichten. Wenn man sich die CIA-Sequenz in 'Mission 1' anschaut – wenn es jemand anders gemacht hätte, hätte das Publikum nicht so eine große Anteilnahme verspürt."

Cruise freut sich auf eine Unterwasser-Szene

Cruise: "Wir haben etwas gemacht, was ich schon immer mal machen wollte: eine Unterwasser-Sequenz ohne Cuts. Das Training, das ich dafür absolvieren musste, war ziemlich extrem. Ich hatte vorher schon viele Unterwasser-Szenen gemacht, aber noch nie eine, auf die die Zuschauer wirklich emotional reagieren."


Actionszene aus Rogue Nation mit Tom Cruise (Bild: Paramount)
Actionszene aus Rogue Nation mit Tom Cruise (Bild: Paramount)


Es gibt auch eine sehr gefährliche Motorrad-Szene

Cruise: "Das war in körperlicher Hinsicht die anstrengendste Sequenz. Ich fuhr mit sehr hoher Geschwindigkeit, mit Simon Pegg als Passagier und durch sehr enge Straßen mit Kameras auf [dem Rad]. Ich trug keinen Helm oder Schutzpolster, und einmal machte ich einen Highsider bei einem Typen. Es war wirklich heikel. Ich näherte mich, traf ihn und er war in der Luft und machte es live. Es war heftig."

McQuarrie: "Das ist Teil einer längeren Sequenz, die in Marokko spielt. Wir bauten speziell für diese Sequenz des Films eine Kameraausstattung. Das ist etwas, das noch nie zuvor gemacht wurde."

Die Dreharbeiten laufen auf Hochtouren:


Chris McQuarrie führt Regie, weil er ein "genialer" Geschichtenerzähler ist

Cruise: "Dieser Typ ist ein genialer Geschichtenerzähler – er versteht die Struktur und die Story. Er schrieb 'Phantom Protokoll' – er brachte sich wirklich ein und half, die Story und die Struktur des Films zu knacken. Bei 'Edge of Tomorrow' arbeitete er mit Doug (Liman) und mir zusammen und schrieb 'Edge Of Tomorrow' tatsächlich neu. So etwas zu schreiben, erfordert viel harte Arbeit und viel Talent."

Regisseur und Star funktionieren als Einheit

McQuarrie: "Wir kamen aus völlig unterschiedlichen Sphären der Filmproduktion, aber hinsichtlich unserer Wertschätzung von Filmen sind wir uns sehr ähnlich. Oft beenden wir die Sätze des anderen. Die Crew und die Schauspieler sind manchmal verwirrt, weil wir uns über Abkürzungen verständigen."

Interview: Orlando Parfitt


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